Apatzingán de la Constitución

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Apatzingán de la Constitución
Apatzingán de la Constitución (Michoacán)
Apatzingán de la Constitución (Michoacán)
Apatzingán de la Constitución
Apatzingán de la Constitución auf der Karte von Michoacán
Koordinaten 19° 5′ 0″ N, 102° 21′ 0″ WKoordinaten: 19° 5′ 0″ N, 102° 21′ 0″ W
Basisdaten
Staat Mexiko
Bundesstaat Michoacán
Municipio Apatzingán
Stadtgründung 1617
Einwohner 102.362 (2020[1])
– im Ballungsraum 126.191
Stadtinsignien
Detaildaten
Fläche 23,4 km2
Bevölkerungsdichte 4.374 Ew./km2
Höhe 325 m
Postleitzahl 60600
Vorwahl 453
Website Apatzingán
Kathedrale von Apatzingán
Kathedrale von Apatzingán
Kathedrale von Apatzingán

Apatzingán de la Constitución oder kurz Apatzingán ist eine mexikanische Großstadt im Bundesstaat Michoacán mit etwa 105.000 Einwohnern. Die Stadt ist Verwaltungssitz des Municipio Apatzingán und seit dem Jahr 1962 Sitz eines Bistums.

Toponym[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name der Stadt ist indianischen Ursprungs und wurde dem Nahuatl entnommen: apatzincan („Ort mit kleinen Flüssen“; apan = Fluss, tzin (diminutiv), can = Ort).

Lage und Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Apatzingán liegt in den südwestlichen Hängen der Sierra Madre Occidental einer Höhe von nur etwa 325 m. Die nächstgelegene Großstadt ist das ca. 80 km (Fahrtstrecke) nordöstlich gelegene Uruapán; die Provinzhauptstadt Morelia ist ca. 185 km entfernt und die Hafenstadt Lazaro Cárdenas liegt ca. 195 km südlich an der Pazifikküste. Apatzingán verfügt über einen nationalen Flughafen (Flughafenkürzel: AZG). Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 2500–3000 mm/Jahr) fällt ganz überwiegend im Sommerhalbjahr.[2]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 2000 2020
Einwohner 93.756 102.362

Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist indianischer Abstammung; zahlreich sind auch Mestizen. Gesprochen wird jedoch zumeist Spanisch.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Apatzingán ist ein Zentrum des Obst- und Gemüseanbaus in Mexiko[3]; es gibt entsprechende Konservierungs- und Weiterverabeitungbetriebe. Außerdem wird auf dem Gemeindegebiet extensive Viehzucht (ganadería) betrieben.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Apatzingán wurde von den Spaniern um das Jahr 1617 gegründet; Mönche des Franziskanerordens trieben die Christianisierung voran. Während des Mexikanischen Unabhängigkeitskampfes (1810–1821) wurde in Apatzingán im Jahr 1814 von Mitgliedern des Kongresses die erste Verfassung Mexikos, die Verfassung von Apatzingán, geschrieben – daher der Beiname der Stadt. Die Erhebung zur Stadt erfolgte im Jahr 1883.

Im Mai 2011 flüchteten ungefähr 2.500 Einwohner aus Apatzingán und Umgebung vor der Gewalt im Drogenkrieg in Mexiko. Mitglieder des Los-Caballeros-Templarios-Drogenkartells sperrten zwei Tage lang eine Straße in der Stadt. Die Regierung forderte die Bewohner auf die Stadt zu verlassen und etwa 40 Schulen wurden geschlossen.[4]

Ende Oktober 2013 versuchten etwa 300 bewaffnete Mitglieder einer Bürgerwehr, die Großstadt unter ihre Kontrolle zu bringen. Dies schlug fehl. Mutmaßlich als Reaktion darauf ließen Drogenbosse mehrere Tankstellen niederbrennen. Kraftwerke wurden mit großkalibrigen Waffen und Molotowcocktails angegriffen. Ein daraus resultierender Stromausfall traf mehr als 400.000 Einwohner und mehrere Industriebetriebe Michoacáns.[5]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kulturelle Einrichtungen sind rar; die dreischiffige aber nur eintürmige ehemalige Hauptkirche und heutige Kathedrale ist der Himmelfahrt Mariens (Asunción) geweiht und stammt aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Dennoch ist Apatzingán wegen seiner Schwimmbäder etc. von regionaler touristischer Bedeutung.

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Apatzingán – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Apatzingán – Karte + Fakten
  2. Apatzingán – Klimatabellen
  3. Apatzingán – Obst und Gemüse
  4. Blutiges Gefecht zwischen Gangsterbanden in Mexiko. In: Neue Zürcher Zeitung. 27. Mai 2011, abgerufen am 27. Mai 2011.
  5. Mexiko: Kriegsmarine übernimmt Kontrolle über Pazifikhafen. Frankfurter Allgemeine, 5. November 2013, abgerufen am 8. Juni 2017.