Bahnstrecke Paris–Bordeaux

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Paris–Bordeaux
Bahnstrecke bei Bordeaux
Bahnstrecke bei Bordeaux
Strecke der Bahnstrecke Paris–Bordeaux
Verlauf der Bahnstrecke Paris–Bordeaux
Streckennummer (SNCF):570 000[1]
Kursbuchstrecke (SNCF):399, 400 und 401
Streckenlänge:584 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:1,5 kV =
Höchstgeschwindigkeit:220 km/h
Zweigleisigkeit:durchgehend
0 Paris-Austerlitz
11,2 Ringbahn Paris
Bahnstrecke Villeneuve-Saint-Georges–Montargis v. Villeneuve
19,0 Juvisy
Bahnstrecke Villeneuve-Saint-Georges–Montargis n. Montargis
31,5 Bahnstrecke Brétigny–La Membrolle-sur-Choisille nach Tours
55,9 Étampes
56,1 Bahnstrecke Étampes–Beaune-la-Rolande
Bahnstrecke Étampes–Auneau-Embranchement
66,2 Guillerval
69,8 Monnerville
74,4 Angerville
80,9 Boisseaux
88,3 Toury
Bahnstrecke Voves–Toury
94,4 Château-Gaillard
101,5 Artenay
107,6 Chevilly (Loiret)
112,1 Cercottes
Bahnstrecke Orléans–Malesherbes von Malesherbes
Bahnstrecke Orléans–Montargis von Montargis
118,9 Les Aubrais-Orléans
Bahnstrecke Les Aubrais-Orléans–Montauban-Ville-Bourbon
von/ nach Limoges
121,1 Orléans
122,4 Bahnstrecke Chartres–Orléans nach Chartres
128,3 La Chapelle-Saint-Mesmin
132,0 Chaingy-Fourneaux-Plage
135,0 Saint-Ay
140,7 Meung-sur-Loire
143,4 Baule
148,2 Beaugency
160,3 Mer
165,1 Suèvres
170,5 Menars
175,7 La Chaussée-Saint-Victor
178,9 Bahnstrecke Pont-de-Braye–Blois v. Pont-d-Br. ü. Vendôme
179,8 Blois
189,1 Chouzy
194,9 Onzain
199,9 Veuves-Monteaux
206,2 Limeray
212,2 Amboise
218,8 Noizay
225,2 Loire
225,5 Montlouis
227,7 LGV Atlantique von Paris Montparnasse und von Bordeaux
Bahnstrecke Vierzon–Saint-Pierre-des-Corps von Vierzon
233,0 Saint-Pierre-des-Corps
235,8 Tours
Bahnstrecke Tours–Le Mans von Le Mans und Vendôme
Bahnstrecke Tours–Saint-Nazaire von Saint-Nazaire
237,9 Cher
240,5 Abzw. von Joué-lès-Tours
Bahnstrecke Sables-d’Olonne–Tours nach Chinon
243,6 Bahnstrecke Joué-lès-Tours–Châteauroux nach Loches
247,0 Abzw. Monts LGV Atlantique von Paris Montparnasse
249,2 Monts (Indre-et-Loire)
251,7 Abzw. Monts LGV Sud Europe Atlantique nach Bordeaux
258,2 Villeperdue
269,7 Sainte-Maure - Noyant
276,1 Maillé (Indre-et-Loire)
277,2 Abzw. von La Celle-Saint-Avant LGV Sud Europe Atlantique
von Nouâtre
281,1 Port-de-Piles
281,5 Creuse
Bahnstrecke Port-de-Piles–Argenton-sur-Creuse n. Argenton
285,5 Les Ormes
289,3 Dangé
297,0 Ingrandes (Indre)
302,2 Bahnstrecke Loudun–Châtellerault von Loudoun
303,5 Châtellerault
304,9 Bahnstrecke Châtellerault–Launay nach Launay
306,2 Vienne
308,2 Nerpuy
311,7 Naintré
317,4 Beaumont (Vienne)
320,7 Dissay
324,7 Jaunay-Clan
326,1 Futuroscope
328,1 Chasseneuil
Bahnstrecke Poitiers à Arçay von Arçay
333,1 Abzw. Migné-Auxances; LGV Sud Europe Atlantique
336,6 Poitiers
340,8 Bahnstrecke Saint-Benoît–La Rochelle-Ville n. La Rochelle
341,1 Bahnstrecke Saint-Benoît–Le Blanc nach Le Blanc
343,8 Ligugé
348,2 Iteuil
356,0 Vivonne
365,2 Anché-Voulon
379,0 Épanvilliers
Bahnstrecke Lussac-les-Châteaux–Saint-Saviol
von Saint-Saviol
388,0 Saint-Saviol
402,1 Ruffec
420,0 Charente
Abzw. Juillé; LGV Sud Europe Atlantique von Paris
420,3 Luxé
Abzw. Villognon; LGV Sud Europe Atlantique
Bahnstrecke Limoges-Bénédictins–Angoulême von Limoges
449,4 Angoulême
449,9 Tunnel von Angoulême (779 m)
452,3 Bahnstrecke Beillant–Angoulême nach Saintes
457,4 Abzw. La Couronne; LGV Sud Europe Atlantique nach Bordeaux
483,5 Montmoreau
500,0 Chalais
Bahnstrecke Ribérac–Parcoul-Médillac von Ribérac
505,7 Parcoul-Médillac
513,9 Saint-Aigulin-La-Roche-Chalais
521,7 Les Églisottes
531,0 Bahnstrecke Coutras–Tulle von Périgueux
531,1 Coutras
532,6 Isle
nach Cavignac
533,4 Bahnstrecke Cavignac–Coutras nach Cavignac
539,4 Saint-Denis-de-Pile
Bahnstrecke Marcenais–Libourne von Marcenais
546,5 Bahnstrecke Libourne–Buisson nach Buisson
547,1 Libourne
548,8 Dordogne
556,1 Vayres
561,6 Saint-Sulpice-Izon
565,0 Saint-Loubès
568,8 Bahnstrecke Chartres–Bordeaux von Saintes
570,1 LGV Sud Europe Atlantique von Paris
570,5 La Gorp
Bahnstrecke Bassens–Le Bec-d'Ambès zum Hafen Bordeaux
574,6 Bassens
579,6 Bahnstrecke Chartres–Bordeaux
580,0 Cenon
583,1 Garonne
583,8 Bordeaux-Saint-Jean
Bahnstrecke Bordeaux–Sète nach Toulouse
und Bahnstrecke Bordeaux–Irun nach Bayonne

Die Bahnstrecke Paris–Bordeaux verbindet seit 1853 auf 584 Kilometern die Hauptstadt mit der südwestfranzösischen Hafenstadt über Orléans und Tours[2]. Sie war die wichtigste Stammstrecke der Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans.

Die Strecke beginnt am Bahnhof Paris-Austerlitz und gehört zu den wichtigsten des Landes. Sie wurde bereits zwischen 1925 und 1938 elektrifiziert, der Abschnitt Paris–Étampes ist seit 1910 viergleisig. Heute kann sie weitgehend mit Geschwindigkeiten von 200 km/h, abschnittsweise sogar bis zu 220 km/h befahren werden.

Die TGV nutzen zwischen Paris und Tours die Hochgeschwindigkeitsstrecke LGV Atlantique vom Bahnhof Montparnasse, was zur deutlichen Verringerung der Passagierzahlen am Bahnhof Austerlitz führte.

Die Kapazität des Abschnitts zwischen Tours und Bordeaux war bis zur Eröffnung der Hochgeschwindigkeitsstrecke Süd-West im Jahre 2017 durch die Nutzung der Strecke durch Zugtypen unterschiedlicher Geschwindigkeit ausgeschöpft. Die Situation hat sich mit der Inbetriebnahme der LGV Sud Europe Atlantique Mitte 2017[3] tatsächlich stark verbessert. Zudem hat sich die Fahrzeit zwischen Paris und Bordeaux über die LGV Atlantique und die LGV Sud Europe Atlantique um 70 Minuten auf 2:04 Stunden verringert, auch wenn an beiden Streckenenden noch wenige Kilometer der ursprünglichen Strecke mitbenutzt werden müssen.[4] Die Strecke ist mit dem Sicherungssystem Block Automatique Lumineux ausgestattet.

Eine Besonderheit bilden zwei Kopfbahnhöfe, Bahnhof Orléans und Tours, die nicht von allen Zügen des Fernverkehrs angefahren werden. Vor allem die Fernzüge Paris–Bordeaux halten in den Vororten Aubrais-Orléans und Saint-Pierre-des-Corps (Tours).

Die Strecke wird von verschiedenen Zugtypen befahren:

Streckenverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paris – Orléans[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bahnstrecke beginnt im Bahnhof Bahnhof Paris-Austerlitz im 13. Arrondissement (Paris) von Paris, der dem Gare de Lyon am gegenüberliegenden (nördlichen) Ufer der Seine benachbart ist. Die Linie verläuft dann etwa zwanzig Kilometer entlang der Seine linksufrig in einem stark urbanisierten Gebiet, das von zahlreichen Industrieanlagen geprägt ist. Südlich des Bahnhofs Choisy-le-Roi überquert die Strecke die sogenannte Ligne de la grande ceinture de Paris und erreicht den Bahnhof Juvisy, bis 1986 einer der größten Rangierbahnhöfe Frankreichs.

Nach Juvisy verlässt die Trassierung das Seinetal und steigt das Tal der Orge hinauf bis zum Bahnhof Brétigny, von wo aus ins Tal der Juine gewechselt wird, an dessen westlicher Talflanke bis Étampes gelangt wird. Von hier aus steigt die Strecke im trockengefallenen Vallée de Bois Renaud die neun Kilometer lange Guillerval-Rampe an (davon sechs Kilometer mit 8), die den Zugverkehr auf dieser Streckev or der Elektrifizierung behinderte. Die Strecke überquert dann auf etwa fünfzig Kilometern sehr geradlinig angelegt das hier flache Relief der Beauce entlang der Nationalstraße 20 - und auf 18 Kilometern die Teststrecke des Aerotrains bis in den Orléanser Vorort Fleury-les-Aubrais.

