Andreas Baron von Mirbach

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Andreas Baron von Mirbach (* 9. April 1931 in Riga; † 24. April 1975 in Stockholm, Schweden) war ein deutscher Offizier und Diplomat, der von Terroristen der Rote Armee Fraktion (RAF) bei der Geiselnahme von Stockholm durch die RAF ermordet wurde.

Leben

Andreas von Mirbach war der zweite von drei Söhnen des Ernst Baron von Mirbach (1888–1968) und der Erica von Gernet (1899–1992).

Von 1946 bis 1952 besuchte er das Carl-Hunnius-Internat in Wyk auf Föhr. [1]

Als Militärattaché wurde er bei der Besetzung der westdeutschen Botschaft in Stockholm von Terroristen der Rote Armee Fraktion ermordet. Nachdem die schwedische Polizei das Untergeschoss der Botschaft besetzt hatte, beauftragten die Geiselnehmer von Mirbach mit Verhandlungen. Die Verhandlungen dauerten circa eine Stunde. Von Mirbach wurde angewiesen, die Polizisten zum Abzug aus dem von ihnen besetzten Erdgeschoss des Botschaftsgebäudes zu bewegen. Andernfalls werde er erschossen. Als die Polizei der Forderung zum Abzug nach mehrfacher Verlängerung des Ultimatums nicht nachkam, wurde von Mirbach aus unmittelbarer Nähe von hinten mit fünf Schüssen in Kopf, Rücken, Becken und Beine niedergeschossen und mit dem Kopf voran die Treppe herunter geworfen. Erst eine Stunde später durften zwei bis auf die Unterhosen entkleidete schwedische Polizisten Mirbach bergen, der zwei Stunden später, nach einer Operation in der Universitätsklinik von Stockholm, verstarb. Nach den Schüssen zog sich die Polizei in ein Nebengebäude zurück. Wer von der RAF die Schüsse abgegeben hatte, ist ungeklärt, da es keine neutralen Zeugen gab und die RAF-Terroristen bisher schwiegen.[2][3]

Familie

  • Seit 1958 Ehefrau Christa geb. von Roth (* 1933)
  • Kinder: die Zwillinge Clais und Verena (* 1963)

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gerhard Brugmann (Hrsg.): Misdroy, Wyk, Hemmelmark. Drei christlich-konservative Internate. Chronosverlag, Berlin 2001.S.410
  2. Was wissen wir denn über den Terrorismus? Buchautorin Anne Siemens hat mit Angehörigen von Opfern der RAF gesprochen. In: FAZ. 12. Februar 2007.
  3. Butz Peters: Der Terror von StockholmDie Welt, 25. April 2005