Amt Hemer

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Wappen Deutschlandkarte
Amt Hemer
Deutschlandkarte, Position des Amtes Hemer hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1974)
Koordinaten: 51° 23′ N, 7° 46′ OKoordinaten: 51° 23′ N, 7° 46′ O
Bestandszeitraum: 1843–1974
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Iserlohn
Fläche: 59,97 km2
Einwohner: 9143 (1950)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Aufgelöst, auf manuelle EZW umzustellen
Bevölkerungsdichte: 152 Einwohner je km2
Amtsgliederung: 5 Gemeinden
Vorlage:Infobox Gemeindeverband in Deutschland/Wartung/Wappen
Amt Hemer (rötlich im Südosten des Kreises) im Kreis Iserlohn bis 1974
Altes Amtshaus

Das Amt Hemer war ein Amt im Kreis Iserlohn im nordwestlichen Sauerland, das von 1843 bis zum 31. Dezember 1974 bestand.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Franzosenzeit wurde im Kanton Iserlohn des Großherzogtums Berg die Mairie (Bürgermeisterei) Hemer eingerichtet.[1] Nachdem das Gebiet der früheren Grafschaft Mark 1815 wieder an Preußen gefallen war, bestand die Mairie Hemer als preußische Bürgermeisterei im 1817 gegründeten Kreis Iserlohn fort.[2]

Aus der Bürgermeisterei Hemer sowie der Landbürgermeisterei Iserlohn wurde 1843 das Amt Hemer gebildet. Das Amt wurde aufgrund der Westfälischen Landgemeindeordnung vom 31. Oktober in die 14 Gemeinden Becke, Brockhausen, Calle, Deilinghofen, Evingsen, Frönsberg, Ihmert, Kesbern, Landhausen, Lössel, Niederhemer, Oberhemer, Sundwig und Westig gegliedert.[3][4][5] Dieser Gebietskörperschaft gehörten anfangs auch die Rittergüter Edelburg, Klusenstein und Haus Hemer an. Die Amtsverwaltung befand sich zu dieser Zeit in Sundwig.[4] Sitz der Amtsverwaltung war zunächst das Gebäude des heutigen Pastorats der St. Bonifatius-Gemeinde. 1865 erfolgte die Verlegung des Amtssitzes nach Westig unter der Adresse Alter Weg. Im Jahr 1870 wurde die Verwaltung erneut verlegt, und zwar nach Oberhemer. Hier entstand 1908 in direkter Nachbarschaft der Verwaltung der Neubau des letzten Amtshauses, das spätere Alte Amtshaus.

Veränderung des Amtsgebietes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1910 wurde aus Nieder- und Oberhemer die Gemeinde Hemer gebildet. Zum 1. Februar 1921 kam Lössel zum Amt Oestrich (das später der Stadt Letmathe zugeschlagen wurde).[6] Zum 1. August 1929 verschmolzen Hemer, Sundwig, Westig und Landhausen zur Großgemeinde Hemer. Außerdem wurde Brockhausen nach Deilinghofen eingegliedert und Calle zwischen Iserlohn und Hemer aufgeteilt. Hemer erhielt 1936 das Stadtrecht und schied aus dem Amt aus. Damit verblieben im Amt Hemer die Gemeinden Becke, Deilinghofen, Frönsberg, Ihmert, Kesbern und Evingsen. Zum 1. Januar 1969 schied Evingsen aufgrund des Landesgesetzes vom 17. Dezember 1968 mit Ausnahme der Wohnplätze Heide, Heidermühle, Hüingsen, Schwarzpaul und Stodt, welche zu Ihmert kamen, aus dem Amt Hemer aus und wurde Teil der Stadt Altena.[7]

Auflösung des Amts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Sauerland/Paderborn-Gesetz wurde das Amt zum 1. Lanuar 1975 aufgelöst und größtenteils der neuen Stadt Hemer zugeschlagen. Die Gemeinde Kesbern kam an die neue Stadt Iserlohn. Hemer und Iserlohn gehören seitdem zum Märkischen Kreis.

Einwohnerzahlen im Amtsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1872: 09.715
  • 1905: 16.000

Amtmann[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amtmann waren unter anderem:

  • 1841–1846 Caspar Heinrich Wiesmann
  • 1846–1848 Karl Otto Obderbeck
  • 1848–1869 Bauermann
  • 1869–1879 Thomas
  • 1881–1883 Leo
  • 1883–1886 Soldan
  • 1886–1900 Hermann von der Becke (Ehrenamtmann)
  • 1900–1919 Hermann Trump
  • 1919–1929 Carl Degen
  • 1930–1945 Wilhelm Langemann

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen des ehemaligen Amt Hemer
Wappen des ehemaligen Amt Hemer
Blasonierung

Gespalten, vorn in Gelb (Gold) ein dreireihig rot-weißer (silberner) geschachter Balken, hinten in Schwarz drei (2:1) gelbe (goldene) Wolfsangeln.[8]

Beschreibung

Das rot-weiße Schachbrettmuster erinnert an die historische Zugehörigkeit zur Grafschaft Mark, die drei Wolfsangeln sind dem Familienwappen der Brabecks entnommen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sirringhaus, Friedrich: Alt-Hemer – Bilddokumente über die Wandlung einer Stadt, Selbstverlag, Hemer 1984, ISBN 3-89053-008-7
  • Stopsack, Hans-Hermann: Vom Amt zur Stadt. Selbstverlag, Hemer 2000, ISBN 3-00-006685-3

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinrich Berghaus: Deutschland vor fünfzig Jahren - Geschichte der Gebiets-Eintheilung und der politischen Verfassung des Vaterlandes. (Digitalisat) 1862, S. 34 ff, abgerufen am 11. November 2014.
  2. Zusammensetzung der Bürgermeisterei Ergste, Stand 1839
  3. Zusammensetzung der Bürgermeisterei Hemer und der Landbürgermeisterei Iserlohn, Stand 1839
  4. a b Kultur- und Heimatverein Deilinghofen: Von der Insel zum Felsenmeer. 700 Jahre Deilinghofen. S. 94, Hemer 2005.
  5. Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1843, S. 377, abgerufen am 7. Juli 2022.
  6. Widbert Felka: Zur Verleihung der Städteordnung an die Titularstadt Hohenlimburg und zur Bildung des Amtes Letmathe-Oestrich im Jahre 1903, Teil 2, in: Hohenlimburger Heimatblätter für den Raum Hagen und Iserlohn Heft 1/2004, Hagen 2004
  7. Hans-Hermann Stopsack: Vom Amt zur Stadt: Zur Geschichte von Amt und Stadt Hemer von 1900 bis zur Gegenwart, Hemer 2000, Selbstverlag, S. 21 ff. und 558, ISBN 3-00-006685-3
  8. Hauptsatzung (Memento vom 28. Dezember 2015 im Internet Archive) (PDF; 30 kB)