Armin Veh

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Armin Veh
Armin Veh (2012)
Personalia
Geburtstag 1. Februar 1961
Geburtsort AugsburgDeutschland
Größe 181 cm
Position Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1978–1979 FC Augsburg
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1979 FC Augsburg 7 0(0)
1979–1983 Borussia M’gladbach 60 0(3)
1983–1984 FC St. Gallen 18 0(0)
1984–1985 Borussia M’gladbach 5 0(0)
1985–1987 FC Augsburg 47 (13)
1987 TSV Schwaben Augsburg 15 0(1)
1987–1990 SpVgg Bayreuth 53 0(1)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1990–1995 FC Augsburg
1996–1997 SpVgg Greuther Fürth
1998–2001 SSV Reutlingen 05
2002–2003 Hansa Rostock
2003–2004 FC Augsburg
2006–2008 VfB Stuttgart
2009–2010 VfL Wolfsburg
2010–2011 Hamburger SV
2011–2014 Eintracht Frankfurt
2014 VfB Stuttgart
2015–2016 Eintracht Frankfurt
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Armin Veh (* 1. Februar 1961 in Augsburg) ist ein deutscher Fußballtrainer und -funktionär. Als Spieler war er u. a. in der Bundesliga für Borussia Mönchengladbach aktiv. Als Trainer gewann er mit dem VfB Stuttgart die Deutsche Meisterschaft. Zuletzt war er Geschäftsführer Sport beim 1. FC Köln.

Laufbahn als Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veh begann seine Karriere beim FC Augsburg, spielte dann von 1979 bis 1983 in der Fußball-Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach. Mit Mönchengladbach erreichte er 1980 das UEFA-Pokal-Finale, das die Mannschaft gegen Eintracht Frankfurt verlor.

1983 wechselte Veh für eine Saison zum FC St. Gallen und kehrte im Jahr darauf nach Mönchengladbach zurück.

1985 ging Veh zurück zum FC Augsburg. Im Juli 1987 wechselte er zum Nachbarklub TSV Schwaben Augsburg, den er jedoch bereits im November desselben Jahres wieder verließ, um in der 2. Liga bei der SpVgg Bayreuth zu spielen. Dort beendete er im November 1990 aus gesundheitlichen Gründen seine aktive Laufbahn als Spieler.

Insgesamt absolvierte Veh 65 Bundesligapartien (drei Tore), 60 Zweitligaspiele (ein Tor) und 18 NLA-Spiele in der Schweiz.

Laufbahn als Trainer und Funktionär[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1987 stieg Veh auf Betreiben des Spielsalonbetreibers Peter Eiba als Manager beim BC Harlekin Augsburg in der 8. Liga ein. Ziel war der langfristige Aufstieg in die Bundesliga. Der BC Harlekin schloss sich darum nacheinander den höherklassigen Vereinen TSV Schwaben Augsburg und dem FC Augsburg an, jeweils mit Veh als Manager. 1990 beendete Armin Veh beim FC Augsburg seine Tätigkeit als Manager und wurde dessen Trainer.[1]

Trainer beim FC Augsburg und der SpVgg Greuther Fürth[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Trainer betreute er zwischen 1990 und 1995 den Bayernligisten FC Augsburg, mit dem er 1994 in die Regionalliga aufstieg. Ab 1996 war er für die SpVgg Greuther Fürth tätig, mit der er 1997 in die 2. Bundesliga aufstieg. Im Oktober 1997 wurde Veh dort entlassen.

SSV Reutlingen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Juli 1998 bis Dezember 2001 war er Trainer des SSV Reutlingen 05, mit dem er im Jahr 2000 ebenfalls in die 2. Bundesliga aufstieg. Mit 102 Toren und 87 Punkten gilt dieser Aufstieg als Regionalligarekord in der Staffel Süd. In der Saison 2000/01 führte Veh den SSV Reutlingen zwischenzeitlich auf Platz 7 der 2. Bundesliga. Auch in der folgenden Saison geriet Reutlingen nicht in Abstiegsgefahr. Am 12. Dezember 2001 erklärte Veh jedoch seinen Rücktritt, um das Traineramt beim damaligen Bundesligisten Hansa Rostock zu übernehmen.

