Ehringshausen

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Wappen Deutschlandkarte
Ehringshausen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ehringshausen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 36′ N, 8° 23′ OKoordinaten: 50° 36′ N, 8° 23′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Gießen
Landkreis: Lahn-Dill-Kreis
Höhe: 186 m ü. NHN
Fläche: 45,43 km2
Einwohner: 9540 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 210 Einwohner je km2
Postleitzahl: 35630
Vorwahlen: 06443, 06440, 06449
Kfz-Kennzeichen: LDK, DIL, WZ
Gemeindeschlüssel: 06 5 32 008
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausstraße 1
35630 Ehringshausen
Website: www.ehringshausen.de
Bürgermeister: Jürgen Mock (SPD)
Lage der Gemeinde Ehringshausen im Lahn-Dill-Kreis
KarteDietzhölztalHaigerEschenburgSiegbachDillenburgBreitscheid (Hessen)DriedorfGreifenstein (Hessen)BischoffenHerbornSinn (Hessen)MittenaarHohenahrEhringshausenAßlarLahnauWetzlarHüttenberg (Hessen)SolmsLeunBraunfelsSchöffengrundWaldsolmsNordrhein-WestfalenRheinland-PfalzLandkreis Marburg-BiedenkopfLandkreis GießenWetteraukreisHochtaunuskreisLandkreis Limburg-Weilburg
Karte
Ortsteile von Ehringshausen (Hauptort dunkel)

Ehringshausen ist eine Gemeinde im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehringshausen liegt zwischen Wetzlar und Herborn im Unteren Dilltal, an der Mündung der Lemp in die Dill.

Ehringshausen aus Richtung Süden

Ein geografischer Mittelpunkt des Lahn-Dill-Kreises, berechnet mit der Methode „Mittelpunkt eines von Breiten- und Längengraden begrenzten Gebietes“, befindet sich westlich von Kölschhausen, einem Ortsteil der Gemeinde. Die unterschiedlichen Methoden zur Berechnung geografischer Mittelpunkte sind bei der Berechnung des Mittelpunkt Deutschlands beschrieben.

Die Gemeinde liegt im Naturpark Lahn-Dill-Bergland.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehringshausen grenzt im Norden an die Gemeinde Mittenaar, im Osten an die Stadt Aßlar, im Süden an die Städte Solms und Leun, im Südwesten an die Gemeinde Greifenstein sowie im Nordwesten an die Gemeinde Sinn (alle im Lahn-Dill-Kreis).

Sinn
7 km
Mittenaar
10 km
Greifenstein
7 km
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Aßlar
6 km
Leun
6 km
Solms
7 km

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Gemeinde gehören die neun Ortsteile Breitenbach, Daubhausen, Dillheim, Dreisbach, Ehringshausen, Greifenthal, Katzenfurt, Kölschhausen und Niederlemp.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ersterwähnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehringshausen wurde im Jahre 802 erstmals in einer Schenkungsurkunde des Lorscher Codex erwähnt. Laut dieser Urkunde schenkte Inric dem Kloster Lorsch einen befestigten Hof in der Barcdorfer Mark im Lahngau. Barcdorf lag im Ortsbereich des heutigen Ehringshausen rechts der Dill; ob es als direkter Vorläufer von Ehringshausen angesehen werden kann, ist jedoch nicht sicher.

Ältester Ort ist allerdings Breitenbach, der bereits 778 urkundlich erwähnt wurde.

Hessische Gebietsreform[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde Dillheim am 31. Dezember 1970 auf freiwilliger Basis nach Ehringshausen eingegliedert.[2] Am 31. Dezember 1971 folgte ebenfalls freiwillig die Eingliederung der Gemeinden Dreisbach und Greifenthal.[3][4] Am 1. Januar 1977 wurden die Gemeinden Ehringshausen, Breitenbach, Daubhausen, Katzenfurt, Kölschhausen und Niederlemp kraft Landesgesetz zur neuen Großgemeinde Ehringshausen zusammengeschlossen.[5][6] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden und die Kerngemeinde von Ehringshausen wurden Ortsbezirke eingerichtet.[7] Sitz der Gemeindeverwaltung ist Ehringshausen.

