Alter Ringelstein

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Alter Ringelstein
Blick von Norden auf die Burgstelle

Blick von Norden auf die Burgstelle

Staat Deutschland
Ort Waldfisch
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Burgstall, Gräben
Ständische Stellung Adel
Geographische Lage 50° 52′ N, 10° 19′ OKoordinaten: 50° 52′ 16,1″ N, 10° 18′ 30,8″ O
Höhenlage 430 m ü. NN
Alter Ringelstein (Thüringen)
Alter Ringelstein (Thüringen)
3D-Ansicht des digitalen Geländemodells

Der Alte Ringelstein ist eine abgegangene mittelalterliche Befestigungsanlage (Spornburg) an der Südwestseite des Berges Kissel auf 430 m ü. NN über dem Saargrund im Thüringer Wald bei Waldfisch und Ruhla.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon im 12. Jahrhundert befanden sich nahe der Nürnberger Straße und dem Sallmannshäuser Rennsteig zwei Burganlagen im Wald – der Alte Ringelstein unterhalb vom Jagdhaus Kissel und der Neue Ringelstein in der Gemarkung Waldfisch. Fern der benachbarten Dörfer dienten diese Burgen vorrangig als Straßenposten und Zollstationen. Über mehrere Jahrhunderte verlief südlich von Etterwinden die Grenze zwischen den späteren Herzogtümern Sachsen-Eisenach und Sachsen-Meiningen. Nach älteren Überlieferungen entstand die Burg als eine Anlage der Grafen von Frankenstein. Die Burganlage gehörte im 14. Jahrhundert zu den Raubnestern, die mit Unterstützung der Stadt Erfurt durch ein militärisches Aufgebot des Königs eingenommen und zerstört wurde.[2] In die Sagenwelt Thüringens fand der Alte Ringelstein als Raubschloss Eingang (Sage vom Brautborn).[3] Die Burgstelle ist heute ein geschütztes Bodendenkmal.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutlich erkennbare Grabenreste an der Westflanke des Berges umgeben einen Sporn von etwa 50 Schritt Länge, der durch Steilhanglage einen natürlichen Schutz besitzt. In der Burgfläche befinden sich mehrere Unebenheiten, die als Standort von zerstörten Gebäuden gedeutet werden.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. 2. erweiterte und überarbeitete Auflage. Jenzig-Verlag, Jena 2003, ISBN 3-910141-56-0, S. 58.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alter Ringelstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Amtliche topographische Karten Thüringen 1:10.000. Wartburgkreis, LK Gotha, Kreisfreie Stadt Eisenach. In: Thüringer Landesvermessungsamt (Hrsg.): CD-ROM Reihe Top10. CD 2. Erfurt 1999.
  2. Manfred Tittel: Zerstörte Raubnester. In: Das Volk. Erfurt 31. März 1983.
  3. Ludwig Bechstein: Die Ringelsteine. In: Karl Martin Schiller (Hrsg.): Deutsches Sagenbuch. Mit Holzschnitten nach Zeichnungen von A. Ehrhardt. F. W. Hendel, Meersburg / Leipzig 1930, S. 489 (zeno.org).
  4. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, Alter Ringelstein, S. 56.