Bölkow Bo 207

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Bölkow Bo 207
Typ Sportflugzeug
Entwurfsland

Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland

Hersteller Bölkow
Erstflug 10. Oktober 1960
Produktionszeit

1961–1966

Stückzahl 92

Die Bölkow Bo 207 war ein ziviles Sportflugzeug der deutschen Bölkow GmbH. Sie ist eine von wenigen Sportmaschinen, die in der Nachkriegszeit in größerer Stückzahl in Deutschland produziert wurde.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bölkow Bo 207 wurde auf Basis der Klemm Kl 107C entwickelt. Da diese noch auf einer Vorkriegsentwicklung beruhte und technisch mit ihrer Holzbauweise sowie ihren Kabinenmaßen veraltet war, verkaufte sie sich schlecht. So entstand (nachdem die Rechte an Bölkow übergegangen waren) 1958/59 aus der 107C die Kl 107D in Form eines größeren Viersitzers mit stärkerem Motor. Durch grundlegende Änderungen an der Konstruktion stellte sie mehr eine Neukonstruktion als eine Weiterentwicklung dar. So wurde der Rumpf im Kabinenbereich verbreitert und mit einer größeren Kabinenhaube mit großer Panoramascheibe versehen. Zusätzlich waren die einholmigen Tragflächen nun durchgehend und trugen auf jeder Seite jeweils einen 100-l-Kraftstofftank. Auch das Cockpit wurde modernisiert und einige Rumpf- und Verkleidungsteile aus glasfaserverstärktem Epoxydharz hergestellt. Dennoch blieb es insgesamt bei der in der Herstellung aufwendigen Sperrholz-Halbschalenbauweise. Der Prototyp mit Lycoming-Vierzylindermotor O-360A1A mit 132 kW und Hartzell-Verstellpropeller HC-92-ZK-SD hatte am 10. Oktober 1960 in Nabern seinen Erstflug und wurde im Mai 1961 erst in Bölkow F207 und dann im Juli 1961 in Bölkow Bo 207 umbenannt. Zur Gestaltung des Flugzeugs, besonders des Cockpits, wurde Designer Hans Erich Slany mit herangezogen.[1] Noch im selben Jahr nahmen der zweite Prototyp und die erste Serienmaschine der Bo 207 am Deutschlandflug teil, wobei die Besatzung Selk/Schnabel einen Sieg feiern konnte. Die Serienproduktion begann 1962 im neuen Bölkow Werk in Laupheim, wo bis zum Ende der Produktion 1966 insgesamt 92 Stück gebaut wurden.[2] Als Listenpreis für die Standardausführung wurden zu Beginn der Serie 54.000 DM genannt.[3] Es gab auch eine kunstflugtaugliche T-(Trainer)-Version mit Kunstflugdrossel, abwerfbaren Kabinendächern und vergrößertem Seitenleitwerk sowie eine Billigversion mit O-360A2A-Triebwerk und Sensenich-Festpropeller. Die Weiterentwicklung Bo 207B mit Bugfahrwerk wurde zugunsten der Bölkow Bo 208 nicht mehr realisiert.[4]

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kenngröße Daten
Besatzung 1
Passagiere 3
Länge 8,31 m
Spannweite 10,82 m
Höhe 2,24 m
Leermasse 715 kg
max. Startmasse 1200 kg
Reisegeschwindigkeit 235 km/h
Höchstgeschwindigkeit 255 km/h
Steigrate 3,6 m/s
Dienstgipfelhöhe 5500 m
Reichweite 1300 km
Triebwerk ein O-360A1A mit 132 kW (179 PS)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bölkow Bo 207 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christian Marquart: Industriekultur – Industriedesign. Berlin 1994, S. 224.
  2. FliegerRevue Juni 2009, S. 58–61, Bölkow beerbt Klemm
  3. Fliegendes-museum.de: Bölkow 207 (Memento des Originals vom 16. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fliegendes-museum.de
  4. Rolf Wurster: 50 Jahre deutscher Motorflugzeugbau. Ausgabe 2001, ISBN 3-8311-1854-X, 9783831118540