Alsenbrück-Langmeil

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Alsenbrück-Langmeil
Ortsgemeinde Winnweiler
Wappen von Alsenbrück-Langmeil
Koordinaten: 49° 34′ N, 7° 53′ OKoordinaten: 49° 33′ 54″ N, 7° 52′ 55″ O
Höhe: 244 (244–258) m ü. NHN
Einwohner: 747 (30. Jun. 2007)
Eingemeindung: 10. Juni 1979
Postleitzahl: 67722
Vorwahl: 06302
Alsenbrück-Langmeil (Rheinland-Pfalz)
Alsenbrück-Langmeil (Rheinland-Pfalz)

Lage von Alsenbrück-Langmeil in Rheinland-Pfalz

Alsenbrück-Langmeil vom Donnersberg aus gesehen
Alsenbrück-Langmeil vom Donnersberg aus gesehen

Alsenbrück-Langmeil – bis 1880 Alsenbrück – ist ein Ortsteil der im rheinland-pfälzischen Donnersbergkreis gelegenen Ortsgemeinde Winnweiler. Bis 1979 war er eine selbständige Gemeinde.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt im südöstlichen Nordpfälzer Bergland unweit der nördlichen Ausläufer des Pfälzerwaldes. Er besteht aus den beiden Teilorten Alsenbrück und Langmeil, die durch die Alsenz voneinander getrennt sind. Der Gonbach, ein orographisch rechter Nebenfluss der Alsenz, durchfließt den südlichen Teil der Gemarkung. Im südöstlichen Gebiet der Gemarkung erstreckt sich an der Gemarkungsgrenze zu Börrstadt und Sippersfeld der insgesamt 400,6 Meter hohe Bocksrück.

Zu Alsenbrück-Langmeil gehören die Wohnplätze Bahnhof Langmeil, Salomonsmühle, Sattelhof[1], Wäschbacherhof und Ziegelhütte.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Mittelalter und Früher Neuzeit war die Abtei Otterberg in Alsenbrück begütert und die Pfarrkirche des Ortes gehörte dem Kloster.[3]

Alsenbrück war Bestandteil der Grafschaft Falkenstein, die ab 1782 wiederum Bestandteil des vorderösterreichischen Oberamts Winnweiler war. Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Hochstein in den Kanton Winnweiler eingegliedert. 1815 gehörte der Ort zunächst erneut zu Österreich. Ein Jahr später wurde er Bayern zugeschlagen. Von 1818 bis 1862 war Alsenbrück Bestandteil des Landkommissariats Kaiserslautern, das anschließend in ein Bezirksamt umgewandelt wurde. 1880 wurde die Gemeinde in Alsenbrück-Langmeil umbenannt.[4] Am 1. Dezember 1900 wechselte sie in das neu geschaffene Bezirksamt Rockenhausen.

Ab 1938 war der Ort Bestandteil des Landkreises Rockenhausen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Alsenbrück-Langmeil innerhalb der Französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte die Gemeinde zusammen mit den meisten anderen Orten des Kreises in den neu geschaffenen Donnersbergkreis. Drei Jahre später wurde sie Teil der Verbandsgemeinde Winnweiler, ehe sie am 10. Juni 1979 nach Winnweiler eingemeindet wurde.[5] Seither bildet Alsenbrück-Langmeil einen von insgesamt drei Ortsbezirken.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alsenbrück-Langmeil ist als Ortsbezirk ausgewiesen und besitzt deswegen einen Ortsbeirat und eine Ortsvorsteherin. Der Ortsbeirat besteht aus sieben Ortsbeiratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 per Mehrheitswahl gewählt wurden.[6] Ortsvorsteherin ist Monika Frick. Sie wurde im August 2019 einstimmig durch den Ortsbeirat gewählt und folgt damit dem bisherigen Amtsinhaber Marcel Huschitt, der nicht mehr kandidiert hatte. Die Wahl im Ortsbeirat wurde notwendig, da der einzige Kandidat bei der Urwahl nicht die notwendige Mehrheit erreicht hatte, und ein erneuter Wahlaufruf ergebnislos blieb.[7]

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Eröffnung des Alsenztalbahn-Abschnitts HochspeyerWinnweiler am 29. Oktober 1870 erhielt der Ortsteil Langmeil mit dem Bahnhofs Langmeil-Münchweiler Anschluss an das Eisenbahnnetz. Ein halbes Jahr später wurde die Strecke bis Bad Münster durchgebunden. Durch die 1873 vollendete Zellertalbahn nach Monsheim und die 1874 durchgängig befahrbare Donnersbergbahn nach Alzey entwickelte sich der später in Langmeil (Pfalz) umbenannte Bahnhof zu einem bedeutenden Eisenbahnknotenpunkt, zumal über alle drei Strecken Fernverkehr verlief. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zunächst die Donnersberg- und ein paar Jahrzehnte später die Zellertalbahn im Personenverkehr stillgelegt. Aufgrund mangelnder Rentabilität sowie seiner peripheren Lage halten die Regionalzüge seit Ende 2006 nicht mehr in Langmeil, der somit zu einem reinen Betriebsbahnhof herabgestuft wurde.

Im südöstlichen Teil der Gemarkung verläuft in Ost-West-Richtung die Bundesautobahn 63. Alsenbrück liegt an der Kreisstraße 10 und Langmeil an der Landesstraße 401 sowie an der Kreisstraße 41. Unter Napoleon wurde die Kaiserstraße Paris–Mainz durch den Ort geführt; die Bezeichnung blieb in Langmeil als Straßenname erhalten. Die zwischenzeitlich gebaute Umgehungsstraße – identisch mit der Landesstraße 401 – trägt jedoch ebenso die Bezeichnung Kaiserstraße. Der Alsenz-Radweg führt durch den Ort. Seit 2009 hat im Ortsteil Langmeil das Softwareunternehmen Mobotix seinen Sitz sowie seit 2011 seinen Produktionsstandort. Ein weiteres Unternehmen, das seinen Sitz in Alsenbrück-Langmeil hat, sind die Schramm Werkstätten.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor Ort existieren insgesamt sechs Objekte, die unter Denkmalschutz stehen.[8] Im Südosten der Gemarkung an der Straße nach Sippersfeld befindet sich mit dem Langen Stein außerdem ein Menhir.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen, die vor Ort gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alsenbrück-Langmeil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vgl. dazu: Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (540).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 137 (PDF; 3,3 MB).
  3. Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (538, 542).
  4. Wilhelm Volkert, Richard Bauer: Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980, S. 558.
  5. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 182 (PDF; 2,8 MB).
  6. Der Landeswahlleiter RLP: Ortsbeiratswahlen 2019 Alsenbrück-Langmeil. Abgerufen am 1. September 2019.
  7. Alsenbrück-Langmeil: Monika Frick ist Ortsvorsteherin. In: Die Rheinpfalz. 18. August 2019, abgerufen am 1. September 2019.
  8. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Donnersbergkreis. Mainz 2018, S. 56 (PDF; 5,3 MB).