Anne Duden

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Anne Duden (* 1. Januar 1942 in Oldenburg) ist eine deutsche Schriftstellerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anne Duden wuchs bis 1944 in Berlin auf, danach in Ilsenburg (Harz). 1953 siedelte ihre Familie in die Bundesrepublik über. Anne Duden machte ihr Abitur in Oldenburg und arbeitete als Buchhändlerin in Berlin. Ab 1964 studierte sie Germanistik, Soziologie und Philosophie an der Freien Universität Berlin.

1972 wurde sie Mitarbeiterin des Wagenbach-Verlags; als sich von diesem im darauffolgenden Jahr der Rotbuch Verlag abspaltete, gehörte sie zu den Mitbegründern. Seit 1978 lebt sie als freie Schriftstellerin in London und Berlin. 1987 war sie Gastprofessorin für Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg, 1995/1996 hielt sie Poetikvorlesungen an der Universität Paderborn, 1996/1997 an der Universität Zürich. Anne Duden ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, des PEN Deutschland und korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz.[1]

Anne Duden ist Verfasserin von Lyrik und Prosa, in denen es immer wieder um extreme Erfahrungen wie Gewalt, Schmerz, Angst, Verzweiflung und die Qual des Daseins geht. Sie bedient sich dabei zwar einer kühlen Darstellungsweise, aber auch einer sehr eigenwilligen, sperrigen Sprache; charakteristisch für den Stil der Autorin sind zahlreiche Neologismen.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Übergang, Berlin 1982
  • Das Judasschaf, Berlin 1985
  • Steinschlag, Köln 1993
  • Wimpertier, Köln 1995
  • Der wunde Punkt im Alphabet, Hamburg 1995
  • Zungengewahrsam oder Der uferlose Mund des schreienden Schweigens, Paderborn 1996
  • Lobreden auf den poetischen Satz, Göttingen 1998 (zusammen mit Robert Gernhardt und Peter Waterhouse)
  • Hingegend, Lüneburg 1999, ISBN 978-3-933156-49-5.
  • Zungengewahrsam, Köln 1999
  • Heimaten, Göttingen 2001 (zusammen mit Lutz Seiler und Farhad Showghi)

Übersetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Izaak Mansk: Rotkapuze, Düsseldorf 1985 (übersetzt zusammen mit Erich Fried)

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Suzanne Greuner: Schmerzton, Hamburg [u. a.] 1990
  • Christine Kanz: „Und wieder die Angst“. Zur Darstellung psychischer Phänomene in Texten von Ingeborg Bachmann, Anne Duden, Monika Maron und Maria Erlenberger. In: SCRIPT (1995) 7, S. 14–19.
  • Susanne Baackmann: Erklär mir Liebe, Hamburg [u. a.] 1995
  • Christine Kanz: Wissenschaftskritik und Geschlechterdifferenz in Texten von Monika Maron, Ingeborg Bachmann, Christa Wolf und Anne Duden. In: Christine Kanz (Hrsg.): Gegenwelten. Zur Geschlechterdifferenz in den Kulturwissenschaften. Bamberg 1997 (= Fußnoten zur Literatur 42), S. 79–94.
  • Franziska Frei Gerlach: Schrift und Geschlecht, Berlin 1998
  • Christine Kanz: Angst und Geschlechterdifferenzen, Stuttgart [u. a.] 1999
  • Anne-Kathrin Reulecke: Bildlektüre als > Dialektisches Bild < . Anne Dudens’ „Das Judenschaf“ In: Dies.: Geschriebene Bilder. Zum Kunst- und Mediendiskurs in der Gegenwartsliteratur. Wilhelm Fink Verlag, München 2002, S. 238–268. ISBN 3-7705-3678-9
  • Stephanie Bird: Women writers and national identity, Cambridge [u. a.] 2003
  • Heike Bartel (Hrsg.): Anne Duden, a revolution of words, Amsterdam [u. a.] 2003

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mitgliedseintrag von Anne Duden bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, abgerufen am 11. Oktober 2017.