André Téchiné

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André Téchiné (2018)
André Téchiné umrahmt von seinen Les Témoins-Darstellern Michel Blanc (li.) und Sami Bouajila (2007)

André Téchiné (* 13. März 1943 in Valence im Département Tarn-et-Garonne, Frankreich) ist ein französischer Drehbuchautor und Filmregisseur.

In seinen Filmen behandelt er verschiedene Themen, die mit der Moral und der Entwicklung der modernen Gesellschaft zusammenhängen, wie Homosexualität, Scheidung, Ehebruch, Familienzerfall, Prostitution, Kriminalität, Drogenabhängigkeit und AIDS.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

André Téchiné arbeitete unter anderem als Kritiker bei den Cahiers du cinéma (1964–1967), bevor er begann Filme zu drehen. Sein Regiedebüt war der Film Paulina haut ab im Jahr 1970.

Téchiné drehte mit Stars des französischen Kinos wie Catherine Deneuve, mit der eine Reihe von Melodramen in den 1980er und 1990er Jahren produzierte, Jean-Claude Brialy, Emmanuelle Béart und Daniel Auteuil, doch besetzte er Hauptrollen oft auch mit jungen Talenten, etwa 1979 mit Isabelle Adjani und Isabelle Huppert in Die Schwestern Brontë, 1985 mit Juliette Binoche und Lambert Wilson in Rendez-Vous, 1987 mit Sandrine Bonnaire in Die Unschuldigen, 1994 mit Élodie Bouchez in Wilde Herzen und 2014 mit Kacey Mottet Klein in Mit Siebzehn.

Im Jahr 1985 wurde Téchiné als bester Regisseur für seinen Film Rendez-vous auf den Filmfestspielen von Cannes geehrt und bekam 1995 den César als bester Regisseur für Wilde Herzen. 1999 war er Jury-Mitglied in Cannes.

Sein Gesamtwerk wurde 2003 mit dem Prix René Clair ausgezeichnet. Nach Die Flüchtigen (2003) und Changing Times (2004) meldete sich Téchiné nach dreijähriger Schaffenspause mit Wir waren Zeugen (2007) zurück. Der Film erlebte seine Uraufführung im offiziellen Wettbewerb der 57. Berlinale. 2011 wurde er in die Wettbewerbsjury der 68. Internationalen Filmfestspiele von Venedig berufen. 2016 erhielt Téchiné für seinen gemeinsam mit Céline Sciamma geschriebenen Spielfilm Mit Siebzehn mit Kacey Mottet Klein, Corentin Fila, Sandrine Kiberlain und Alexis Loret in den Hauptrollen eine Einladung zum Wettbewerb der 66. Filmfestspiele von Berlin.

In manchen seiner Filme thematisiert Téchiné seine Homosexualität. Wilde Herzen etwa ist stark autobiografisch geprägt und spielt zur Zeit des Algerienkriegs in Téchinés Jugend in einer Kleinstadt in Südfrankreich.[1][2]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Norbert Grob: André Téchiné * 1943. In: Thomas Koebner (Hrsg.): Filmregisseure. Biographien, Werkbeschreibungen, Filmographien. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Reclam, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-15-010662-4, S. 750–753.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: André Téchiné – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heyrendt Hubert: André Téchiné et l’homosexualité. Abgerufen am 14. Februar 2022 (französisch).
  2. Kinofenster.de: Mit siebzehn - kinofenster.de. Abgerufen am 14. Februar 2022.
  3. ARD Play-Out-Center Potsdam: André Téchiné - Filmregisseur mit Leidenschaft. Abgerufen am 16. März 2021.