Amoklauf von Lüttich

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Beim Amoklauf von Lüttich wurden durch die Tat eines 33-jährigen Belgiers am 13. Dezember 2011 mindestens sechs Menschen getötet[1] und 124 verletzt.[2] Eine weitere Person soll von dem Täter kurz vor dem Anschlag getötet worden sein.[3]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Tatort auf einem Bild aus dem Jahr 2010

Der 33-jährige Nordine Amrani (ursprünglich: Nur-al-Din Amrani) nutzte bei dem Anschlag in Lüttich ein Sturmgewehr des Typs FN FAL und mehrere Granaten. Er warf gegenüber einer Bushaltestelle am zentral gelegenen Place Saint-Lambert Blendgranaten auf die wartenden Passanten. Hierbei wurden mehrere Menschen verletzt, gleichzeitig schoss er um sich. Der Täter nahm sich anschließend durch einen Kopfschuss das Leben.[4] Bei den Opfern handelt es sich um zwei Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren und ein Kleinkind im Alter von 17 Monaten. Am 15. Dezember 2011 erlag zudem eine 75-jährige Frau ihren schweren Verletzungen. Zuvor soll er bereits in der Rue Bonne Nouvelle in Lüttich die 45-jährige Putzfrau eines Nachbarn durch einen Kopfschuss getötet haben.[5]

Täter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Täter Nordine Amrani (* 15. November 1978 in Ixelles/Elsene bei Brüssel[6]) wurde als Sohn marokkanischer Einwanderer geboren. Amrani bekannte sich nach Angaben seines Anwalts zu keinem Glauben.[7]

Er verwaiste sehr früh und wuchs in einem Kinderheim in der Nähe von Brüssel auf.[7][8] Wegen Vergewaltigung und Nötigung war er vorbestraft.[9] Im September 2008 wurde er wegen illegalen Waffenbesitzes und Anbau von Cannabis zu vier Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.[10] Bei der Durchsuchung im Jahre 2008 wurden mehrere Waffen, darunter eine reaktive Panzerbüchse des Typs M72, ein AK-47 und ein Karabiner 31, sowie 9500 Waffenteile und große Mengen an Munition gefunden.[11] Im Oktober 2010 kam er auf Bewährung frei.[6] Am Tag der Tat sollte er wegen eines Vergewaltigungsvorwurfs bei der Staatsanwaltschaft Lüttich erscheinen.[12]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zahl der Todesopfer auf 5 gestiegen. deredactie.be, 15. Dezember 2011, archiviert vom Original am 20. November 2012; abgerufen am 9. Januar 2016.
  2. Killer von Lüttich wollte möglichst viele Opfer, Focus Online, abgerufen am 14. Dezember 2011
  3. Lüttich: Amokläufer tötete Putzfrau vor Anschlag, abendblatt.de, 14. Dezember 2011
  4. Tödliche Schüsse an der Bushaltestelle, Süddeutsche Zeitung, abgerufen am 14. Dezember 2011
  5. Nordine Amrani „avait une dent contre la justice“, La Libre Belgique, abgerufen am 15. Dezember 2011
  6. a b Tuerie à Liège: portrait du tueur, Nordine Amrani, rtl.be, abgerufen am 14. Dezember 2011
  7. a b Liege attacks: Belgian gunman Nordine Amrani had ‘grudge against society’, Daily Telegraph, 14. Dezember 2011
  8. Belgian Gunman, Long in Trouble With Law, Killed Before Rampage, New York Times, 14. Dezember 2011
  9. Lief der Täter aus Angst vor neuer Haftstrafe Amok? Der Westen, 14. Dezember 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Januar 2016; abgerufen am 15. Dezember 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.derwesten.de
  10. Das Motiv bleibt unklar (Memento vom 14. Dezember 2011 im Internet Archive), tagesschau.de, abgerufen am 14. Dezember 2011
  11. Liège : Nordine Amrani était connu des services de police (Memento des Originals vom 7. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lesoir.be, Le Soir, abgerufen am 14. Dezember 2011
  12. Attentat à Liège: Qui est Nordine Amrani ?, levif.be, abgerufen am 14. Dezember 2011