Bad Dürrheim

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Wappen Deutschlandkarte
Bad Dürrheim
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bad Dürrheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 1′ N, 8° 32′ OKoordinaten: 48° 1′ N, 8° 32′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Schwarzwald-Baar-Kreis
Höhe: 703 m ü. NHN
Fläche: 62,08 km2
Einwohner: 13.659 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 220 Einwohner je km2
Postleitzahl: 78073
Vorwahlen: 07726, 07706
Kfz-Kennzeichen: VS
Gemeindeschlüssel: 08 3 26 003
Adresse der
Stadtverwaltung:
Luisenstraße 4
78073 Bad Dürrheim
Website: www.bad-duerrheim.info
Bürgermeister: Jonathan Berggötz (CDU)
Lage der Stadt Bad Dürrheim im Schwarzwald-Baar-Kreis
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Karte
Im Kurpark von Bad Dürrheim

Bad Dürrheim (bis 1921 Dürrheim) ist eine Stadt im Schwarzwald-Baar-Kreis in Baden-Württemberg (Deutschland). Sie liegt auf der Hochebene der Baar zwischen dem südlichen Schwarzwald und der Schwäbischen Alb unweit der Donauquelle und der Neckarquelle. Mit 733 m ü. NN ist Bad Dürrheim das höchstgelegene Solebad Europas.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bad Dürrheim liegt in der Mitte der Baarhochmulde zwischen Schwenningen und Donaueschingen.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bad Dürrheim grenzt im Norden an Villingen-Schwenningen und die Gemeinde Tuningen, im Osten an Talheim, Immendingen und Geisingen, alle drei im Landkreis Tuttlingen, im Südwesten an Donaueschingen und im Westen an die Gemeinde Brigachtal.

Größere Städte im Umkreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neun Kilometer nordwestlich liegt die Doppelstadt Villingen-Schwenningen, neun Kilometer südlich Donaueschingen. Freiburg liegt 50 km westlich.

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Stadt Bad Dürrheim gehören die Stadtteile Biesingen, Hochemmingen, Oberbaldingen, Öfingen, Sunthausen und Unterbaldingen. Die Stadtteile sind räumlich identisch mit den früher selbständigen und 1971/72 eingemeindeten Gemeinden gleichen Namens. Die offizielle Bezeichnung der Stadtteile erfolgt durch vorangestellten Namen der Stadt und durch Bindestrich getrennt folgend der Name des jeweiligen Stadtteils.

Zum Stadtteil Biesingen gehört der Wohnplatz Mühle. Zum Stadtteil Hochemmingen gehören die Wohnplätze Hirschhalde und Waldkaffee und zum Stadtteil Unterbaldingen die Wohnplätze Jägerhaus Unterhölzer, Torhäusle Unterhölzer und Ziegelei. Im Stadtteil Öfingen liegt die Wüstung Gebtenhausen, im Stadtteil Sunthausen die Wüstung Schaffhausen, und im Stadtteil Unterbaldingen liegen die Wüstungen Sebenhausen und Pfefflingen oder Pfeffingen sowie die aufgegangene Ortschaft Efringen.[2]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klimadiagramm Bad Dürrheim

Das Klima des Kurortes in der Nähe des tiefsten Punktes der Baarhochmulde im Niederschlagsschatten des Schwarzwaldes ist niederschlagsarm und kontinental mit großen Temperaturschwankungen im Tages- und Jahresverlauf. Einerseits führt dies zu überdurchschnittlich vielen Sonnenstunden, andererseits ist Nachtfrost auch im Sommer auf der Baar nicht ungewöhnlich. Im Winter kann der kälteste Punkt der Baarhochmulde ähnliche Tiefsttemperaturen wie die Zugspitze erreichen (bisheriger Rekord −33,6 °C).

