Arnstein (Sachsen-Anhalt)

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Wappen Deutschlandkarte
Arnstein (Sachsen-Anhalt)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Arnstein (Sachsen-Anhalt) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 41′ N, 11° 28′ OKoordinaten: 51° 41′ N, 11° 28′ O
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Mansfeld-Südharz
Fläche: 121,69 km2
Einwohner: 6339 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 52 Einwohner je km2
Postleitzahl: 06456
Vorwahlen: 03473, 03476, 034742, 034781, 034785
Kfz-Kennzeichen: MSH, EIL, HET, ML, SGH
Gemeindeschlüssel: 15 0 87 031
Stadtgliederung: 12 Ortschaften
Adresse der
Stadtverwaltung:
Eislebener Chaussee 2
06456 Arnstein
Ortsteil Quenstedt
Website: www.arnstein-harz.de
Bürgermeister: Janet Klaus
Lage der Stadt Arnstein (Sachsen-Anhalt) im Landkreis Mansfeld-Südharz
KarteSalzlandkreisLandkreis HarzSaalekreisThüringenSachsen-AnhaltGerbstedtAllstedtSeegebiet Mansfelder LandSüdharzAhlsdorfBenndorfBlankenheimBornstedtHelbraHergisdorfKlostermansfeldWimmelburgLutherstadt EislebenHettstedtMansfeldSangerhausenSangerhausenBerga (Kyffhäuser)Brücken-HackpfüffelEderslebenKelbraWallhausenArnstein
Karte

Arnstein (Aussprache/?) ist der Name einer kreisangehörigen Stadt im Landkreis Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt), die zum 1. Januar 2010 entstanden ist.[2] Namensgeber der Stadt ist die gleichnamige Burg im Ortsteil Harkerode.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luftbild von Welbsleben, im Hintergrund der Harz und Brocken

Die Stadt ist die nördlichste Gemeinde im Landkreis Mansfeld-Südharz. Sie liegt zwischen Hettstedt im Süden und Aschersleben im Norden. Der westliche Teil Arnsteins liegt im Mittelgebirge Harz, der Rest im Östlichen Harzvorland. Bei Sandersleben vertieft sich das Gelände zum Wippertal. Östlich steigt es wieder an. Bei guter Sicht kann von Roda, das hoch über Sandersleben liegt, über die gesamte Gemeinde bis zum 1141,2 m ü. NHN hohen Brocken, dem höchsten Berg Sachsen-Anhalts, geblickt werden.

Als Landnutzungen dominieren fast ausschließlich Äcker. Nur der westliche Teil ist bewaldet. Im Mittelteil gibt es nur wenige, kleinere und verstreute Wäldchen. Der höchste Berg im Stadtgebiet ist der 326 m hohe Eichberg bei Friedrichrode im äußersten Südwesten des Stadtgebiets.[3]

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der aus dem Harz kommende Fluss Wipper fließt in seinem Tal durch die Ortsteile Wiederstedt und Sandersleben.

Parallel zur Wipper fließt im Nordwesten der Bach Eine, der ebenfalls ein Tal ausgebildet hat. Sie mündet außerhalb des Gemeindegebiets in die Wipper. In Stangerode mündet das Rinnsahl Leine in die Eine, in Alterode fließt die Schwennecke zu, in Harkerode münden die Mukarehne (orographisch links) sowie Schloßgraben (orographisch rechts) ein und in Welbsleben der Langetalbach.

Außerdem gibt es im Süden der Gemeinde noch den Stockbach, der nach Großörner fließt und im Osten die Rote Welle, die in Sandersleben der Wipper zufließt.[3]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbargemeinden sind Aschersleben (SLK) im Norden, Könnern (SLK) im Osten, Gerbstedt, Hettstedt und Mansfeld im Süden, und Falkenstein (HZ).