Verwaltungsgeschichte im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Ehringshausen angehört(e):[8][9]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ehringshausen 9252 Einwohner. Nach dem Lebensalter waren 1613 Einwohner unter 18 Jahren, 3809 zwischen 18 und 49, 1863 zwischen 50 und 64 und 1966 Einwohner waren älter.[11] Unter den Einwohnern waren 730 (7,9 %) Ausländer, von denen 121 aus dem EU-Ausland, 555 aus anderen europäischen Ländern und 48 aus anderen Staaten kamen.[12] Die Einwohner lebten in 1065 Haushalten. Davon waren 3886 Singlehaushalte, 1134 Paare ohne Kinder und 1329 Paare mit Kindern, sowie 315 Alleinerziehende und 53 Wohngemeinschaften.[13] In 836 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 2505 Haushaltungen lebten keine Senioren.[14]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehringshausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
556
1840
  
652
1846
  
769
1852
  
724
1858
  
810
1864
  
909
1871
  
957
1875
  
973
1885
  
1.081
1895
  
1.231
1905
  
1.425
1910
  
1.474
1925
  
1.711
1939
  
2.024
1946
  
2.934
1950
  
3.208
1956
  
3.547
1961
  
3.772
1967
  
3.945
1970
  
4.929
1972
  
5.407
1976
  
8.869
1984
  
8.630
1992
  
8.803
2000
  
9.400
2004
  
9.430
2010
  
9.246
2015
  
9.300
2020
  
9.432
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [8]; 1972:[15]; 1976:[16]; 1984:[17]; 1992:[18]; 2000, 2015:[19]; 2004:[20]; 2010:[21]; 2020:[22]
Ab 1970 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte.

Historische Religionszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

• 1834: 528 evangelische, 2 römisch-katholische, 26 jüdische Einwohner[8]
• 1961: 2778 evangelische (= 72,93 %), 879 katholische (= 23,30 %) Einwohner[8]
• 1987: 6263 evangelische (= 71,28 %), 1400 katholische (= 16,30 %), 925 sonstige (= 10,77 %) Einwohner[23]
• 2011: 5398 evangelische (= 58,34 %), 1260 katholische (= 13,62 %), 2594 sonstige (= 28,04 %) Einwohner[23]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[24] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[25][26][27]

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021
    
Insgesamt 31 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften 2021 2016 2011 2006 2001
% Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 35,2 11 35,1 11 35,1 11 36,4 11 30,2 9
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 29,9 9 33,2 10 37,7 12 35,4 11 41,0 13
FWG Freie Wählergemeinschaft Ehringshausen e.V. 23,5 7 24,0 8 22,8 7 23,3 7 21,6 7
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 11,4 4 7,7 2 4,4 1
NPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands 4,9 2 7,1 2
Gesamt 100,0 31 100,0 31 100,0 31 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 48,7 44,9 43,0 44,0 55,6

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 26. September 2021 fand die Bürgermeisterwahl statt. Jürgen Mock (SPD), als einziger Bewerber, wurde mit 68,6 % der Stimmen wieder gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 69,7 %. Jürgen Mock ist der amtierende Bürgermeister seit seiner Wahl am 1. November 2009. Amtliches Endergebnis:[28]

Bürgermeister von Ehringshausen seit 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kurt Rolle, kommissarischer ehrenamtlicher Bürgermeister 1945–1946
  • Heinrich Groß, ehrenamtlicher Bürgermeister 1946–1952
  • Hermann Messerschmidt, 1. hauptamtlicher Bürgermeister 1952–1964[29]
  • Heinrich Bender, Bürgermeister 1964–1970
  • Lothar Schneider (SPD), Bürgermeister 1970–1976
  • Heinrich Rumpf, kommissarisch für die Gemeinde Ehringshausen 1976–1977
  • Manfred Fughe (CDU), Bürgermeister der Gemeinde Ehringshausen 1977–1984
  • Wolfgang Keiser (CDU), Bürgermeister der Gemeinde Ehringshausen 1984–1985
  • Eberhard Niebch, Bürgermeister der Gemeinde Ehringshausen 1986–2010
  • Jürgen Mock (SPD), Bürgermeister der Gemeinde Ehringshausen seit 2010

Ortsbeiräte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für das Gemeindegebiet gibt es die Ortsbezirke Breitenbach, Daubhausen, Dillheim, Dreisbach, Ehringshausen, Greifenthal, Katzenfurt, Kölschhausen und Niederlemp. Je Ortsbezirk wird ein Ortsbeirat und Ortsvorsteher, nach Maßgabe der §§ 81 und 82 HGO und des Kommunalwahlgesetzes in der jeweils gültigen Fassung gebildet.[7] Die Ortsbezirke werden durch die bisherigen Grenzen der eingegliederten Gemeinden begrenzt. Alle Ortsbeiräte bestehen je nach Einwohnerzahl aus drei bis neun Mitgliedern. Die Wahl der Ortsbeiräte erfolgt im Rahmen der Kommunalwahlen. Der Ortsbeirat wählt eines seiner Mitglieder zum Ortsvorsteher bzw. zur Ortsvorsteherin. Für die Zusammensetzung siehe in den jeweiligen Stadtteil-Artikeln.

