Bévéziers (U-Boot, 1937)

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Bévéziers p1
Schiffsdaten
Flagge Frankreich Frankreich
Schiffstyp U-Boot
Klasse Agosta-Klasse
Bauwerft Arsenal de Cherbourg, Cherbourg
Kiellegung 4. Januar 1932
Stapellauf 14. Oktober 1935
Indienststellung 4. Juni 1937
Verbleib Am 5. Mai 1942 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 92,3 m (Lüa)
Breite 8,2 m
Tiefgang (max.) 4,7 m
Verdrängung über Wasser: 1.570 tn.l.
unter Wasser: 2.084 tn.l.
 
Besatzung 61 Mann
Maschinenanlage
Maschine Dieselmotor
Elektromotor (1.000 PS / 746 kW)
Maschinen­leistung 8.600 PS (6.325 kW)
Einsatzdaten U-Boot
Tauchzeit 45–50 Sekunden
Tauchtiefe, normal 80 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
10 kn (19 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
20 kn (37 km/h)
Bewaffnung

Die Bévéziers (Kennung: Q 179) war ein U-Boot der französischen Marine im Zweiten Weltkrieg.

Konstruktive Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das U-Boot gehörte der Agosta-Klasse an, die die dritte und letzte Baugruppe des 1922 entwickelten 1500-Tonnen-Typs war. Die Boote galten als schnell und sehr wendig. Sie hatten eine hohe Überwasserreichweite und boten für damalige Verhältnisse gute Lebensbedingungen für die Besatzung. Die Bewaffnung mit insgesamt elf Torpedorohren war sehr stark. Ein Manko stellte die externe Anordnung von sieben Rohren dar, da sie nicht auf hoher See nachgeladen werden konnten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 1940 unternahmen britische und freifranzösische Truppen mit der Operation Menace einen missglückten Landungsversuch in Dakar in der unter vichyfranzösischer Kontrolle stehenden Kolonie Französisch-Westafrika. Während des Landungsversuches griff die Bévéziers (Lieutenant de Vaisseau Pierre Jean Lancelot) das britische Schlachtschiff Resolution mit einem Fächer aus vier Torpedos an und erzielte einen Torpedotreffer, welcher beträchtliche Schäden verursachte[1]. Die Schäden war so umfangreich, dass sie erst rund ein Jahr später behoben waren. Die Torpedierung der Resolution wird als einer der Hauptgründe angesehen, weswegen die verbündeten britisch-freifranzösischen Streitkräfte den Angriff schließlich abbrachen[2].

Im Frühjahr 1942 besetzten die Briten im Rahmen der Operation Ironclad die im Pazifikkrieg strategisch wichtige Insel Madagaskar, weil sie eine japanische Invasion befürchteten. Bei Beginn der britischen Invasion wurde die Bévéziers am 5. Mai 1942 im Hafen von Diego Suarez auf der Position 12° 16′ 30″ S, 49° 17′ 5″ O von Trägerflugzeugen der britischen Flugzeugträger Indomitable und Illustrious ohne Vorwarnung angegriffen und versenkt. Beim Untergang des Bootes kamen acht Besatzungsangehörige ums Leben[3].

Das Wrack wurde von der Royal Navy im April 1943 gehoben, aber nicht mehr repariert oder gar eingesetzt.

Die Bévéziers wurde am 26. Dezember 1946 endgültig aus dem französischen Flottenregister gestrichen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bévéziers (weitere gleichnamige französische Schiffe)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erminio Bagnasco: Uboote im 2. Weltkrieg. (Technik – Klassen – Typen. Eine umfassende Enzyklopädie). 5. Auflage. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-613-01252-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mason, Geoffrey B.: HMS Resolution – Royal Sovereign-class 15in gun Battleship. In: Service Histories of Royal Navy Warships in World War 2. Naval History, 11. April 2011, abgerufen am 30. November 2023 (englisch).
  2. Janusz Piekałkiewicz: Seekrieg 1939 – 1945. Bechtermünz, Augsburg 1998, S. 102.
  3. Bévéziers – Sous Marin. In: Association Aux Marins: Mémorial national des marins morts pour la France. 2023, abgerufen am 30. November 2023 (französisch).