Orléans – Tours[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bahnstrecke wendet sich südwestwärts im Orléanser Vorort Fleury-les-Aubrais, der samt seinem Knotenbahnhof am Westrand des riesigen Forêt d'Orléans unmittelbar nördlich der Loireniederung liegt. Sehr geradlinig geht es dann stets nördlich der Loire mehr oder weniger nah an der Hangkante der Beauce zum eigentlichen Talgrund nach Blois, wo auf den Talgrund an der Talflanke abgestiegen wird. Hernach wird in derselben Trassierungsmodalität Montlouis-sur-Loire erreicht und dort nicht nur die Loire überbrückt, sondern auch auf die Landzunge zwischen Cher und Loire gewechselt, die Verknüpfung mit der LGV Atlantique bzw. der LGV Sud-Est hergestellt und in den Knotenbahnhof Saint-Pierre-des-Corps eingefahren. Von hier aus ist einerseits der Kopfbahnhof von Tours erreichbar, andererseits kann dieser auch gleich südwärts über den Cher nördlich liegengelassen werden. Die Strecke ist nahezu auf ihrer gesamten Länge - bis auf eine kurze Passage bei Blois und an den Enden - mit bis zu 200 km/h Höchstgeschwindigkeit befahrbar.

Tours – Angoulême[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tours wird südwärts verlassen und sehr geradlinig vom Loiretal über das Tal der Indre (Viaduc de Monts) hinweg in das Tal der Vienne bei Maillé (Indre-et-Loire) übergesetzt. Rechtsufrig gelangt die Trasse nach Châtellerault, aus dem heraus über die Vienne ins Tal des Clain (westlicher Talboden) gewechselt wird. Ist Poitiers erreicht, nutzt dessen Bahnhof einen Seitengraben westlich der Altstadt, um dann wieder ins Claintal bis Voulon zurückzukehren. Danach verlässt die Bahnstrecke die Talniederung und nähert sich wiederum in sehr geradlinigem Verlauf von Norden dem mäandrierenden Tal der Charente, das es im westlichen Hinterland bis Ruffec begleitet. Von hier aus überfährt es eine kleine Anhöhe zu einer langen Seitenfurche der Charente, welcher sie südwärts bis ins eigentliche Haupttal bei Luxé folgt. Anschließend wird das Charentetal in sein östliches Hinterland gequert und mehrere Flussschlingen über Seitengräben bis Vars, von dort aus in selber Manier bis Angoulême abgekürzt, wo nochmals der Bahnhof im Haupttal erbaut wurde.

Angoulême – Libourne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Altstadt von Angoulême wird im gleichnamigen Tunnel unterfahren, von den östlichen Höhenzügen - letzten westlichen Ausläufern des Zentralmassivs - herabziehende Gewässer südwärts gekreuzt und schließlich ins Tal der Boème südostwärts eingeschwenkt, um den Aufstieg zum nun folgenden Kunstbau zu bewältigen. Im Tunnel de Livernant mit knapp 1,5 km Länge wird ein Westausläufer des Zentralmassivs und damit die Wasserscheide zwischen Garonne und Charente durchbohrt. Dann tritt die Bahnstrecke in die Gewässerfurche der Tude ein, die bei Parcoul in die Dronne und diese wiederum bei Coutras in die Isle mündet. Nahezu im gesamten Verlauf nach dem Abstieg von der Tunnelschulter in sich ständig südwärts weitenden, flachen Talböden ist daher 220 km/h Höchstgeschwindigkeit möglich. Westlich von Libourne mündet die Isle schließlich in die Dordogne.

Libourne – Bordeaux[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Libourne wird die Dordogne südwärts überbrückt und ihrer Niederung bis Ambarès-et-Lagrave gefolgt, wo Verknüpfungen mit der LGV Sud Europe Atlantique sowie der Bahnstrecke Chartres–Bordeaux hergestellt wurden. Im Terrainzwickel zwischen Dordogne und Garonne wendet sich die Trasse nun gegen Süden ans rechte Garonneufer und gelangt über Bassens (Gironde) und Cenon, wo auch die LGV endgültig einfädelt, zur Garonnebrücke und unmittelbar dahinter in den Bahnhof Bordeaux-Saint-Jean.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnstrecke Paris–Bordeaux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fascicule Gares et lignes du nord herausgegeben durch die COPEF (Cercle Ouest Parisien d’Études Ferroviaires) 1985
  2. Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin Zeitschrift für allgemeine Erdkunde. D. Reimer, 1858, online, S. 465–466
  3. LGV Sud Europe Atlantique Tours-Bordeaux 16/6/2011@1@2Vorlage:Toter Link/www.sncf-reseau.fr (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Deux nouvelles lignes TGV rapprochent Paris et l'Atlantique. ladepeche.fr, 28. Juni 2017