Hansa Rostock[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 3. Januar 2002 nahm er seine Tätigkeit bei Hansa Rostock auf. Die Rückrunde der Saison 2001/02 verlief enttäuschend (auswärts wurde kein einziger Punkt gewonnen); Rostock sicherte erst am 33. Spieltag den Klassenerhalt. In der Hinrunde 2002/03 stand Hansa zwischenzeitlich auf Platz 2 in der Bundesliga. Der Erfolg war jedoch von kurzer Dauer, schon zur Winterpause fand man sich im Abstiegskampf wieder. Der Klassenerhalt wurde erneut am 33. Spieltag mit einem 3:0-Sieg gegen Arminia Bielefeld gesichert. Die ersten Partien der Saison 2003/04 verliefen wiederum schlecht für die Mannschaft von Armin Veh; am 6. Oktober 2003 trat er nach vier Niederlagen in Serie zurück.

FC Augsburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 13. Oktober 2003 wurde Veh wieder Trainer beim damaligen Regionalligisten FC Augsburg. Seinen Entschluss, eine niederklassige Mannschaft zu trainieren, begründete er damit, in Zukunft wieder bei seiner in Augsburg lebenden Familie sein zu wollen. Veh führte die Mannschaft in der Saison 2003/04 noch auf den vierten Platz (bei seiner Übernahme lag sie im Mittelfeld der Tabelle), und Augsburg verpasste den Aufstieg in die 2. Bundesliga nur knapp. Der Start in die Saison 2004/05 misslang, sodass Veh am 27. September 2004 durch Rainer Hörgl ersetzt wurde.

Meistertrainer beim VfB Stuttgart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Armin Veh bei der Meisterfeier 2007

Anschließend war Veh fast eineinhalb Jahre ohne Beschäftigung, bevor ihm der VfB Stuttgart im Februar 2006 die Nachfolge von Giovanni Trapattoni anbot. Der zunächst nur bis Juni laufende Kontrakt wurde bald um ein Jahr bis Sommer 2007 verlängert. Die Rückrunde der Saison 2005/06 verlief jedoch schwierig; Veh schied mit seiner Mannschaft im UEFA-Pokal aus, und Stuttgart landete in der Bundesliga nur auf dem neunten Rang.

Für die Saison 2006/07 verpflichteten Veh und der neue Manager Horst Heldt einige neue Spieler. Allmählich konnte er aus dem Kader eine funktionierende Mannschaft formen. Zur Winterpause stand der VfB bereits auf dem vierten Platz. Im Januar wurde der Vertrag um ein weiteres Jahr bis Sommer 2008 verlängert. Die Mannschaft setzte ihren Lauf in der Rückrunde fort und übernahm am 33. Spieltag mit einem Sieg beim VfL Bochum die Tabellenführung, weil der bisherige Spitzenreiter FC Schalke 04 im Revierderby in Dortmund 0:2 unterlag. Am letzten Spieltag besiegte der VfB Stuttgart Energie Cottbus mit 2:1 und war Deutscher Meister 2007. Gleichzeitig zog die Mannschaft ins DFB-Pokalfinale ein, in dem jedoch der 1. FC Nürnberg mit 3:2 n. V. die Oberhand behielt. Unter Veh waren Spieler wie Pavel Pardo, Roberto Hilbert, Thomas Hitzlsperger und Mario Gómez zu Bundesliga-Stars geworden.

Die Saison 2007/08 verlief wieder eher schwierig. Die Mannschaft schied mit nur einem Sieg bei fünf Niederlagen als Gruppenletzter aus der Champions League aus. Auch in der Liga verlief der Start schleppend, nach zehn Spieltagen fand sich Stuttgart auf Rang 14 der Tabelle wieder. Dennoch konnte der VfB die Saison auf dem sechsten Tabellenplatz beenden und damit einen Startplatz im UI-Cup erreichen, über den er sich dann für den UEFA-Pokal qualifizierte.

Am 23. November 2008 wurde Veh schließlich beurlaubt, als der VfB nach 14 Spielen der Saison 2008/09 nur auf Platz 11 der Tabelle stand.[2] Die Trennung erfolgte nach dem Spiel beim VfL Wolfsburg – dem Verein, den er anschließend trainierte.