Natur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben Bad Dürrheims Kurgärtnerei befindet sich eine fast acht Hektar große Fläche, die früher landwirtschaftlich genutzt wurde, seit den 1960er-Jahren jedoch brach fiel. Es entwickelte sich ein artenarmer Landschilfbestand, Pflanzen wie Schwertlilie und Knabenkraut und auch Vögel wie der Kiebitz verschwanden. 2016 gab es nur noch ein Pärchen, doch dann wurden 15 Wasserbüffel im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg hierher geholt und für die Krickente ein Weiher angelegt. 2017 gab es dann drei Kiebitzpärchen, 2018 sechs. Auch andere Vogelarten wie Bläss- und Wasserralle, der Zwergtaucher und die langschnäbelige Bekassine ließen sich zwischenzeitlich nieder. Neben der Büffelweide liegt eine kleine Wiese mit vielen Schmetterlingen, Grashüpfern und kleinen Kröten. Es wird darüber nachgedacht, die Fläche in Richtung Süden zu erweitern.[3]

Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bad Dürrheim hat Anteil an den vier Naturschutzgebieten Unterhölzer Wald, Birken-Mittelmeß, Albtrauf-Baar und Schwenninger Moos sowie an den beiden FFH-Gebieten Baar, Eschach und Südostschwarzwald und Nördliche Baaralb und Donau bei Immendingen. Ein Großteil der Stadtfläche gehört überdies zum Vogelschutzgebiet Baar. Die Gemarkung Bad Dürrheim gehört außerdem zum Naturpark Südschwarzwald.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Solebohrtürme in Bad Dürrheim aus dem 19. Jahrhundert

In einer auf 888 bis 890 datierten Urkunde wurde Dürrheim erstmals als „Durroheim“ genannt.[5] Andere Versionen des Namens waren „Diureheim“ oder „Diere“ – im Dialekt heißt es heute noch so. Zur Gründungszeit lag der Ort im Herzogtum Schwaben. Um 1300 gehörte Dürrheim zur Kommende des Johanniter-/Malteserordens in Villingen. Amtssitz des Johannitervogtes war der heute noch existierende Hänslehof. 1805 kam Dürrheim zum Königreich Württemberg, 1806 durch den Tausch- und Epurationsvertrag an das Großherzogtum Baden.

Im Jahr 1822 fand man bei Bohrungen unter dem Bergrat Carl Josef Selb ein unterirdisches Salzlager. Die Sole mit einem Salzgehalt von 27 % wurde ab 1823 gefördert und in der Saline in großen Siedepfannen zu Speisesalz gesiedet. Seit 1883 wird die Sole für Badekuren genutzt (darum Solbad). Von Juli 1885 bis September 1889 wirkte der Mediziner Ernst Georg Kürz (1859–1937) hier bzw. in Bad Rappenau als Salinen- und Badearzt der mit den klassizistischen Bauten von F. Arnold im Weinbrennerstil ausgestatteten „Ludwigssaline“.[6] 1921 erhielt Dürrheim das Prädikat Bad. Die Dürrheimer Saline wurde in den 1920er-Jahren mit der Saline Bad Rappenau vereinigt und in den 1960er-Jahren Teil der Südwestdeutschen Salz AG, die 1971 mit dem Heilbronner Salzwerk zur Südwestdeutschen Salzwerke AG fusionierte, und dann aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt.

Westlich von Ankenbuck, einem nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten von 1933 bis 1934 als Konzentrationslager genutzten Hofgut, befand sich von 1950 bis 1978 der Sender Bad Dürrheim für Mittelwelle.

Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden am 1. September 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Biesingen, Oberbaldingen und Öfingen eingemeindet. Am 1. Januar 1972 folgte die Eingemeindung von Hochemmingen und Sunthausen. Unterbaldingen wurde am 1. April 1972 eingemeindet. Bad Dürrheim ist seit dem 28. Mai 1974 eine Stadt.[7]

Zuvor gehörte die Kernstadt Bad Dürrheim bis zur Kreisreform am 1. Januar 1973 zum Landkreis Villingen, alle Ortsteile bis zu ihrer jeweiligen Eingemeindung zum Landkreis Donaueschingen.