Ortschaften und Ortsteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arnstein besteht aus zwölf Ortschaften, entsprechend den aufgelösten Gemeinden:

Ortschaft Einwohner[4]
AlterodeArnstedtBräunrodeGreifenhagenHarkerodeQuenstedtSanderslebenStangerodeSyldaUlzigerodeWelbslebenWiederstedtLandkreis Mansfeld-Südharz
Die Ortschaften von Arnstein
(anklickbare Karte)
Alterode 495
Arnstedt 503
Bräunrode (mit Friedrichrode 32 Einw. und Willerode 91 Einw.) 307
Greifenhagen 252
Harkerode 304
Quenstedt (mit Pfersdorf 30 Einw.) 752
Sandersleben (mit Roda 59 Einw.) 1611
Stangerode 316
Sylda 475
Ulzigerode 192
Welbsleben 615
Wiederstedt 1023

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burg Arnstein, Sitz des Amtes Arnstein

Namengebend für die neue Stadt bzw. Einheitsgemeinde ist das alte Amt Arnstein der Grafschaft Mansfeld, das in der Burg Arnstein zwischen Harkerode und Sylda seinen Sitz hatte.

Im Hochmittelalter existierte südöstlich von Harkerode das Stettlein Arnstein, das auch als Schnakerode aus der urkundlichen Erwähnung bekannt ist. Von dieser Wüstung überdauerten nur noch die Fundamente. Neben diesem gab es im Hochmittelalter noch weitere Dörfer in der Landschaft um Burg Arnstein. Darunter zählen Iwerode, Oberwelbsleben, Selrode, Stockdorf, Lütgen-Sylda und Wolfshagen.

Die Stadt Arnstein als moderne Verwaltungsstruktur ist relativ jung. Bis 2010 existierten auf ihrem Gebiet elf Landgemeinden und die Stadt Sandersleben, die in der Verwaltungsgemeinschaft Wipper-Eine zusammengefasst waren. Im Rahmen der sachsen-anhaltischen Gemeindegebietsreform wurden im Jahre 2010 landesweit kleine Ortschaften zu großen Einheitsgemeinden zusammengefasst, um auf kommunaler Ebene Verwaltungskosten zu sparen. Bei einer solchen Zusammenlegung entstand am 1. Januar 2010 die neue Stadt Arnstein. Damit erfolgte die Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft.[5]

Der Gebietsänderungsvertrag wurde von zehn der zwölf Mitgliedsgemeinden unterzeichnet. In den ehemals zur Verwaltungsgemeinschaft Wipper-Eine gehörenden Gemeinden Arnstedt und Wiederstedt stand die Zustimmung zur Bildung einer Einheitsgemeinde aus, so dass sie bis zur Eingemeindung zum 1. September 2010[5] von der Stadt Arnstein mitverwaltet wurden.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wahl zum Stadtrat am 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 56,23 % zu folgendem Ergebnis:[6][7]

Partei / Liste Stimmenanteil Sitze
CDU 19,61 %0 4
Die Linke 10,94 %0 2
SPD 4,96 % 1
FFA 16,48 %0 3
Allg. Wählervereinig. z. Erhalt unserer Dörfer 10,55 %0 2
Freie Bürger Mitteldeutschland (FBM) 8,85 % 2
Bauernverband 5,28 % 1
FWG Einetal und Umgebung 4,89 % 1
Freiwillige Feuerwehr Stadt Arnstein 4,40 % 1
Sportverein Welbsleben 3,85 % 1
Freiw. Wählerschaft Stangerode 3,20 % 1
Einzelbewerber Franke 2,67 % 1
Andere (3) 4,33 % 0

Für die Wahlperiode 2019–2024 haben sich drei Fraktionen gebildet:

  • CDU-Fraktion: 7 Sitze
  • Fraktion Einetal: 3 Sitze
  • GFA Gemeinschafts-Fraktion-Arnstein: 9 Sitze

Ein Ratsmitglied ist fraktionslos. Der Bürgermeister gehört ebenfalls keiner Fraktion an, hat aber Sitz und Stimme im Rat.

Erster Bürgermeister Arnsteins war Frank Sehnert. Er wurde bei der Bürgermeisterwahl am 11. September 2016 mit 57,6 Prozent der gültigen Stimmen gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 50,1 Prozent. Im Jahr 2024 schied er aus Altersgründen aus dem Amt aus.