VfL Wolfsburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 2009 wurde Veh als Nachfolger von Felix Magath in Personalunion Trainer, Sportdirektor und Geschäftsführer beim Deutschen Meister VfL Wolfsburg. Er erhielt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2011.[3] Anfang Januar 2010 übernahm Dieter Hoeneß Vehs Aufgabenbereich als Manager.

Nach neun Pflichtspielen ohne Sieg und einer weiteren Niederlage (2:3) gegen den 1. FC Köln stellte ihn der Vorstand des VfL Wolfsburg am 25. Januar 2010 von seinen Aufgaben frei.[4]

Hamburger SV[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 2010 wurde Veh Cheftrainer beim Hamburger SV. Er unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2012, der eine einseitige Kündigungsoption nach Ablauf eines Jahres enthielt.[5] Von dieser Ausstiegsklausel machte er am 8. März 2011 Gebrauch und erklärte, ab Sommer 2011 nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Grund für die Trennung war der chaotische Saisonverlauf des Hamburger SV nach ständigen vereinsinternen Querelen um den Posten des Sport- und Vorstandschefs, weswegen der Verein nie zur Ruhe kam: „Mit der Entwicklung im Verein kann man aus meiner Sicht nicht arbeiten. Es geht hier teilweise nicht mehr um Fußball, was aber mein Job ist. Auch wenn wir sportlich nicht dort stehen, wo wir gerne stehen würden, braucht man dennoch eine Perspektive. Diese ist für mich nicht vorhanden.“[6] Die schwierige sportliche Situation des HSV, der an dem Spieltag vor Vehs Rücktritt gegen den direkten Konkurrenten um einen Europa-League-Platz Mainz 05 eine 2:4-Heimniederlage einsteckte (wobei sich der Abstand auf den fünften Tabellenplatz auf fünf Punkte vergrößerte), nannte Veh nicht als Grund für seine Entscheidung. Jedoch bereits am 13. März 2011 wurde er von Vereinsseite nach einer 0:6-Niederlage beim FC Bayern München vorzeitig freigestellt.[7]

Eintracht Frankfurt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Sommerpause 2011 verpflichtete Eintracht Frankfurt Veh als Cheftrainer und Nachfolger von Christoph Daum.[8] Am Ende der Saison 2011/12 stieg er mit der Eintracht in die 1. Bundesliga auf. Kurz vor Saisonende verlängerte er seinen Vertrag bis 30. Juni 2013. Im Jahr nach dem Aufstieg erreichte er mit der Eintracht völlig überraschend als Tabellensechster den Europapokal und hatte sich lange Zeit sogar auf einem Champions-League-Platz befunden.[9] Am 25. März 2013 verlängerte Veh seinen Vertrag erneut bis 2014.[10] Anfang März 2014, während einer Saison im Abstiegskampf und aus der Europa League in der ersten K.-o.-Runde ausgeschieden, kündigte er an, seinen Vertrag nach der Saison 2013/14 nicht mehr zu verlängern,[11] da er wieder häufiger Siege feiern wolle.

Rückkehr zum VfB Stuttgart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 12. Mai 2014 unterzeichnete Veh einen mit der Bundesligasaison 2014/15 beginnenden Zweijahresvertrag beim VfB Stuttgart.[12] Nachdem sich der Verein Ende 2014 von seinem Sportvorstand Fredi Bobic getrennt hatte, übernahm er zusammen mit dem Sportdirektor Jochen Schneider interimsweise die sportliche Leitung des Vereins. Nach nur neun gewonnenen Punkten aus zwölf Spielen trat Veh nach dem 12. Spieltag am 24. November 2014 als Cheftrainer zurück.[13]

Rückkehr zu Eintracht Frankfurt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 14. Juni 2015 unterschrieb Veh einen Zweijahresvertrag und kehrte damit nach nur einem Jahr zu Eintracht Frankfurt zurück.[14] Nach sieben sieglosen Spielen, nach denen die Mannschaft auf dem Relegationsplatz stand, wurde er am 6. März 2016 als Cheftrainer freigestellt.[15]