1994 war Bad Dürrheim Gastgeber der Landesgartenschau Baden-Württemberg. Am 3. März 2009 war Off Road Kids eine Station bei Deutschland – Land der Ideen in Bad Dürrheim.[8]

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Bad Dürrheim gibt es sowohl eine evangelische als auch eine römisch-katholische Kirchengemeinde. Auch die Neuapostolische Kirche und eine Christliche Evangeliums-Gemeinde sind in der Stadt vertreten.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Bad Dürrheim wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat in Bad Dürrheim hat nach der letzten Wahl 28 Mitglieder (2014: 27). Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis.[9] Die Wahlbeteiligung lag bei 54,28 % (2014: 49,2 %). Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Partei / Liste Stimmenanteil Sitze Ergebnis 2014
CDU 33,71 % 10 40,75 %, 11 Sitze
FWV 25,91 % 7 21,77 %, 6 Sitze
Liste für Bürgerbeteiligung und Umweltschutz (LBU) 21,18 % 6 17,63 %, 5 Sitze
FDP 11,85 % 3 17,63 %, 3 Sitze
SPD 7,36 % 2 8,74 %, 2 Sitze
Neue Liste 0 % 0 0,35 %, 0 Sitze

Darüber hinaus bilden die Stadtteile Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung und haben mit Ausnahme des Stadtteiles Bad Dürrheim eigene Ortschaftsräte mit einem Ortsvorsteher als dessen Vorsitzendem und örtliche Verwaltungsstellen.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister ist Jonathan Berggötz, der der CDU angehört. Berggötz wurde bei seiner Wahl am 31. März 2019 von CDU, LBU und FDP unterstützt und bei einer Wahlbeteiligung von 50,92 % mit 66,7 % der abgegebenen Stimmen für acht Jahre gewählt.

  • 1946–1954: Wilhelm Grießhaber
  • 1954–1979: Otto Weissenberger
  • 1979–2003: Gerhard Hagmann
  • 2003–2019: Walter Klumpp
  • seit 2019: Jonathan Berggötz[10]

Bei der Bürgermeisterwahl am 31. März 2019 trat Klumpp nicht mehr an. Zu seinem Nachfolger wurde Jonathan Berggötz (* 1986), bisher Wirtschaftsförderer in Rastatt, gewählt. Er hat das Amt am 1. Juli 2019 angetreten.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In einem durch einen goldenen (gelben) Stab gespaltenen Schild vorn in Rot ein silbernes (weißes) Johanniterkreuz, hinten in Blau über drei silbernen (weißen) Wellenleisten ein achtstrahliger silberner (weißer) Stern.

Das Johanniterkreuz nimmt Bezug auf die geschichtliche Bedeutung des Ordens für die Gemeinde, der goldene Stab in der Mitte stellt ein niedergeschlagenes Bohrloch (zur Soleförderung) dar. Der Stern und die drei Wellenlinien symbolisieren die Heilfaktoren Sonne und Sole, der blaue Hintergrund die Höhenluft.“[11]

Wappenbegründung: Das am 7. Dezember 1957 vom Innenministerium verliehene Wappen ist abgeleitet von einem Siegel des Vogtes der Stadt aus dem 18. Jahrhundert, welches das Johanniterkreuz zeigte. Der Stab erinnert als Symbol für ein Bohrloch zur Solegewinnung, die Motive im hinteren Feld versinnbildlichen die drei Heilfaktoren Sole, Sonne und Höhenluft des 1921 mit dem Prädikat „Bad“ ausgestatteten Kurortes, der 1974 zur Stadt erhoben wurde.

Wappen der eingemeindeten Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

00Banner: „Das Banner ist weiß-rot längsgestreift mit dem aufgelegten Wappen oberhalb der Mitte.“
00Hissflagge: „Die Flagge ist weiß-rot quergestreift mit dem Wappen in der Mitte.“

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bad Dürrheim unterhält Städtepartnerschaften mit Hajdúszoboszló (Ungarn), Enghien-les-Bains in der Île-de-France (Frankreich) und Spotorno in Ligurien (Italien).

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bad Dürrheim liegt am Ostweg, einer Fernwanderstrecke, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.

  • Saline, erbaut zwischen 1823 und 1826
  • Kurpark
  • Salinensee

Brauchtum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bad Dürrheimer Narro (Im Hintergrund der Alt-Narr)
  • Bad Dürrheim ist eine Hochburg der schwäbisch-alemannische Fastnacht auf der Baar. Die Fasnet in Bad Dürrheim wird von der Narrenzunft Bad Dürrheim e. V. betrieben. Die wichtigsten Narrenfiguren sind der Narro (ein Weißnarr) und der Salzhansel. Weitere Narrenfiguren sind der Alt-Narr, die Sieder und die Einzelfigur der Salzgeist. Die Narrenzunft Bad Dürrheim wurde 1925 gegründet, sie ging direkt aus der 1833 gegründeten "Gesellschaft Frohsinn" hervor. Seit 1929 ist die Narrenzunft Mitglied der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN).
Bad Dürrheimer Salzhansel mit bis zu 1.200 kleinen Salz-Säckle

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alljährlich findet in Bad Dürrheim der RiderMan für Hobby-, Freizeit- und Amateur-Radfahrer statt. Der RiderMan zählt als einziges deutsches Rennen zur Golden-Bike-Serie des Weltradsportverbandes UCI.
  • Das Solemar Bad Dürrheim ist ein 1987 eröffnetes Wellness- und Gesundheitszentrum direkt am Kurpark mit 800 m² Wasserfläche in elf Becken, mit Sole-Heilbad, Sauna (Schwarzwald-Sauna), Totes-Meer-Salzgrotte, therapeutischem Fitnesscenter sowie Gaststätte.[12]
  • Minara, Hallenbad (Kinder- und Sportbecken mit Sprungturm). Das Freibad wurde 2019 geschlossen.
  • Sportpark mit Angebot für Golf, Bogenschießen, Tennis, Nordic Walking, Klettern/Bouldern, Minigolf, Boule, Pit-Pat, Radsport (Fahrradverleih); Hallensporthalle, zwei Sportplätze die vom FC 1919 Bad Dürrheim genutzt werden (Fußball, Leichtathletik)

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gesundheits- und Tourismusbereich ist der wichtigste Wirtschaftsbereich der Stadt, in dem – vor allem in den ansässigen Kliniken – auch die meisten Arbeitnehmer beschäftigt sind. Die Stadt Bad Dürrheim hat die touristischen Aktivitäten in einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft, der Kur- und Bäder GmbH Bad Dürrheim, konzentriert. 2010 wurde der Gesellschaft der "Sonderpreis ServiceQualität" des Deutschen Tourismusverbandes e. V. verliehen. 2013 verlieh das Land Baden-Württemberg der Stadt nach den Prädikaten heilklimatischer Kurort und Solebad das dritte Prädikat Kneippkurort.

Wichtige Arbeitgeber sind auch einige Betriebe der feinmechanischen Industrie, der Kunststoffbranche und der Elektrotechnik sowie mehrere Verbrauchermärkte im Norden der Stadt. Im Zuge der Gesundheitsreform kamen in der jüngsten Zeit immer mehr Kliniken und Pensionen in wirtschaftliche Schwierigkeiten, so dass im Jahr 2004 das traditionsreiche Haus Hohenbaden, eine Mutter-Kur-Klinik des Badischen Roten Kreuzes, und das Karolushaus, ein privates Sanatorium, schlossen. Im April 2005 schloss das Kurheim und Sanatorium, eine Privatklinik im Besitz eines katholischen Ordens. Für die Ansiedlung neuer Firmen wurde das Gewerbegebiet „Auf Stocken“ von der Stadt neu erschlossen. Inzwischen wurde das Karolushaus als Hotel am Solegarten wiedereröffnet; das ehemalige Kurheim und Sanatorium wurde ebenfalls wieder als Hotel eröffnet. Ende 2012 wurde die Reha-Klinik Irma geschlossen.

Die größten Arbeitgeber nach der Anzahl der Mitarbeiter in Bad Dürrheim[13]
Unternehmen/Institution Mitarbeiter davon Vollzeit
Luisenklinik, Gesellschaft für Verhaltensmedizin
und Gesundheitsforschung AG (GVG AG)
252 179
Kunststoff Christel 250 216
Kur und Bäder GmbH Bad Dürrheim
(u. a. Wellness- und Gesundheitszentrum Solemar)
198 154
Stadt Bad Dürrheim 178 108,73
Kaufland Handelshof GmbH & Co. KG 160 40
Bad Dürrheimer Mineralbrunnen GmbH+Co. KG 149 145,2
Waldeck SPA Kur-& Wellness Resort 130 125
KWA Kurstift Bad Dürrheim 113 43
Schloss-Klinik Sonnenbühl (Vital-Kliniken) 83 65

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Bad Dürrheim trifft die Bundesstraße 27 (Stuttgart–Schaffhausen/Schweiz) auf die B 33 (Konstanz–Offenburg). Die Stadt liegt nahe der A 81 zwischen Stuttgart und Singen Ausfahrt 35, 36 und 37 (A 864). Über die B 27/33 erreicht man in Donaueschingen (9 km) die B 31 nach Freiburg im Breisgau und Friedrichshafen am Bodensee.

Die nächstgelegenen Flugplätze sind Schwenningen und Donaueschingen. Die nächsten internationalen Flughäfen sind Zürich (80 km) und Stuttgart (95 km).

Von 1904 bis 1966 war Bad Dürrheim durch eine Eisenbahnstrecke von Marbach an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Der Personenverkehr endete bereits 1953. Heute sind mit Buslinien der Südbadenbus die Bahnhöfe Villingen, Schwenningen und Donaueschingen von Bad Dürrheim aus zu erreichen. Der ÖPNV wird durch den Verkehrsverbund Schwarzwald-Baar-Heuberg gewährleistet.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Bad Dürrheim gibt es mit der Schule am Salinensee eine Realschule sowie eine Grund- und Werkrealschule und in Oberbaldingen eine eigene Grundschule. Für die Jüngsten gibt es in der Stadt neun Kindergärten, von denen sich je zwei in evangelischer und römisch-katholischer Trägerschaft befinden. Die übrigen fünf Kindergärten (darunter ein Waldkindergarten) werden von der Stadt betrieben.

Auf Hochschulebene gab es zwischen 2008 und 2018 erstmals in Bad Dürrheim ein universitäres Hochschulinstitut, das Institut für Pädagogikmanagement der Steinbeis-Hochschule Berlin, welches in Bad Dürrheim Bachelor- und Masterstudiengänge im Bereich Gesundheits- und Bildungsmanagement angeboten hat.