Seine Nachfolgerin wurde Janet Klaus. Sie wurde im September 2023 gleich im ersten Wahlgang mit 59,29 % der Stimmen gewählt und trat ihr Amt im Januar 2024 an.[8]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Arnstein
Wappen von Arnstein
Blasonierung: „In Blau ein silberner Adler gotischen Stils überdeckt von einem goldenen Mittelschild, darin eine blaue Burgruine.“[9]
Wappenbegründung: Das Wappen wurde 2010 vom Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet und nach Beschluss des Stadtrates vom 4. März 2010 ins Genehmigungsverfahren geführt. Es knüpft mit seiner Symbolik an den Namen der Stadt an, indem es den silbernen Adler des erloschenen Geschlechts derer von Arnstein darstellt, deren Stammsitz namentlich im 12. Jahrhundert auf der gleichnamigen Burg war. Die von Arnstein führten den silbernen Adler im schwarzen Schild. Um nicht mit den preußischen Farben zu korrespondieren, wurde für die heutige Stadt der Schild in Blau gewählt. Zusätzlich ist das Wappen mit einem Mittelschild belegt, der in Gold die namensgebende Burg Arnstein zeigt.[10]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straßenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bundesstraße 180 führt im Abschnitt zwischen Hettstedt und Aschersleben durch den Ortsteil Quenstedt. Dieser liegt im Einflussbereich der aktuell im Bau befindlichen Westumfahrung Ascherslebens im Zuge einer Umverlegung der B 180 mit Anbindung an die Nordharzautobahn.[11]

Die Bundesstraße 242, die Mansfeld mit Seesen verbindet, verläuft im Südwesten in der Nähe der Stadtgrenze.[3]

Folgende Landesstraßen erschließen die Stadt: (nur der Verlauf in der Stadtgemeinde, bzw. der erste Ort außerhalb, ist genannt).[3]

L 72 […] – Welfesholz – Ortsumfahrung SanderslebenSchackenthal – […]
L 152 Hettstedt – Wiederstedt – Sandersleben – Alsleben (Saale)
L 158 Kreuzung bei Saurasen (B 242) – Greifenhagen – Meisberg – […]
L 227 HarkerodeSylda – Willerode – Rödgen – […]
L 228 […] – TilkerodeStangerodeAlterode – Harkerode – WelbslebenWestdorf – […]
L 229 Quenstedt – Welbsleben – Ermsleben – […]

Öffentlicher Personennahverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

zwei der drei Gleise des Bahnhofs Sandersleben

Der Bahnhof Sandersleben (Anh) ist der einzige Bahnhof der Stadt. Dort kreuzen sich die Bahnstrecke Halle–Vienenburg und Berlin–Blankenheim im Zuge der historischen Kanonenbahn. Aktuell kann von Sandersleben aus dem Regional-Express ohne umzusteigen bis nach Erfurt, Halle (Saale), Goslar und Magdeburg gefahren werden.

Für den Großteil des Gemeindegebiets ist der Bahnhof in Aschersleben besser erreichbar.

Im Nahverkehr erschließt die Verkehrsgesellschaft Südharz die Region mit Omnibussen.[12]

Denkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2022 (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
  2. http://www.mansfeldsuedharz.de/media/pdf/presse/ab_msh_2009_08_s_32.pdf (Link nicht abrufbar)
  3. a b c d Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. arnstein-harz.de – Einwohnerzahl der Stadt Arnstein zum 31.12.2013. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Februar 2023; abgerufen am 21. Februar 2023.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.arnstein-harz.de
  5. a b StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010. Abgerufen am 29. Mai 2011.
  6. Ergebnis der Stadtratswahl am 26. Mai 2019 in Arnstein
  7. Stadtratswahl 2019 in Arnstein: Bewerber
  8. Tina Edler: Was die neue Bürgermeisterin der Einheitsgemeinde Stadt Arnstein alles auf ihrer Agenda hat. In: MZ. 16. Januar 2024, abgerufen am 18. Januar 2024.
  9. Stadt Arnstein: Hauptsatzung. (PDF, 4,3 MB) 4. Juli 2019, abgerufen am 18. Januar 2024.
  10. Jörg Mantzsch: Das Wappen der Stadt Arnstein, Dokumentation zum Genehmigungsverfahren, Hinterlegt beim Landkreis Mansfeld-Südharz 2010 (Gutachten: Landeshauptarchiv Magdeburg)
  11. Tina Edler: Ab Oktober beginnt an der Ortsumfahrung Aschersleben/Süd der Straßenbau. In: MZ. 25. August 2022, abgerufen am 11. Oktober 2022.
  12. VGS: Liniennetzplan Regional. (PDF; 2,5 MB) Abgerufen am 11. Oktober 2022.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Arnstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien