Bahnhof Jenbach

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Bahnhof Jenbach
Aufnahmegebäude
Aufnahmegebäude
Aufnahmegebäude
Daten
Betriebsstellenart Anschlussbahnhof
Bahnsteiggleise
Abkürzung Jb
IBNR 8100102
Eröffnung 1858
Webadresse bahnhof.oebb.at
Lage
Stadt/Gemeinde Jenbach
Bundesland Tirol
Staat Österreich
Koordinaten 47° 23′ 19″ N, 11° 46′ 41″ OKoordinaten: 47° 23′ 19″ N, 11° 46′ 41″ O
Höhe (SO) 530 m ü. A.
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Bahnhof Jenbach
Liste der Bahnhöfe in Österreich
i16

Der Bahnhof Jenbach ist ein wichtiger Bahnhof an der normalspurigen Bahnstrecke Kufstein–Innsbruck. Er bindet die Marktgemeinde Jenbach in Tirol an den Schienenfernverkehr an und ist Ausgangspunkt der Zillertalbahn mit Bosnischer Spurweite (760 mm) sowie der meterspurigen Achenseebahn. Jenbach ist somit der einzige Bahnhof in Österreich, in welchem Strecken mit drei unterschiedlichen Spurweiten zusammentreffen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof wurde im Jahr 1858 mit der k.k. Nordtiroler Staatsbahn von Kufstein bzw. Wörgl nach Innsbruck als Durchgangsbahnhof in Betrieb genommen. Mit der Eröffnung der Achenseebahn im Jahr 1889 wurde Jenbach zum Anschlussbahnhof ausgebaut. Die Bauarbeiten an den Anlagen der Zillertalbahn begannen im Jahr 1900. Im Juli 1902 wurde der Verkehr nach Mayrhofen aufgenommen.

Jenbach war gegen Ende des Zweiten Weltkrieges Ziel mehrerer alliierter Bombenangriffe. Am 22. Februar 1945 warfen amerikanische Bomber während der „Operation Clarion“ Bomben auf den Güterbahnhof.[1] Beim letzten Bombenangriff auf Jenbach am 20. April 1945 fielen Bomben auf den Bahnhof und den Zillertalbahnhof.[2]

In den Jahren 1996 bis 2001 wurde der Bahnhof Jenbach mit einem Aufwand von 355 Mio. öS umfassend saniert. Zunächst wurde 1996 das Aufnahmegebäude renoviert, ab 1998 wurden die Gleisanlagen erneuert und die Bahnsteige umgebaut. Im Frachtenbahnhof wurde eine neue Umschlagsanlage mit Ladegleisen, Mattengleis und Laderampen errichtet und die Straßenanbindung verbessert.[3]

Gleisanlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Normalspurteil des Bahnhofs ist 2437 Meter lang, verfügt über drei Anschlussbahnen, fünf Hauptgleise und sieben Nebengleise. Sämtliche Weichen und Signale werden von Innsbruck fernbedient.

Personenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem Zweiten Weltkrieg hielten die meisten Fernzüge in Jenbach. So bestanden im Jahr 1939 nicht nur zahlreiche Verbindungen nach Innsbruck, Salzburg und Wien, auch Budapest, Bukarest, Prag, Berlin, München, Meran, Rom, Ventimiglia, Genua, Zürich, Paris und Rotterdam waren direkt zu erreichen.[4]

Heute ist der Bahnhof Jenbach mit der Unterinntalbahn an das hochrangige Bahnnetz angeschlossen und verfügt somit nicht nur über schnelle Ost-West-Verbindungen von (Budapest–) Wien und Salzburg nach Innsbruck, Bludenz und Bregenz bzw. Zürich und Basel, sondern auch über Nord-Süd-Verbindungen von (Berlin–) München nach Innsbruck, Verona, Mailand, Rom und Venedig. Zusätzlich gibt es noch Verbindungen nach Graz.

Durch die Zillertalbahn ist das Zillertal an Jenbach und die Hauptbahn der ÖBB angebunden. Auf dieser Strecke verkehren nicht nur Regionalzüge, sondern auch regelmäßig Dampfbummelzüge, die besonders für Touristen eine große Attraktion darstellen.

Die Achenseebahn ist eine reine Touristenbahn und hat für den Nahverkehr keine Bedeutung. Die rund sieben Kilometer lange dampfbetriebene Zahnradbahn führt über vier Zwischenhalte zur Station Seespitz am Achensee. In Seespitz kann direkt in eines der Achenseeschiffe umgestiegen werden.

Busverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Bahnhof Jenbach gibt es ein Busterminal, von welchem täglich Busse der Zillertalbahn, der Ledermair Verkehrsbetriebe und vom ÖBB-Postbus verkehren. Folgende Linien sind dort anzutreffen:

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnhof Jenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Amtsblatt der Gemeinde Jenbach (PDF; 3,9 MB)
  2. Amtsblatt der Gemeinde Jenbach (PDF; 4,3 MB)
  3. Pressemitteilung der ÖBB vom 11. Mai 2001
  4. Deutsches Kursbuch 1939