Bahnstrecke Jübek–Husum

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Jübek–Husum
Streckennummer (DB):1011
Kursbuchstrecke (DB):134
Streckenlänge:26,3 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Höchstgeschwindigkeit:80 km/h
Zugbeeinflussung:PZB
aufgegangen in Strecke von Flensburg
Tarp
0,0 Jübek von/nach Neumünster
Treene
5,0 Sollbrück
nach Eggebek/Tarp
9,35 Ahrenviöl
von Klosterkrug
Materialdepot Wester-Ohrstedt
14,2 Ohrstedt (ehem. Bf)[1]
15,8 Wester-Ohrstedt
20,5 Schwesing
23,0 Rosendahl
von Flensburg
von Rendsburg
von Elmshorn
26,3 Husum
nach Westerland
nach Tönning (bis 1905)

Die Bahnstrecke Jübek–Husum ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte Nebenbahn in Schleswig-Holstein, die aus der Bahnstrecke Flensburg–Husum–Tönning hervorging.

Streckenverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bahnstrecke beginnt im dritten Husumer Bahnhof, der 1910 zur Eröffnung der Strecke nach Erfde und Rendsburg fertiggestellt wurde. Dieser Bahnhof ist ein wichtiger Knotenpunkt an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins. Neben den Zügen nach Kiel wird er von Zügen der Marschbahn und denen der Bahnstrecke Husum–Bad St. Peter-Ording angefahren. Die Strecke nach Kiel führt in flacher Geestlandschaft nordostwärts und erreicht am Mühlenbach den Ort Ohrstedt. Bis Jübek gibt es keine Verkehrshalte. Auch Kreuzungsmöglichkeiten gibt es auf dem kompletten Abschnitt nicht mehr.

LINT41 im Bahnhof Jübek (2015)

Mehrere Bahnhöfe entlang der Strecke wurden in den frühen 1980er Jahren aufgegeben oder nur noch im Güterverkehr bedient. In Jübek geht die Strecke auf die Bahnstrecke Neumünster–Flensburg über. In Büdelsdorf mündete bis 1974 die ursprüngliche, am 1. September 1910 eröffnete Strecke von Husum nach Rendsburg über Erfde in die Bahnstrecke Neumünster–Flensburg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke entstand nach dem Preußisch-Dänischen Krieg aus der seit dem 25. Oktober 1854 betriebenen Strecke Flensburg–Tönning, die unter anderem für den Transport von Vieh nach Großbritannien gebaut worden war und auf der Husum bereits 32 Jahre vor dem Anschluss an die Marschbahn erreicht wurde. Nach der Annexion des Herzogtums Schleswig durch Preußen wurde der nordöstliche Teil dieser Strecke ab Eggebek über Schleswig nach Neumünster auf eine neue Streckenführung umgeleitet. Von Sollbrück, von wo aus die alte Strecke bis Ohrstedt und Husum umgewidmet wurde, ging am 29. Dezember 1869 zum Bahnhof Jübek an der kürzeren Umleitungsstrecke die Verbindung in Betrieb.

Bereits lange vor der Stilllegung der Bahnstrecke Rendsburg–Husum fuhren Eilzüge über Jübek. So wurde die Strecke 1959 von zwei lokbespannten Eilzugpaaren der Relation Husum–Kiel befahren. Daneben gab es Personenzüge, die jede Unterwegsstation bedienten. Deren Fahrzeit betrug etwa 37 Minuten. Der Haltepunkt Rosendahl wurde vor 1975 als erste Unterwegsstation der Strecke stillgelegt. Heute halten die Züge zwischen Husum und Jübek nicht mehr. Als letzter Güterkunde an der Strecke unterhielt die Bundeswehr in Ohrstedt bis Ende 2001 im Güterverkehr einen Gleisanschluss. Dafür gab es eine morgendliche Taktlücke im Personenfahrplan. Seit 2006 kann der Bundeswehranschluss erneut bedient werden.

Aktueller Betrieb und Planungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Triebwagen des vorherigen Betreibers NOB im Bahnhof Husum

Im Personenverkehr wird die Strecke seit Dezember 2011 von der DB mit Triebwagen des Typs LINT 41 im Stundentakt befahren. Sie löste die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) als Betreiber ab.

Ab Dezember 2023 übernimmt die NBE nordbahn Eisenbahngesellschaft den Betrieb des Nordgebietes des schleswig-holsteinischen Akkunetzes und damit auch den Verkehr auf dieser Strecke.[2]

Im Rahmen der geplanten Elektrifizierung der Marschbahn zwischen Itzehoe und Westerland(Sylt) ab 2027 strebt der NAH.SH an, ebenfalls die Strecke Jübek–Husum zu elektrifizieren.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. nach Abkürzungsverzeichnis der Betriebsstellen (Stand: Februar 2012)
  2. Nordbahn startet im Teilnetz SH-Nord. In: Eisenbahnjournal Zughalt.de. Abgerufen am 11. Januar 2022.
  3. Tino Wagenknecht, Ute Sunder, Ina Michael: ABS Niebüll-Klanxbüll und Morsum-Tinnum. Projektinformation. (PDF) In: bauprojekte.deutschebahn.com. DB Netz AG, NAH.SH, März 2022, S. 15, abgerufen am 10. März 2024.