Ortsbeirat Ehringshausen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 46,29 %. Dabei wurden gewählt: vier Mitglieder der CDU, drei Mitglieder der SPD, ein Mitglied der „Freien Wählergmeinschaft Ehringshausen“ (FWG) und ein Mitglied des Bündnis 90/Die Grünen.[30] Der Ortsbeirat wählte Marc-Sven Werkmeister (CDU) zum Ortsvorsteher.[31]

Bürgerentscheide[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Ehringshausen fand bisher ein Bürgerentscheid statt. Dieser wurde zu folgendem Thema durchgeführt:

Erhalt des Naherholungsgebietes „Dillpark“ im Ortsteil Dillheim – 2007

Abstimmungsfrage 28. Oktober 2007: Sind Sie dafür, dass der „Dillpark“ als Naherholungsgebiet für alle Ehringshäuser erhalten bleibt und deshalb gegen die Ausweisung des Gebietes „Auf’m Schlüsselacker“ in Ehringshausen als allgemeines Wohn-/Baugebiet?

Wahlberechtigte Wähler Ja Nein
Personen 7.116 2.196 1.477 708
Prozent 30,9 % 67,6 % 32,4 %

Ergebnis: Die erforderlich Mehrheit von 25 % der Wahlberechtigten wurde nicht erreicht, fehlende Stimmen: 302. Damit hat die Gemeindevertretung erneut zu entscheiden.[32]

Am 22. November 2007 entscheidet die Gemeindevertretung mit den Stimmen von SPD (eine Enthaltung) und CDU, das Baugebiet umzusetzen.[33]

Partnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehringshausen unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 9. Februar 1977 wurde der Gemeinde Ehringshausen im Lahn-Dill-Kreis ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen, das bis zum Zusammenschluss der Gemeinden Breitenbach, Daubhausen, Ehringshausen, Katzenfurt, Kölschhausen und Niederlemp am 1. Januar 1977 von der früheren Gemeinde Ehringshausen geführt wurde: In Gold ein rotes Zahnrad, belegt mit einer aufsteigenden blauen Spitze.[34]

Bedeutung: Das rote Zahnrad in Gold soll auf die Bedeutung der eisen-, holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie für die Gemeinde hinweisen, die schon in früheren Jahrhunderten durch ihre Eisenerzförderung, die es bis 1956 gab, bekannt und daher schon seit langem keine reine Ackerbaugemeinde mehr war. Die blaue Spitze stellt stilisiert einen Kirchturm dar und soll an die spätgotische Kapelle in Ehringshausen erinnern, die sich in ihrer tatsächlichen architektonischen Gestalt nicht in das Wappen aufnehmen ließ.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fachwerkhaus in Greifenthal

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heimat- und Kulturmuseum Breitenbach
  • „Köhler’s“ Heimat- und Feuerwehrmuseum Kölschhausen
  • Heimatmuseum Ehringshausen
  • Dorf- und Hugenottenmuseum „Alte Schule“ Daubhausen

Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe Liste der Kulturdenkmäler in Ehringshausen

Ehemalige Synagoge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedenkstein der ehemaligen Synagoge

Eine jüdische Gemeinde bildete sich im 18. Jahrhundert in Ehringshausen und bestand bis nach 1933.
Die Synagoge, ein Betraum der Größe von 4,00 m × 5,35 m, befand sich in einem Gebäude an der Bahnhofstraße. 1938 wurde während der Novemberpogrome die Inneneinrichtung des Betraumes geschändet und verwüstet. Nach 1945 blieb die ehemalige Synagoge erhalten und wurde 1975 wegen Baufälligkeit abgebrochen. Am Ort der ehemaligen Synagoge wurde im November 1988 ein Stein aufgestellt, der an die jüdischen Bürger, die 1942 Opfer des Nationalsozialismus wurden, gedenkt.[35][36]

Kultur- und Naturdenkmäler in Ehringshausen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dillpark[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Dillpark liegt am südlichen Ortsrand des Ortsteils Dillheim und erstreckt sich als Teil der Dillaue über die Gemarkungen Auf'm Schlüsselacker, In den nassen Sadeln, Vor dem Weingarten, An dem Ufer und In der Schmitt.

Der Park dient als Naherholungsgebiet, insbesondere für die Bewohner des Alten- und Pflegeheims Am Dillpark und der Seniorenwohnanlage sowie den Kindern der Schule und des Kindergartens.

Der Dillpark ist eine natürliche Retentionsfläche und dient somit auch dem Hochwasserschutz im Dillgebiet.

Freizeitzentrum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der Sporthalle der Gesamtschule befindet sich das Haverhill-Bad, ein Hallenbad mit 25-m-Schwimmbecken. Zusammen mit dem Roquemaure-Stadion und der gemeindeeigenen Turnhalle bilden sie das Freizeitzentrum.

Dillaue[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2012 wurden im Rahmen eines Projektes „Dirt-Bike und Fitness in der Dillaue“ eine Dirt-Bike-Strecke erstellt und eingeweiht. Außerdem wurde ein Weg entlang der Dill ausgebaut und Outdoor-Fitness-Geräte für alle Generationen aufgestellt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Ehringshausen verlaufen die Bundesautobahn 45 mit der Anschlussstelle Ehringshausen. Nahezu parallel dazu verläuft die Bundesstraße 277 durch die Ortsteile Katzenfurt, Dillheim und Ehringshausen sowie die Bahnstrecke Siegen–Gießen mit den Bahnhöfen Katzenfurt und Ehringshausen (Kr Wetzlar).

Bahnhof Ehringshausen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof Ehringshausen (Kr Wetzlar) ist der wichtigste Unterwegsbahnhof auf der Strecke zwischen Wetzlar und Herborn. Er hat zwei Bahnsteiggleise an einem Haus- und einem Seitenbahnsteig. Das Empfangsgebäude, ein einfacher Putzbau mit flachem Satteldach, ist heute ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.[37] Dort hält stündlich der Mittelhessen-Express (RB 40; DillenburgFrankfurt Hbf). Montags bis freitags halten zusätzlich morgens zwei Züge und abends ein Zug des Main-Sieg-Express (RE 99) in Ehringshausen und bietet so den Pendlern eine schnelle Verbindung in das bzw. aus dem Rhein-Main-Gebiet.

Linie Verlauf Takt Betreiber
RB 40 Mittelhessen-Express:
Frankfurt (Main) Hbf – Frankfurt (Main) West (– Bad Vilbel(zweistdl.) – Friedberg (Hess) – Bad Nauheim (– Ostheim (b Butzbach)(zweistdl.) – Butzbach (– Kirch Göns – Lang Göns – Großen Linden(zweistdl.) – Gießen – Dutenhofen (Kr Wetzlar) – Wetzlar – Aßlar – Werdorf – Ehringshausen (Kr Wetzlar) – Katzenfurt – Edingen (Kr Wetzlar) – Sinn – Herborn (Dillkr) – Burg (Dillkr) Nord – Niederscheld (Dillkr) Süd – Dillenburg
Flügelung in Gießen. Zugteil nach Marburg/Treysa als RB 41.
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
40/80 min (Frankf.–Gießen)
60 min (Gießen–Dillenburg)
HLB Hessenbahn
RE 99 Main-Sieg-Express (Sprinter):
Siegen Hbf – Haiger – Dillenburg – Herborn (Dillkr) – Ehringshausen (Kr Wetzlar) – Wetzlar – (Ostheim (b Butzbach) →) Bad Nauheim – (Bad Vilbel →) Frankfurt (Main) West – Frankfurt (Main) Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
ein Zugpaar HLB Hessenbahn

Im Jahr 2012 wurden sämtliche Weichen, bis auf jeweils eine nördliche und südliche Verbindung zwischen Gleis 1 und 2, sowie das Überholgleis 3 und alle weiteren Nebengleise des Bahnhofs ausgebaut. Überholungen sind somit nur noch in Richtung Sinn unter Benutzung des durchgehenden Hauptgleises 2 und somit nur sehr eingeschränkt möglich. Des Weiteren wurde in Fahrtrichtung Gießen ein neuer Außenbahnsteig gebaut, der durch eine Unterführung unter den Bahngleisen hindurch erreichbar ist. Somit müssen Fahrgäste für diese Richtung für den Zugang zu den Zügen nicht mehr die Gleise überqueren.

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Große Arbeitgeber in Ehringshausen sind die Familienunternehmen KÜSTER als Zulieferer der Automobilindustrie und die HEDRICH Group als Maschinenbauunternehmen im Bereich Elektroindustrie im Ortsteil Katzenfurt.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Ehringshausen sind eine Rettungswache zur Versorgung des Gemeindegebietes und eine Außenstelle der Polizeistation Herborn angesiedelt.

