Alstahaug

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Wappen Karte
Wappen der Kommune Alstahaug
Alstahaug (Norwegen)
Alstahaug (Norwegen)
Alstahaug
Basisdaten
Kommunennummer: 1820
Provinz (fylke): Nordland
Verwaltungssitz: Sandnessjøen
Koordinaten: 66° 1′ N, 12° 36′ OKoordinaten: 66° 1′ N, 12° 36′ O
Fläche: 188,16 km²
Einwohner: 7.421 (1. Jan. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 39 Einwohner je km²
Sprachform: neutral
Webpräsenz:
Lage in der Provinz Nordland
Lage der Kommune in der Provinz Nordland
Bergformation De sju søstre

Alstahaug ist eine Kommune im norwegischen Fylke Nordland. Die Kommune hat 7421 Einwohner (Stand: 1. Januar 2024). Verwaltungssitz ist die Stadt Sandnessjøen.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommune liegt über mehrere Inseln verteilt an der Küste der Landschaft Helgeland. Hauptinsel ist Alsta, deren Nordostspitze zur Nachbarkommune Leirfjord gehört, weitere größere Inseln sind Offersøya, Tjøtta, Rødøya und Mindlandet. Zu Leirfjord hat Alstahaug die einzige Landgrenze, die weitere Grenzlinie verläuft im Meer. Alsta wird durch den Vefsnfjord vom Festland getrennt.

Die höchste Erhebung ist die Botnkrona, die einen Teil der bekannten Bergformation De sju søstre (deutsch Die sieben Schwestern) im Osten Alstas darstellt, mit einer Höhe von 1071,8 moh.[2] Zwischen dem östlichen und westlichen Teil der Insel befindet sich der Botnfjord, ein Nebenarm des Leirfjords. Die restlichen Inseln sowie der westliche Bereich von Alsta, wo auch die Stadt Sandnessjøen liegt, verfügen hingegen über flaches Terrain. Sandnessjøen ist der einzige sogenannte Tettsted, also die einzige Ansiedlung, die für statistische Zwecke als eine städtische Siedlung gewertet wird. Zum 1. Januar 2023 lebten dort 5949 Einwohner.[3] Auf der Insel Alsta liegt der Flughafen Sandnessjøen, Stokka.[4]

Alstahaug hat wie viele andere Kommunen der Provinz Nordland weder Nynorsk noch Bokmål als offizielle Sprachform, sondern ist in dieser Frage neutral.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Petter Dass Museum“ in Alstahaug

Im Gebiet der heutigen Kommune wurden viele archäologische Funde gemacht, die dazu führen, dass man Siedlungen auf der Insel Mindlandet zu den ältesten Wohnorten in der Region Helgeland zählt. Im Jahr 1963 wurde ein Grabfund gemacht, der auf die frühe Bronzezeit datiert wird.

Die Kirche von Alstahaug (Alstahaug kirke) wurde im Jahr 1200 errichtet. Der bekannte Kirchenliedverfaser Petter Dass war dort ab 1689 als Pfarrer tätig. Im Bereich des Pfarrhofes wurde 2007 das Petter-Dass-Museum eröffnet. Im Jahr 1863 wurde die Steinkirche zu klein und das Gebäude wurde in der Folge ausgebaut.[6]

Die Kommune Alstahaug wurde nach der Einführung der kommunalen Selbstverwaltung im Jahr 1837 gegründet, zu diesem Zeitpunkt umfasste sie ein weit größeres Gebiet. Bis 1917 wurde sie auf sieben Gemeinden aufgeteilt, nämlich auf Alstahaug, Tjøtta, Herøy, Sandnessjøen, Leirfjord, Vevelstad und Nordvik. Zum 1. Januar 1965 erfolgte eine Zusammenlegung von Alstahaug mit Teilen von Tjøtta und Sandnessjøen. Der Anteil Alstahaugs am Festland wurde im Jahr 1995 an Vefsn übertragen, wodurch Alstahaug zu einer reinen Inselkommune wurde.[7]

