Apophthegma

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Das Apophthegma (griechisch ἀπόφθεγμα, von ἀποφθέγγομαι apophthengomai, deutsch ‚sprechen, verkünden, eine (inspirierte) Rede halten‘; Plural Apophthegmata, seltener Apophthegmen) ist die griechische und heutige literaturwissenschaftliche Bezeichnung für einen in Prosaform gehaltenen Denkspruch oder treffend formulierten Ausspruch, dessen ursprünglicher Anlass und dessen Sprecher mit erwähnt werden.[1] Ein Apophthegma ist also zweigeteilt; einerseits nennt es den Situationsbezug bzw. Anlass (occasio), und andererseits bringt es die in diesem Zusammenhang erfolgte Äußerung (sententia).[2]

Darunter können unter anderem Sentenzen, Aphorismen und geflügelte Worte fallen – sofern die konkrete Sprechsituation, deren Kontext sich der jeweilige Ausspruch verdankt, mit genannt wird. Vom Epigramm unterscheidet sich das Apophthegma durch seine prosaische Form.[1]

Der Ursprung der Gattungs­geschichte liegt in den Apophthegmata, die in den plutarchischen Moralia enthalten sind.[1] Beispiel aus Plutarch: „Als Archelaos von einem schwatzhaften Friseur gefragt wurde, wie er ihm die Haare schneiden solle, antwortete Archelaos: ‚schweigend‘.“[2]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gisbert Ter-Nedden: Gedruckte Sprüche. Medientechnische Reflexionen über Sprichwort, Apophthegma und Aphorismus. In: Medien und Maschinen. Literatur im technischen Zeitalter. Hrsg. von Theo Elm, Hans H. Hiebel. Rombach, Freiburg 1991, S. 93–106.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Theodor Verweyen, Gunther Witting: Apophthegma. In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte. Hrsg. von Klaus Weimar u. a. Band 1. De Gruyter, Berlin/New York 1997, S. 106–108.
  2. a b Volker Meid: Apophthegma. In: Sachwörterbuch zur deutschen Literatur. Reclam, Stuttgart 1999, S. 36.