Pömbsen

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Pömbsen
Koordinaten: 51° 46′ N, 9° 4′ OKoordinaten: 51° 46′ 29″ N, 9° 4′ 21″ O
Höhe: 315 m ü. NN
Fläche: 13,53 km²
Einwohner: 483 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1970
Postleitzahl: 33014
Vorwahl: 05274
Karte
Lage von Pömbsen in Bad Driburg

Pömbsen ist ein Ortsteil von Bad Driburg in Nordrhein-Westfalen. Der ehemals eigenständige Ort wurde im Rahmen der Kommunalreform 1970 eingemeindet. Die Fläche beträgt 13,53 km². Pömbsen liegt etwa 4 km südwestlich von Nieheim und besitzt eine überwiegend kleinbäuerliche Struktur. Pömbsen hatte am 31. Dezember 2020 483 Einwohner; hinzu kommen noch 38 Einwohner in Bad Hermannsborn.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Pömbsen wurde 1015 erstmals zur Zeit des Paderborner Bischofs Meinwerk (1009–1036) urkundlich genannt, als der Priester Wulfdag die Kirche in oppido Pumissun erhielt. Die Kirche Mariä Himmelfahrt liegt weithin sichtbar auf der Höhe von 315 m in der Mitte des Bergdorfs. Die Großpfarrei Pömbsen gilt als eine der ältesten in der Region. 1036 kam Pömbsen an das Busdorfstift in Paderborn. 1299 wurde Nieheim abgepfarrt, und 1304 wurde die Pfarrei dem Kloster Marienmünster inkorporiert. Zur heutigen Pfarrei Mariä Himmelfahrt gehören noch die Filialgemeinde St. Johannes Nepomuk in Langeland und Erpentrup sowie die Filialgemeinde St. Martinus in Reelsen. Sie ist Teil des Pastoralverbundes Bad Driburg im Erzbistum Paderborn.

Das Dorf brannte 1531 und 1600 ab. Im 17. und 18. Jahrhundert war Pömbsen Rittersitz des Hochstifts Paderborn. 1871 baute die jüdische Gemeinde eine Synagoge, die nach dem Pogrom vom 9. November 1938 abgebrochen wurde. In der Gemarkung lagen zahlreiche eingegangene Orte. Unter ihnen war der im Jahr 854 in den Corveyer Traditionen genannte Hof Amriki, der im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Der Name lebt fort im Bachnamen Emmerke („kleine Emmer“), einem Zufluss der Emmer, der fälschlicherweise in fast allen Landkarten Mühlenbach genannt wird. Dieses Gelände mit der Mineralquelle in der „Bornwiese“ wurde 1859 vom Hermannsborner Verein mit Sitz in Dortmund erworben, zwecks Nutzung des Mineralbrunnens.

Am 1. Januar 1970 wurde Pömbsen in die Stadt Bad Driburg eingegliedert.[3]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1910[4] 540
1925[5] 681
1933[5] 674
1939[5] 629
1961[6] 775
1985[7] 674
1990[7] 673
1995[7] 693
2000[7] 658
2001[7] 664
2002[7] 644
2003[7] 630
2004[7] 619
2005[7] 614
2006[7] 603
2007[7] 597
2008[7] 577
2009[7] 570
2010[7] 550
2011[7] 541
2012[7] 560
2015[7] 523
2016[7] 505
2017[8] 514
2018[9] 515
2020*[10] 483
  • ohne Ortsteil Bad Hermannsborn
Die katholische Kirche Mariä Himmelfahrt in Pömbsen

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Kirche entstand im Jahr 1000. Die heutige katholische Kirche Mariä Himmelfahrt ist der dritte Wiederaufbau und gehört zum Pastoralverbund Bad Driburg[11] im Dekanat Höxter. Der einschiffige Bau wurde 1678 bis 1687 errichtet, der Westturm 1718/1719. Zur barocken Ausstattung gehören Altar und Heiligenfiguren.