Die Bad Dürrheimer Stadtbücherei beherbergt (Stand 2015) 4.400 Bücher, das ist für eine Stadt dieser Größe ungewöhnlich wenig.[14] Größer ist die Evangelische Kur- und Gemeindebücherei mit 7.000 Medien.[14]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1843: August Freiherr von Althaus (* 25. Juli 1791, † 14. Mai 1875), Bergrat und erster Salinenverwalter (1823 bis 1843)[15]
  • 1918: Johann Georg Huber (* 30. Mai 1861, † 1926), Medizinalrat und Badearzt[15]
  • 1937: Walter Köhler (* 30. September 1897, † 9. Januar 1989), Ministerpräsident von Baden, gestrichen am 28. Mai 1946 auf Anordnung des Landrats Bienzeisler von Villingen[15]
  • 1951: Ernst Müller (* 9. April 1874, † 24. Juli 1955), Hotelier[15]
  • 1954: Wilhelm Grießhaber (* 21. Dezember 1891, † 24. September 1966), Bürgermeister (1946–1954)[15]
  • 1963: Paul Vowinkel (* 12. April 1906, † 11. Juni 1989), Staatsrat und Ministerialdirektor im baden-württembergischen Finanzministerium[16][15]
  • 1979: Otto Weissenberger (* 31. Mai 1911, † 28. November 1999), Senator h. c., Bürgermeister und Kurdirektor (1954–1979), Träger der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg (1976)[15]
  • 1983: Georg Huber (* 15. August 1903, † 3. November 1994), Arzt und Gemeinderat[15]
  • 2003: 16. Mai: Gerhard Hagmann (* 1. Februar 1942), Bürgermeister und Kurdirektor (1979–2003), Träger der Verdienstmedaille des Städtetags in Silber (2007)[15]
  • 2019: Walter Klumpp (* 7. Dezember 1957), Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Kur- und Bäder GmbH Bad Dürrheim (2003 bis 2019), lebt im Nachbarort Tuningen.[17]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lydia Warrle: Bad Dürrheim. Geschichte und Gegenwart. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1990.
  • Kurt Senn u. a.: Bad Dürrheim. Weg und Ziel. Heimatbuch des Heilbades. Braun, Karlsruhe 1969.
  • Hermann Brommer: Bad Dürrheim. Kunstführer. In: Kleine Kunstführer. Band 1807. Schnell und Steiner, München / Zürich 1990.
  • Bettina Bernhard: Reizend ist nicht nur das Klima. Bad Dürrheim ist Solebad und Heilklimatischer Kurort. In: W. Niess, S. Lorenz, Heilbäderverband Baden-Württemberg e. V. (Hrsg.): Kult-Bäder und Bäderkultur in Baden-Württemberg. Markstein, Filderstadt 2004, ISBN 3-935129-16-5 (Fotos von Joachim Feist).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bad Dürrheim – Sammlung von Bildern und Audiodateien
Wikivoyage: Bad Dürrheim – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2, S. 546–550.
  3. Stephanie Streif: Wie Wasserbüffel Feuchtwiesen schön feucht halten. In: Badische Zeitung. 10. August 2018, abgerufen am 12. Juni 2019.
  4. Daten- und Kartendienst der LUBW
  5. StiASG, Bremen 44. Online auf e-chartae, abgerufen am 12. Juni 2020.
  6. Walter Artelt: Ernst Georg Kürz 1859–1937. [Vortrag, gehalten am 1. Oktober 1963 auf der Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik e. V. in Schaffhausen und meinem Lehrer Paul Diepgen zu seinem bevorstehenden 85. Geburtstag am 24. November 1963 gewidmet.] Senckenbergisches Institut für Geschichte der Medizin der Universität, Frankfurt am Main 1963, S. 7.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 504 und 517.
  8. Straßenkinder in Deutschland. Draußen abholen – Die Off Road Kids Stiftung kümmert sich um Straßenkinder hierzulande. In: Land der Ideen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. April 2016; abgerufen am 30. Januar 2023.
  9. Wahlportal des Kommunalen Rechenzentrums
  10. bad-duerrheim.info
  11. https://www.bad-duerrheim.info/de/Stadt/Stadtportrait/Historie
  12. Katy Cuko: Wettbewerb der Wellnesstempel. Die Angebote der Thermen im Überblick. In: Südkurier. 6. November 2010.
  13. suedkurier.de
  14. a b Büchereien (Memento vom 5. April 2016 im Internet Archive)
  15. a b c d e f g h i Angaben nach Lydia Wende, Stadtverwaltung Bad Dürrheim: Ehrenbürger der Stadt Bad Dürrheim. hrsg. von der Stadt Bad Dürrheim, Bad Dürrheim vom 17. Februar 2011.
  16. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 21. Mai 2021.
  17. Sabine Naiemi: Walter Klumpp ist jetzt Ehrenbürger der Stadt Bad Dürrheim. In: Südkurier. 6. Juni 2019, abgerufen am 14. Dezember 2019.