Kaiserin-Auguste-Victoria-Krankenhaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Krankenhaus wurde im Juni 1911 gegründet und nach Kaiserin Auguste Viktoria benannt. Bis zum April 2007 war es eine Einrichtung der evangelischen Frauenhilfe im Rheinland e.V. Im Januar 2001 wurde die Rechtsform in eine gGmbH geändert, alleiniger Gesellschafter die ev. Frauenhilfe im Rheinland e.V. Seit Mai 2007 ist das Krankenhaus eine privat geführte GmbH mit verschiedenen Betreibern.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben zwei Grundschulen in Ehringshausen und Katzenfurt findet sich in Ehringshausen auch eine schulformübergreifende Gesamtschule des Lahn-Dill-Kreises mit abschlussbezogenen Klassen in den Jahrgangsstufen 9 und 10.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Eingliederung der Gemeinde Dillheim in die Gemeinde Ehringshausen, Landkreis Wetzlar vom 6. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 4, S. 143, Punkt 190 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 13 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 380.
  5. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 18 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  6. Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC 180532844, S. 290.
  7. a b Hauptsatzung. (PDF; 125 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Ehringshausen, abgerufen im Februar 2024.
  8. a b c d Ehringshausen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 4. Juni 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  9. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 249 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
  11. Bevölkerung nach fünf Altersklassen: Stadt Aßlar. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  12. Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen): Stadt Aßlar. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  13. Haushalte nach Familien: Stadt Aßlar. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  14. Haushalte nach Seniorenstatus: Stadt Aßlar. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  15. Kommunalwahlen 1972; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 4. August 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 33, S. 1424, Punkt 1025 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,9 MB]).
  16. Kommunalwahlen 1977; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 15. Dezember 1976. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1976 Nr. 52, S. 2283, Punkt 1668 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 10,3 MB]).
  17. Kommunalwahlen 1985; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 30. Oktober 1984. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1984 Nr. 46, S. 2175, Punkt 1104 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).
  18. Kommunalwahlen 1993; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 21. Oktober 1992. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1992 Nr. 44, S. 2766, Punkt 935 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,1 MB]).
  19. Gemeindedatenblatt: Ehringshausen. (PDF; 222 kB) In: Hessisches Gemeindelexikon. HA Hessen Agentur GmbH;
  20. Hessische Gemeindestatistik Ausgab2 2005: Hessisches Statistisches Landesamt
  21. Die Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 30. Juni 2010. (PDF; 552 kB) Hessisches Statistisches Landesamt, S. 11, archiviert vom Original am 7. Februar 2018; abgerufen am 20. März 2018.
  22. Statistisches Landesamt Hessen: Hessische Gemeindestatistik 2021. - Bevölkerungsstand am 31. Dezember 2020. Hrsg.: Statistisches Landesamt Hessen. Wiesbaden 2021, S. 34. Hessische Gemeindestatistik 2021
  23. a b Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 33, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20220416;.
  24. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  25. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  26. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  27. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
  28. Bürgermeister-Direktwahlen in Ehringshausen. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.
  29. Wahlergebnisse seit 1946 (Memento vom 25. November 2015 im Internet Archive), Gemeinde Ehringshausen. Abgerufen am 25. November 2015.
  30. Ortsbeiratswahl Ehringshausen. In: Votemanager. Gemeinde Ehringshausen, abgerufen im Februar 2024.
  31. Ortsbeirat Ehringshausen. In: Bürgerinformationssystem. Gemeinde Ehringshausen, abgerufen im Februar 2024.
  32. Bürgerentscheid am 28. Oktober 2007 in Ehringshausen auf www.statistik-hessen.de (Memento vom 18. November 2008 im Internet Archive)
  33. Niederschrift über die 14. Sitzung / 15. WP der Gemeindevertretung am Donnerstag, den 22. November 2007 auf www.ehringshausen.de (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,7 MB)
  34. Genehmigung eines Wappens Gemeinde Ehringshausen, Lahn-Dill-Kreis vom 9. Februar 1977. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1977 Nr. 9, S. 515, Punkt 308 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,9 MB]).
  35. Ehringshausen (Lahn-Dill-Kreis) Jüdische Geschichte / Synagoge, Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum. Abgerufen am 25. November 2015.
  36. Aus der Geschichte jüdischer Gemeinden im deutschen Sprachraum Ehringshausen (Lahn-Dill-Kreis), Jüdische Gemeinden. Abgerufen am 25. November 2015.
  37. Denkmalpflege Hessen: Bahnhof Ehringshausen

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
  3. 1815: Abtrennung der Justiz (standesherrliches Justizamt Greifenstein).
  4. Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  5. 1848: Endgültige Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Wetzlar) und Verwaltung.
  6. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  7. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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