Alljährlich am Karfreitag findet die Kreuztracht statt. Sie wurde in Pömbsen erstmals 1754/1755 urkundlich bezeugt.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bad Hermannsborn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bad Hermannsborn
Historisches Kurhaus Bad Hermannsborn

1924 erwarb die Barmer Ersatzkasse die Quelle und errichtete 1924/1925 das Kurbad Hermannsborn mit dem 18 ha großen Kurpark. Die unter Denkmalschutz stehende Anlage wird durch die Eingangsarkaden betreten, die sich in einem Halboval zum Kurpark hin öffnen. Die Kastanienallee steigt zum höher gelegenen Hauptgebäude auf. Dieses Gebäude hat einen neobarocken, einem Schloss ähnlichen Charakter, besonders durch die Kolonnaden des Eingangs betont. Im Park wurden künstliche Teiche und Wasserläufe angelegt. Rhododendronhecken und mit der Jahreszeit wechselnde Blumenbepflanzung prägten früher die Schönheit des Parks, bis die eigene Gärtnerei geschlossen und die Gewächshäuser dem Verfall überlassen wurden. Als Rehaklinik wurde der Baubestand modernisiert und auf 225 Betten erweitert. Die Indikationen zu Rehabilitationsverfahren sind Stoffwechselerkrankungen, Diabetes, Osteoporose, Herz- und Kreislauferkrankungen. Seit dem 1. September 2006 gehört die Klinik unter dem Namen Park-Klinik Bad Hermannsborn zur Bad Driburger Unternehmensgruppe Graf von Oeynhausen-Sierstorpff. Heute hat die Klinik 216 Betten.[12][13]

Bilster Berg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwa einen Kilometer nördlich der Ortslage liegt in der Pömbsener Gemarkung das Bilster Berg Drive Resort, eine Test- und Präsentationsstrecke für die Automobilindustrie.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Pömbsen befindet sich die Gemeinschaftsgrundschule Pömbsen/Reelsen.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Feuerwehrhaus in Pömbsen

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pömbsen liegt an der Landesstraße 952, die von Nieheim kommend etwa 2 km südlich von Merlsheim auf die L 951 mündet, die Steinheim mit Bad Driburg verbindet. Darüber hinaus führt durch Pömbsen die Kreisstraße 1 von Alhausen kommend weiter durch Erwitzen zur B 252. Außerdem befindet sich im Ortsteil Bad Hermannsborn die Kreisstraße 9, die als Querverbindung von der L 952 nach Reelsen führt, diese Strecke bildet die kürzeste Verbindung von Nieheim nach Bad Driburg, sie ist allerdings bei Eis und Schnee nicht befahrbar, da sie teilweise sehr steil ist und vom Winterdienst nicht bedient wird.

Im ÖPNV ist Pömbsen an die Linie 575 Bad Driburg–Nieheim angebunden.[14] Der nächstgelegene Bahnhof ist in Bad Driburg.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich Wilhelm Weber erwähnte Pömbsen in seinem Gedicht „Der Handschuh“.

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • A. Ludorff: Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Kreis Höxter. Münster 1914.
  • Dieter Grebe: Bad Hermannsborn. Detmold o. J. (Redaktion 1998).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pömbsen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kreis Höxter – Einwohner in den Stadtteilen der 10 kreisangehörigen Städte. In: Kreis Höxter. Abgerufen am 21. September 2021.
  2. https://www.kreis-hoexter.de/unser-kreis/zahlen-daten-fakten/m_7508
  3. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 108.
  4. Gemeindeverzeichnis 1900: Landkreis Höxter.
  5. a b c Michael Rademacher: Hoexter. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 238.
  7. a b c d e f g h i j k l m n o p q r Bevölkerungsentwicklung (Memento vom 7. Februar 2015 im Internet Archive)
  8. https://www.kreis-hoexter.de/unser-kreis/zahlen-daten-fakten/m_4926
  9. https://www.kreis-hoexter.de/unser-kreis/zahlen-daten-fakten/m_5855
  10. https://www.kreis-hoexter.de/unser-kreis/m_7508
  11. http://www.pv-bad-driburg.de/index.php?id=42
  12. http://www.kbh.de/
  13. http://www.ugos.de/
  14. Archivierte Kopie (Memento vom 29. Juni 2015 im Internet Archive)