Appenrode

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Appenrode
Stadt Ellrich
Wappen von Appenrode
Koordinaten: 51° 35′ N, 10° 44′ OKoordinaten: 51° 34′ 46″ N, 10° 43′ 57″ O
Höhe: 249 m ü. NN
Einwohner: 392 (2017)[1]
Eingemeindung: 9. April 1994
Postleitzahl: 99755
Vorwahlen: 036332, 036331
Appenrode (Thüringen)
Appenrode (Thüringen)

Lage von Appenrode in Thüringen

Kirche in Appenrode
Kirche in Appenrode
Appenrode mit Kirche am 21. Februar 1925 (Foto aus Familienbesitz)
Appenrode mit Kirche (1925)

Appenrode ist ein Ortsteil von Ellrich im Landkreis Nordhausen in Thüringen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Appenrode liegt im südlichen Vorland des Harzes. Der Ellerbach, ein Zufluss der Zorge, durchfließt die Ortschaft. Die Gemarkung unterliegt auch den Karsterscheinungen des Harzvorlandes. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen sind daher meist grundwasserfern. Das Dorf ist über die Landesstraße 2073 und Kreisstraßen zu erreichen. Bis zur nächsten Bahnstation sind es jeweils vier Kilometer.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1190 wurde der Ortsteil erstmals urkundlich genannt.[2][3] Nach dieser Zeit war der Ort Bischofferode und Bettlershayn unterstellt. Von Bettlershayn siedelten sich nach dem Fleglerkrieg von 1412 am Haynerberg die Leute an. Das war auch ein Schritt zur neuen Selbstständigkeit. Der landwirtschaftlich geprägte Ort hatte meist um die 450 Einwohner. Sie arbeiteten in der Landwirtschaft, auch in der nahen Kriegsindustrie (während der Zeit des Nationalsozialismus) oder meist im Bergbau als Pendler.[4]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Naturdenkmal Kelle

Bei Appenrode befindet sich eine bereits 1589 beschriebene grottenartige Höhle, das Naturdenkmal Kelle. Die noch immer offen zugängliche Höhle besitzt im Zugangsbereich einen hallenartiger Raum von bis zu 25 Meter Höhe, 16 Meter Breite und noch 20 Meter Resttiefe, vor einem Teileinsturz durch fortdauernde Verwitterung im 19. Jahrhundert war diese Halle 95 Meter tief. Am Grund der Höhle befindet sich ein kleiner Höhlensee, dieser besitzt eine maximale Tiefe von 5 Meter. Die Höhle war schon vor zweihundert Jahren eine bekannte Sehenswürdigkeit und wurde auch von Gottfried August Bürger, Johann Wilhelm Gleim und Christoph August Tiedge aufgesucht.[5][6]

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Kirche St. Jakobus.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Justus Ludwig Günther Leopold (1761–1822), Pfarrer in Appenrode und Verfasser zahlreicher Schriften zur Landwirtschaft; Vater von Friedrich Leopold[7]
  • Friedrich Leopold (1795–1875), lutherischer Theologe, Konsistorialrat und Generalsuperintendent der Generaldiözese Hoya-Diepholz

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Appenrode (Ellrich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Unser Dorf hat Zukunft“ Die Regionalwettbewerbe 2017. (PDF; 26,5 MB) S. 83, abgerufen am 17. Januar 2023.
  2. Otto Dobenecker (Bearb. und Hg.): Regesta diplomatica necnon epistolaria historiae Thuringiae (1210–1227 ). Band 2 Teil 2, Nr. 873. Fischer, Jena 1900.
  3. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 18
  4. Appenrode auf der Website der Stadt Ellrich Abgerufen am 28. März 2012
  5. «Ellrich». In: Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen (Hrsg.): Kulturelle Entdeckungen. Landkreis Eichsfeld, Kyffhäuserkreis, Landkreis Nordhausen, Unstrut-Hainich-Kreis. Band 1 (Thüringen). Schnell & Steiner, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7954-2249-3, S. 69, 191–192.
  6. Peter Kuhlbrodt: Kelle – ältestes Naturdenkmal im Kreis Nordhausen. In: Meyenburg Museum (Hrsg.): Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen. Heft 15. Nordhausen 1990, S. 1–8.
  7. Personendaten der DNB.