Asmahan

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Asmahan
Asmahan mit dem berühmten Schönheitsfleck
Mit ihrer Mutter 'Alia al-Mundhir

Amal al-Atrasch (arabisch آمال الأطرش, DMG Āmāl al-Aṭraš, französisch Amal el-Atrache); (* 25. November 1917 oder 1912; † 14. Juli 1944 bei al-Mansura in Ägypten),[1] besser bekannt unter ihrem Bühnennamen Asmahan (arabisch أسمهان, DMG Asmahān), war eine syrische Sängerin, Schauspielerin und Informantin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Asmahan entstammte einem verarmten[2] Zweig der wohlhabenden al-Atrasch-Familie, war die Schwester von Farid el Atrache und mit dem Drusenführer und syrisch-nationalistischen Revolutionär Sultan Pascha al-Atrasch verwandt. Bereits in ihrer Kindheit musste sie 1918[2] nach Ägypten auswandern, da ihre Heimat in al-Qrayya vor der Syrischen Revolution durch die Franzosen bombardiert wurde. Mit 14[2] Jahren wurde sie als Sängerin entdeckt, mit 16[2] nahm sie ihre erste Schallplatte auf.

Ihre Familie kannte bereits den Komponisten Dawood Hosni, und später sang Amal die Kompositionen von Mohamed El Qasabgi und Zakariyya Ahmad.[3][4] Sie sang auch Kompositionen von Mohammed Abdel Wahab und von ihrem Bruder Farid. Asmahan wurde zu einem aufsteigenden Stern in her own right.

1933[2] heiratete sie einen Cousin, den Emir[2] des Drusenbergs, von dem sie sich später scheiden ließ, ihn erneut heiratete, und sich wieder von ihm scheiden ließ. Asmahan verbrachte ihre Tage und Nächte bereits im Alter von 24[2] Jahren oft im luxuriösen Jerusalemer King David Hotel.[2] Ihre Bemühungen, Informationen von geheimdienstlichem Interesse zu erhalten, sollen im Mai 1941[2] mit ihrer Anwerbung durch den britischen Geheimdienst begonnen haben. Später stand sie gleichzeitig[2] auf der Lohnliste der Franzosen. General Charles de Gaulle[2] zählte zu ihren persönlichen Bekannten. Diese Bemühungen waren häufig mit sexueller[2] Zuwendung verbunden, genoss sie doch die, mitunter entgeltliche,[2] Zuneigung verschiedener Liebhaber.[2] Später heiratete sie einen reichen Ägypter, der im Ruf eines Playboys[2] stand.

Asmahan besaß die einzige weibliche Stimme in der arabischen Musik, die eine ernsthafte Konkurrenz zu der von Umm Kulthum bildete,[5] die – wie Asmahan – als eine der herausragendsten Sängerinnen des 20. Jahrhunderts betrachtet wird.[6] Asmahan galt als muṭribah, als eine Sängerin, die den Zauber des alten Stils der arabischen Musik, ṭarab, wie er vor dem Ersten Weltkrieg gepflegt wurde, heraufbeschwören konnte, während sie zugleich europäische Gesangstechniken einbaute und so einen eigenständigen musikalischen Ausdruck fand.[7] Die konservativ eingestellte drusische Öffentlichkeit reagierte zuweilen ablehnend[2] auf sie. Ihr mysteriöser Tod durch Ertrinken[2] bei einem Autounfall[2] am Nil schockierte die Öffentlichkeit.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1941: Triumph der Jugend (Intissar al-Shabab)
  • 1944: Liebe und Vergeltung (Gharam wa Intiqam)[2]

Dokumentarfilm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Azza El-Hassan: Asmahan – Rauschende Nächte in Wien (Mischief Films, 2014, 71 Min.)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Muhammad al-Taba'i: Asmahan Tells Her Story. Dar al-Shorouk Press, 2008 (englisch).
  • Sherifa Zuhur: Images of Enchantment: Visual and Performing Arts of the Middle East. American University in Cairo Press, 1998, ISBN 977-424-467-2 (englisch).
  • Sherifa Zuhur: Asmahan's Secrets: Woman, War, and Song. University of Texas Press, 2000, ISBN 978-0-292-79807-6 (englisch).
  • Sherifa Zuhur: Colors of Enchantment: Theater, Dance, Music and the Visual Arts of the Middle East. American University in Cairo Press, 2001, ISBN 977-424-607-1 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Asmahan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. "منزل الفنانة أسمهان بات متحفاً" (Memento vom 11. Januar 2013 im Webarchiv archive.today), al-Mada
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Simon Sebag Montefiore: Jerusalem – Die Biographie. 4. Auflage. Nr. 17631. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-596-17631-1, S. 646 ff. (Originalausgabe: Jerusalem. The Biography. Weidenfels & Nicolson, London 2011; übersetzt von Ulrike Bischoff und Waltraud Götting).
  3. Lebanese Army Journal, Issue Number 241 (Memento des Originals vom 11. November 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lebarmy.gov.lb, Juli 2005 (arabisch)
  4. Majid al-Atrash: Asmahan: Amirat at-tarab was-saif wan-nada (Asmahan: The princess of music, war and grace). al-'Adyat-Magazin, 2005, S. 75–77 (arabisch)
  5. Zuhur, 2000, S. 85
  6. Prominent Egyptians – Egyptian Government State Information Service
  7. Ali Jihad Racy: Musical Aesthetics in Present-Day Cairo. In: Ethnomusicology, Vol. 26, No. 3, September 1982, S. 391–406, hier S. 393.