Amt Bitterfeld

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Das Amt Bitterfeld war eine im Kurkreis gelegene territoriale Verwaltungseinheit des 1806 in ein Königreich umgewandelten Kurfürstentums Sachsen. Zwischen 1657 und 1738 gehörte das Amt zum albertinischen Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Merseburg.

Bis zur Abtretung an Preußen 1815 bildete es als sächsisches Amt den räumlichen Bezugspunkt für die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste, für Polizei, Rechtsprechung und Heeresfolge.

Geographische Ausdehnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Amt Bitterfeld lag im Südwesten des Kurkreises. Es erstreckte sich beiderseits des Unterlaufs der Mulde südlich von Dessau. Der Nordwesten des Amtsgebiets wurde von der Fuhne tangiert. Das Amt Bitterfeld besaß mehrere Exklaven im Nordwesten, Westen und Südosten.

Das Amtsgebiet liegt heute bis auf zwei Exklaven im Land Sachsen-Anhalt und gehört zu den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg. Die ehemaligen Exklaven Tiefensee und Lindenhayn gehören zum Landkreis Nordsachsen im Freistaat Sachsen.

Angrenzende Verwaltungseinheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fürstentum Anhalt Amt Gräfenhainichen
Amt Zörbig Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Amt Düben
Herzogtum Magdeburg (Saalkreis) Amt Delitzsch Amt Eilenburg

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende des 12. Jahrhunderts entstand im späteren Amtsgebiet im Ort Brehna ein Herrschaftssitz der Grafschaft Brehna, welcher 1290 an das askanische Herzogtum Sachsen gelangte. Nach dem Tod Albrecht IV. gelangte 1423 das gesamte Gebiet des Herzogtums Sachsen-Wittenberg an die wettinischen Markgrafen von Meißen.

Nach der Leipziger Teilung 1485 gehörte das Amt Bitterfeld zur ernestinischen Linie der Wettiner. Seit der Niederlage der Ernestiner im Schmalkaldischen Krieg im Jahr 1547 (Wittenberger Kapitulation) war es im Besitz der Albertiner.

Zwischen 1657 und 1738 gehörte das Amt zum albertinischen Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Merseburg. Die dabei aufgetretene Formulierung „Bitterfeld mit Brehna“ deutet auf ein ehemaliges selbstständiges Amt Brehna hin. In Folge der Niederlage des Königreichs Sachsen wurden auf dem Wiener Kongress im Jahr 1815 Gebietsabtretungen an das Königreich Preußen beschlossen, was u. a. den gesamten Kurkreis mit seinen Ämtern betraf. Aus dem Amt Bitterfeld wurde mit den umliegenden Ämtern der Kreis Bitterfeld in der preußischen Provinz Sachsen gebildet. Die südlichen Exklaven Tiefensee, Lindenhayn und Roitzschgen wurden dem Kreis Delitzsch im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen angegliedert.[1]

Zugehörige Orte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Amt mit Sitz in Bitterfeld umfasste 1800 zwei Städte, 49 Dörfer mit ca. 14.000 Einwohnern und 62 wüste Marken.

Städte
Dörfer
Dörfer (Exklaven)
Wüstungen

Zum Amt gehörten außerdem 62 wüste Marken.

Amtmänner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Landkreis Delitzsch im Gemeindeverzeichnis 1900
  2. Kitzendorf auf gov.genealogy.net
  3. Stakendorf in der Geschichte von Sandersdorf@1@2Vorlage:Toter Link/www.sandersdorf-brehna.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Thiemendorf auf gov.genealogy.net
  5. Wachtendorf auf gov.genealogy.net
  6. Wiesewitz auf gov.genealogy.net
  7. Zennewitz auf gov.genealogy.net