Andreaskirche (Erfurt)

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Andreaskirche
Innenraum

Die Andreaskirche ist eine gotische Kirche in der Andreasstraße in der Altstadt von Erfurt. Nach ihr ist das umliegende Viertel Andreasviertel und der nördlich gelegene Stadtteil Andreasvorstadt genannt. Die Andreaskirche ist heute eine evangelische Pfarrkirche.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Andreaskirche wurde 1182 erstmals urkundlich erwähnt. 1210 begann der Bau einer neuen Kirche, der um 1370 abgeschlossen wurde. Ein Brand zerstörte die Kirche 1416, sie wurde im späteren Verlauf des 15. Jahrhunderts wieder aufgebaut. Ein Umbau erfolgte um 1830. Sie besitzt eine Flachdecke mit Spitztonne; über dem südlichen Haupteingang prangt ein Kreuzigungsrelief aus den Jahren um 1370. Ein Steinrelief zeigt das Motiv der Beweinung Christi und stammt von 1450.[1] Die Reformation wurde 1522 eingeführt, seitdem ist die Andreaskirche evangelisch. 1604 erfolgte der Zusammenschluss mit der benachbarten Gemeinde der Moritzkirche und 1973 mit der Gemeinde der Michaeliskirche. Seit 1727 befindet sich in der Andreaskirche das Holzmodell zum Epitaph für Martin Luther.[2]

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orgel

An einem Vorgängerinstrument im 17. Jahrhundert war Johann Rudolph Ahle der Kantor. Die heutige Orgel wurde 1987–1989 durch die Firma Mitteldeutscher Orgelbau A. Voigt aus Bad Liebenwerda in dem historischen Orgelgehäuse von 1787 erbaut, wobei teilweise Pfeifenmaterial dieser Vorgängerorgel, die von Johann Georg Kummer (Dachwig) erbaut worden war, wiederverwendet wurde. Das Instrument hat 25 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Trakturen sind mechanisch.[3]

I Hauptwerk C–f3
1. Quintade 16′ h
2. Prinzipal 8′
3. Grobgedackt 8′ h
4. Spitzgambe 8′ h
5. Holzflöte 4′ h
6. Oktave 4′ h
7. Quinte 223 h
8. Oktave 2′ h
9. Terz 135 h
10. Mixtur IV
11. Trompete 8′
Tremulant
II Oberwerk C–f3
12. Quintade 8′
13. Gedackt 8′ h
14. Prinzipal 4′
15. Rohrflöte 4′
16. Spitzoktave 2′
17. Quinte 223
18. Sesquialter II
19. Zimbel III
20. Krummhorn 8′
Tremulant
Pedal C–f1
21. Violon 16′ h
22. Subbaß 16′ h
23. Prinzipalbaß 8′ h
24. Holzflötenbaß 4′ h
25. Posaune 16′
  • Koppeln: II/I, I/P, II/P
  • Anmerkung:
h = historisches Register von 1787 (Vorgängerorgel)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Andreaskirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Georg Piltz: Kunstführer durch die DDR. Gondrom, Bayreuth 1987, S. 306.
  2. Harald Meller (Hg.), Fundsache Luther. Archäologen auf den Spuren des Reformators (= Begleitband zur Landesausstellung Fundsache Luther - Archäologen auf den Spuren des Reformators im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale) vom 31. Oktober 2008 bis 26. April 2009), Stuttgart (Theiss) o. J., ISBN 978-3-8062-2201-2, S. 306–309
  3. Orgel der Andreaskirche in Erfurt. Kirchenmusik Erfurt der EKM, abgerufen am 18. Dezember 2021.

Koordinaten: 50° 58′ 49,3″ N, 11° 1′ 21,8″ O