Amt Blankenstein (Ennepe-Ruhr-Kreis)

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Wappen Deutschlandkarte
Amt Blankenstein (Ennepe-Ruhr-Kreis)
Deutschlandkarte, Position des Amtes Blankenstein hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1969)
Koordinaten: 51° 24′ N, 7° 14′ OKoordinaten: 51° 24′ N, 7° 14′ O
Bestandszeitraum: 1844–1969
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Ennepe-Ruhr-Kreis
Fläche: 33,91 km2
Einwohner: 21.048 (1950)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Aufgelöst, auf manuelle EZW umzustellen
Bevölkerungsdichte: 621 Einwohner je km2
Amtsgliederung: 2 Gemeinden
Vorlage:Infobox Gemeindeverband in Deutschland/Wartung/Wappen

Das Amt Blankenstein war ein Amt im Kreis Bochum (von 1844 bis 1885), im Kreis Hattingen (von 1885 bis 1929) und im Ennepe-Ruhr-Kreis (von 1929 bis 1970).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siegelmarke des Amts Blankenstein-Ruhr

Das Amt entstand als Bürgermeisterei Blankenstein 1817 in Nachfolge der Mairie Blankenstein im Kanton Hattingen im Arrondissement Hagen im Département Ruhr des französischen Satellitenstaats Großherzogtums Berg.[1] Seine Wurzeln hatte es im seit dem Mittelalter bestehenden märkischen Amt Blankenstein.

Preußen verwaltete provisorisch das Großherzogtum nach Abzug der Franzosen im Generalgouvernement Berg, bevor es auf dem Wiener Kongress das Gebiet endgültig zugesprochen bekam. Nach Gründung der Provinz Westfalen führte Preußen seine Verwaltungsstrukturen ein. Die Bürgermeisterei Blankenstein wurde dem Kreis Bochum zugeordnet.

1844 wurde die Bürgermeisterei in ein Amt umgewandelt. Zu dem Amt gehörten anfänglich die Stadt Blankenstein sowie die teilweise aus alten Bauerschaften hervorgegangenen Landgemeinden Buchholz, Durchholz, Heven, Ostherbede, Stiepel, Vormholz und Westherbede.[2] Seit dem 1. Juli 1885 gehörte das Amt Blankenstein zum neuen Kreis Hattingen, der aus dem Kreis Bochum herausgelöst wurde. Im Kreis Hattingen wurde die Amtsgliederung geändert. Durchholz, Heven, Ostherbede, Vormholz und Westherbede schieden am 1. Juli 1886 aus dem Amt Blankenstein aus und bildeten das neue Amt Heven-Herbede.[3] Neu zum Amt Blankenstein kamen die beiden Gemeinden Holthausen und Welper aus dem Amt Hattingen.[4]

1929 wurde der Kreis Hattingen aufgelöst. Gleichzeitig wurde Stiepel in die kreisfreie Stadt Bochum eingemeindet.[5] Das Amt Blankenstein, nunmehr noch aus Blankenstein, Buchholz, Holthausen und Welper bestehend, kam zum Nachfolger Ennepe-Ruhr-Kreis.

1937 wurden die beiden Gemeinden Obersprockhövel und Niedersprockhövel aus dem aufgelösten Amt Sprockhövel in das Amt Blankenstein eingegliedert. Am 1. September 1960 wurden Obersprockhövel und Niedersprockhövel zur Gemeinde Sprockhövel zusammengeschlossen.[6]

Am 1. April 1966 wurde die Stadt Blankenstein mit den Gemeinden Buchholz, Holthausen und Welper zu einer neuen Stadt Blankenstein zusammengeschlossen.[7]

Das nun aus zwei Gemeinden bestehende Amt Blankenstein wurde zum 1. Januar 1970 aufgelöst. Die Stadt Blankenstein wurde mit Ausnahme des Ortsteiles Buchholz, der in Herbede eingegliedert wurde, in die Stadt Hattingen eingemeindet. Die Gemeinde Sprockhövel wurde amtsfreie Stadt.[8]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Quelle
1839 6.659 [9]
1859 9.807 [10]
1871 12.301 [11]
1885 15.285 [12]
1895 11.304 [13]
1910 14.899 [14]
1933 10.403 [15]
1939 10.145 [15]
1950 21.048 [16]

Die Zusammensetzung des Amtes wurde mehrfach geändert.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Amt Blankenstein
Wappen von Amt Blankenstein
Blasonierung: „In Gold (Gelb) unter einem in drei Reihen zu je acht Feldern rot und silbern (weiß) geschachter Balken im Schildhaupt, eine gestürzte rote Rose mit grünem Stängel.“
Wappenbegründung: Das von Waldemar Mallek entworfene Wappen wurde am 22. Dezember 1956 vom nordrhein-westfälischen Innenminister verliehen. Es zeigt die Farben der Grafschaft Mark, ergänzt durch die Rose des Grafen Friedrich von Isenberg, welcher bis 1226 über das Gebiet herrschte. Im Vertrag von Essen hatten die Erben des Isenbergers am 1. Mai 1243 auf das Gebiet um Hattingen zu Gunsten des märkischen Grafen verzichten müssen.[17]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zusammensetzung der Bürgermeisterei Blankenstein, Stand 1839
  2. Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1844, S. 103, abgerufen am 7. Juli 2022.
  3. Wolfgang Leesch: Die Verwaltung der Provinz Westfalen 1818–1945: Struktur und Organisation (= Beiträge zur Geschichte der preußischen Provinz Westfalen. Band 4). 2. Auflage. Aschendorff, Münster 1993, ISBN 3-402-06845-1, S. 378.
  4. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen 1885, Ämter und Gemeinden des Kreises Hattingen
  5. Gesetz über die kommunale Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebiets vom 29. Juli 1929
  6. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 284.
  7. Gesetz über den Zusammenschluß der Stadt Blankenstein und der Gemeinden Buchholz, Holthausen und Welper, Ennepe-Ruhr-Kreis
  8. Gesetz zur Neugliederung des Ennepe-Ruhr-Kreises vom 16. Dezember 1969
  9. Einwohnerzahl der Bürgermeisterei Blankenstein in Ortschafts- und Entfernungs-Tabelle des Regierungs-Bezirks Arnsberg, 1841
  10. Jahrbuch des Vereins für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark, 1890
  11. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Westfalen 1871
  12. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen 1885
  13. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen 1895
  14. Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 2. Februar 2017.
  15. a b Michael Rademacher: Ennepe. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  16. Volkszählung 1950
  17. Wappen des Amtes Blankenstein