Geschäftsführer beim 1. FC Köln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 11. Dezember 2017 wurde Veh „Geschäftsführer Sport“ beim 1. FC Köln als Nachfolger von Jörg Schmadtke. Ende Oktober 2019 kündigte er an, seinen bis 30. Juni 2020 laufenden Vertrag[16] nicht zu verlängern und den 1. FC Köln am Saisonende zu verlassen. Bereits am 8. November 2019 trennten sich der Verein und Veh.[17][18]

Erfolge/Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erfolge als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Deutscher Meister: 2006/07 (VfB Stuttgart)
  • DFB-Pokal-Finalist: 2006/07 (VfB Stuttgart)
  • Aufstieg in die Fußball-Bundesliga: 2011/12 (Eintracht Frankfurt)
  • Erreichen eines Europapokalplatzess als Aufsteiger 2012/13 (Eintracht Frankfurt)
  • Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga: 1996/97 (SpVgg Greuther Fürth), 2000 (SSV Reutlingen)

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Armin Veh ist gelernter Immobilienkaufmann und mit einer Schweizerin verheiratet. Das Ehepaar hat zwei gemeinsame Söhne.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Sommer 2016 bis zu seinem Engagement als Geschäftsführer beim 1. FC Köln ab Dezember 2017 war Veh einer der Experten in der Sport1-Fußball-Talkshow Doppelpass.[19][20]

Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Armin Veh – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. [1] „11 Freunde – Magazin für Fußballkultur“ 12. September 2014
  2. Armin Veh beim VfB Stuttgart entlassen. In: Tagesspiegel. 23. November 2008 ([2]).
  3. Armin Veh: Zwei-Jahres-Vertrag als Trainer, Geschäftsführer und Manager. In: presseportal.de. 25. Mai 2009, abgerufen am 28. Oktober 2022.
  4. VfL Wolfsburg stellt Cheftrainer Armin Veh frei, Pressemeldung des Vereins vom 25. Januar 2010
  5. hsv.de: Armin Veh wird Trainer des Hamburger SV (Memento vom 27. Mai 2010 im Internet Archive)
  6. hsv.de: Veh: „Stehe ab Sommer nicht mehr zur Verfügung“ (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
  7. hsv.de: HSV trennt sich von Armin Veh – Oenning übernimmt (Memento vom 16. März 2011 im Internet Archive)
  8. Armin Veh zu Eintracht Frankfurt. fussball.ch, 30. Mai 2011, abgerufen am 31. Mai 2011.
  9. eintracht.de: Armin Veh verlängert Vertrag. 2. Mai 2012, archiviert vom Original am 2. Januar 2014; abgerufen am 12. April 2021.
  10. Veh bleibt ein weiteres Jahr bei der Eintracht. t-online.de, 25. März 2013, abgerufen am 25. März 2013.
  11. Veh: "Ich habe noch keinen anderen Verein". In: Bundesliga - kicker. 3. März 2014, abgerufen am 2. Februar 2024.
  12. VfB Stuttgart: Armin Veh wird neuer VfB Cheftrainer (Memento vom 12. Mai 2014 im Internet Archive)
  13. VfB Stuttgart: Armin Veh tritt als Cheftrainer zurück (Memento vom 29. April 2015 im Internet Archive)
  14. Meldung auf der Website von Eintracht Frankfurt, abgerufen am 14. Juni 2015
  15. Meldung auf der Website von Eintracht Frankfurt, abgerufen am 6. März 2016
  16. Armin Veh wird FC-Geschäftsführer. 1. FC Köln, 6. Dezember 2017, abgerufen am 6. Dezember 2017.
  17. Armin Veh verlässt den 1. FC Köln am Saisonende. In: kicker.de. 31. Oktober 2019, abgerufen am 31. Oktober 2019.
  18. FC und Armin Veh lösen Vertrag auf
  19. Veh wird „Doppelpass“-Experte! - „Ich werde Dinge deutlich ansprechen“. bild.de, 14. August 2016, abgerufen am 22. September 2018.
  20. Veh und Reif sind neue Experten beim Volkswagen Doppelpass - Reif und Veh neu beim Doppelpass. sport1.de, 15. August 2016, abgerufen am 22. September 2018.