Auf der Insel Tjøtta liegen zwei Kriegsfriedhöfe. Auf einem liegen russische Kriegsgefangene aus dem Zweiten Weltkrieg begraben, auf dem anderen die etwa 2750 Toten, die bei der Bombardierung des Gefangenenschiffes Rigel starben. Nach 1945 wuchs die Bevölkerungszahl der Gemeinde an, ab den 1980er-Jahren verlangsamte sich dieser Vorgang. Das Wachstum beschränkt sich vor allem auf die Stadt Sandnessjøen und ihre Umgebung, während die restlichen Gebiete einen Rückgang der Einwohnerzahlen zu verzeichnen haben.[8]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landwirtschaft spielt eine größere Rolle, wobei vor allem Rinder- und Schafhaltung betrieben wird. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen dienen vor allem als Wiesen und Weidegrund. Die Bedeutung der Fischerei ist rückläufig. In der industriellen Produktion ist der Maschinenbau der Bereich mit den meisten Arbeitnehmern. Der Hauptbereich liegt dabei bei Produkten für den Offshorebereich, wie Schiffen oder Ölplattformen. Alstahaug ist zudem touristisch erschlossen und ein hoher Anteil der Arbeitsplätze ist im Bereich der Übernachtungen, Gaststätten und des Handels vorzufinden. Die Zeitung Helgelands Blad wird in Sandnessjøen herausgegeben.[8] Im Jahr 2019 arbeiteten von 3625 Menschen 2998 in Alstahaug selbst, ein geringerer Anteil war in Gemeinden wie Vefsn, Leirfjord oder Rana tätig.[9]

Wappen und Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kommunewappen besteht aus einem silbernen Hintergrund mit einem blauen Dornenbalken. Der Balken symbolisiert die Bergformation Die Sieben Schwestern, die sich im Meer spiegelt.[10]

Der Name setzt sich aus den beiden Bestandteilen „Alsta“ und „Haug“ zusammen. Der erste Bestandteil leitet sich vermutlich vom altnordischen Namen der Insel Alsta, nämlich „Alǫst“ ab. „Haug“ stammt wohl vom gleichnamigen Hofnamen ab.[11]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Petter Dass (etwa 1646–1707), Theologe, Lyriker und Kirchenliedverfasser
  • Anna Rebecka Hofstad (1878–1900), norwegische Köchin, bekannt geworden als Svarta Bjørn
  • Einar Moxnes (1921–2006), Politiker (Senterpartiet), Abgeordneter und Minister

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alstahaug – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Alstahaug – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 07459: Population, by sex and one-year age groups (M) 1986 - 2024. In: ssb.no. Statistisk sentralbyrå, abgerufen am 23. Februar 2024 (englisch).
  2. Høgaste fjelltopp i kvar kommune. Kartverket, 1. September 2015, abgerufen am 25. Oktober 2020 (norwegisch (Nynorsk)).
  3. Population and land area in urban settlements. Statistisk sentralbyrå, 12. Dezember 2023 (englisch).
  4. Sandnessjøen Airport. Avinor, abgerufen am 1. September 2020 (englisch).
  5. Forskrift om språkvedtak i kommunar og fylkeskommunar (språkvedtaksforskrifta). In: Lovdata. 6. Januar 2020, abgerufen am 1. September 2020 (norwegisch).
  6. Alstahaug kirke (Alstahaug Church). In: Arkitekturguide. Universität Tromsø, abgerufen am 1. September 2020 (norwegisch).
  7. Dag Juvkam: Historisk oversikt over endringer i kommune- og fylkesinndelingen. (PDF) In: ssb.no. 1999, abgerufen am 14. November 2020 (norwegisch).
  8. a b Gier Thorsnæs: Alstahaug. In: Store norske leksikon. Abgerufen am 1. September 2020 (norwegisch).
  9. Pendlingsstrømmer. Statistics Norway, abgerufen am 1. September 2020 (norwegisch).
  10. Kommunevåpen. (pdf) Alstahaug Kommune, abgerufen am 26. Juli 2020 (norwegisch).
  11. Alstahaug. In: Norsk stadnamnleksikon. Abgerufen am 1. September 2020 (norwegisch).