Bahnstrecke Bánréve–Dobšiná

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bánréve–Dobšiná
Kursbuchstrecke (ZSSK):160 (Abovce–Rožňava)
167 (Rožňava–Dobšiná)
Streckenlänge:69,800 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit:100 km/h
Zweigleisigkeit:Slavec jaskyňa–Brzotín
von Miskolc-Tiszai
von Ózd
0,000 Bánréve
nach Fiľakovo
Staatsgrenze Ungarn-Slowakei
Verbindungsbahn von Lenartovce
2,710 Abovce
4,984 Riečka
7,079 Štrkovcec
11,025 Včelínce
14,658 Tornaľa
18,360 Gemer
21,462 Gemerská Panica
23,173 Čoltovo
Slaná
25,300 Bohúňovo
28,287 Gemerská Hôrka
von Muráň
Štítnik
von Slavošovce
31,213 Plešivec
33,560 Vidová
36,613 Slavec jaskyňa
40,180 Vyh. Brzotín
Slaná
Čremošná
43,740 Rožňava
nach Barca
45,758 Rožňava predmestie
Slaná
46,878 Rožňava mesto
Slaná
49,208 Nadabula
Grenze Ungarn-Slowakei 1938–1945
51,836 Betliar
53,909 Gemerská Poloma
Slaná
57,510 Henckovce
59,070 Nižná Slaná obec
Slaná
60,359 Nižná Slaná
62,562 Gočovo
64,330 Vlachovo obec
Slaná
67,563 Vlachovo
Slaná
69,800 Dobšiná

Die Bahnstrecke Bánréve–Dobšiná ist eine Bahnstrecke in Ungarn und der Slowakei. Sie führt von Bánréve in Ungarn über Tornaľa und Rožňava nach Dobšiná. Der grenzüberschreitende Abschnitt Bánréve–Abovce ist seit 1920 stillgelegt. Von Abovce bis Rožňava ist sie Teil der südslowakischen Eisenbahnmagistrale von Zvolen nach Košice.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Tornaľa (2010)

Die Bahnstrecke entstand einige Jahre nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich, als die Slowakei noch Teil des Königreichs Ungarn war. Damals wollte man die Erz- und Kupferlagerstätten sowie die Holz- und Eisenindustrie im Komitat Gemer und Kleinhont ans Eisenbahnnetz anschließen.

Die Konzession wurde am 29. Juni 1870 einem vom Ferenc Pulszky geleiteten Konsortium erteilt. Der eigentliche Bau begann 1871 unter der Leitung des Berliner Eisenbahnunternehmers Hermann Bachstein. Doch die Zahlungsunfähigkeit des Konsortiums bei anderen Bahnprojekten in Ungarn und Rumänien verlangsamte den Bau. Schließlich übernahm der Staat den Weiterbau und künftigen Betrieb im Gegenzug für eine „umgekehrte“ Garantie von der Seite des Konsortiums.[1] Das Verkehrsministerium vergab den Bau erneut an Bachstein und trotz einer Pestepidemie im Jahre 1873 konnte die Bahnstrecke in zwei Teilen eröffnet werden: die Teilstrecke Bánréve–Pleissnitz–Rosenau wurde am 1. Mai 1874,[2] die Reststrecke nach Dobšiná am 20. Juli 1874 dem Verkehr übergeben.[1][3] Damals rechnete man mit einer Verlängerung Richtung Poprad oder Zipser Neudorf. In den 1880er Jahren übernahm die Ungarische Staatsbahn (MÁV) den Betrieb.

Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Vertrag von Trianon lag der größte Teil der Strecke auf dem Staatsgebiet der neu begründeten Tschechoslowakei. Von der übrigen Tschechoslowakei war sie nur über den ungarischen Bahnhof Bánréve erreichbar. Mit dem Bau des Verbindungsbogens von Lenartovce nach Abovce Ende 1920 wurde diese Situation behoben und der Abschnitt Abovce–Bánréve stillgelegt.

Nach dem Ersten Wiener Schiedsspruch war die Bahnstrecke zweigeteilt: Der Abschnitt Betliar–Dobšiná verblieb auf dem Staatsgebiet der Tschechoslowakei bzw. im Slowakischen Staat, südlich davon kam sie wieder zu Ungarn. Mit dem Bau der sogenannten Gemerer Verbindungsbahnen sollte wieder eine direkte Verbindung mit dem übrigen slowakischen Bahnnetz hergestellt werden. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurden sie jedoch nicht fertiggestellt und nach der Wiederherstellung der Vorkriegsgrenzen war der Bau nicht mehr nötig.

Einen gewissen Bedeutungsaufschwung erreichte die Teilstrecke Abovce–Rožňava, als sie Teil der südslowakischen Eisenbahnmagistrale wurde und nach der Fertigstellung der Strecke Turňa nad Bodvou–Rožňava im Jahr 1955 einen direkten Anschluss an die Ostslowakei erhielt.

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke in Folge der Dismembration der Tschechoslowakei an die neu gegründeten Železnice Slovenskej republiky (ŽSR) über.

Am 2. Februar 2003 wurde der Personenverkehr auf der Teilstrecke Rožňava–Dobšiná stillgelegt.

Im Fahrplan 2013/2014[4] gibt es keine Nahverkehrszüge mehr. Es fahren täglich einige Schnellzüge, die an den Bahnhöfen Tornaľa, Plešivec und Rožňava halten. Güterverkehr findet noch statt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef Gonda u. a.: Das Eisenbahnwesen in Ungarn seit 1867. In: Hermann Strach (Hrsg.): Geschichte der Eisenbahnen der Oesterreichisch-Ungarischen Monarchie. Band 3. Karl Prochaska, Wien / Teschen / Leipzig 1898, S. 355–562 (archive.org).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b J. Gonda: 1898, S. 397, 398
  2. Verein Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen. In: Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen. Nr. 37, 11. Mai 1874, S. 391 (digitale-sammlungen.de).
  3. História železníc – 1867 – 1873 – Železničné podniky – Gemerské priemyselné železnice (Memento des Originals vom 24. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zsr.sk, ŽSR (slowakisch), abgerufen am 18. Dezember 2013
  4. 160: Zvolen – Košice; Lenartovce – Bánréve (Memento des Originals vom 24. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zsr.sk, ŽSR (slowakisch), abgerufen am 18. Dezember 2013