Balassagyarmat

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Balassagyarmat
Wappen von Balassagyarmat
Balassagyarmat (Ungarn)
Balassagyarmat (Ungarn)
Balassagyarmat
Basisdaten
Staat: Ungarn Ungarn
Region: Nordungarn
Komitat: Nógrád
Kleingebiet bis 31.12.2012: Balassagyarmat
Kreis: Balassagyarmat
Koordinaten: 48° 5′ N, 19° 18′ OKoordinaten: 48° 4′ 43″ N, 19° 17′ 39″ O
Fläche: 29,03 km²
Einwohner: 14.034 (1. Jan. 2022)
Bevölkerungsdichte: 483 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+36) 35
Postleitzahl: 2660
KSH-kód: 13657
Struktur und Verwaltung (Stand: 2016)
Gemeindeart: Stadt
Bürgermeister: Lajos Ferenc Medvácz (Fidesz-KDNP)
Postanschrift: Rákóczi fejedelem útja 12.
2660 Balassagyarmat
Website:
(Quelle: Localities 01.01.2022. bei Központi statisztikai hivatal)

Balassagyarmat [ˈbɒlɒʃːɒɟɒrmɒt] (deutsch veraltet: Jahrmarkt, slowakisch Balážske Ďarmoty[1]) ist eine Stadt in Nordungarn mit 16.396 Einwohnern (Stand 2011). Die Stadt ist der Verwaltungssitz des gleichnamigen Kreises und eine Grenzstadt zur Slowakei.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Balassagyarmat liegt an der linken Seite des Flusses Ipeľ/Ipoly im Nógráder Becken. Der Stadtteil, der auf dem rechten Ufer des Flusses liegt und einst zu Balassagyarmat gehörte, ist heute das slowakische Dorf Slovenské Ďarmoty (ungarisch Tótgyarmat).

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Zug erreicht man die Stadt mit den Linien 78 und 75 der MÁV (Ungarische Staatsbahnen).

Mit dem Auto erreicht man die Stadt über die ungarischen Landesstraße 22, die Nebenstraße 2108 oder von slowakischen Landesstraße 527 über die ungarische Landesstraße 222.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Latènezeitliches Grab[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Angabe eines privaten Sammlers an das Ungarische Nationalmuseum (Magyar Nemzeti Múzeum) stammt das vorgefundene Schwert aus einem vermutlich zerstörten Brandgrab aus der Umgebung von Balassagyarmat. Dank der Rahmung der Scheide zur Verstärkung ist das Objekt in gutem Zustand, zwei Medaillons an der Vorderseite zeigen Triskelen, der Griff hat ein menschliches Profil und ein Bein mit Fußring als Schmuck. Auf Grund der Zierrate werden die Fundstücke in die Mittellatène (LTC I-II, 250–150 v. Chr.) datiert. Der Fund befindet sich heute im Ungarischen Nationalmuseum.[2]

Frühmittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Landnahme der Ungarn war die Gegend der heutigen Stadt das Siedlungsgebiet des Magyarenstammes Gyarmat.

Erstmals wurde die Stadt 1244 schriftlich erwähnt. Der Ursprung der Stadt ist die Burg, die nach dem Tatarenangriff auf das Ungarische Königreich errichtet wurde.

14. bis 15. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 14. bis 15. Jahrhundert waren die umliegenden Ländereien und die Burg das Eigentum der Familie Balassa. Ab dem 15. Jahrhundert widerspiegelt der Name der Stadt dieses Besitzverhältnis.

Die Ortschaft erhielt 1437 das Marktrecht (ung. Mezővárosi jog).

Türkische Besatzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Osmanen eroberten die Stadt 1552. Während der Kämpfe wurde die ganze Umgebung entvölkert. Neue Siedler kamen erst im 17. Jh. wieder. In dieser Zeit wurde die Stadtmauer errichtet, deren Ruinen heute in der Bástya Straße zu sehen sind.

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1790 wurde die Stadt Hauptstadt des Komitates Nógrád. Das Gefängnis wurde 1845 gebaut und wird noch heute verwendet.

Seit dem Vertrag von Trianon ist Balassagyarmat eine Grenzstadt, ursprünglich sollte sie auch zur Tschechoslowakei gehören. Durch den anhaltenden Widerstand der Bevölkerung wurde dies aber verhindert.

1919 wurde der Stadt der Titel „Civitas Fortissima“, (Tapferste Stadt) gegeben, als die Bürger der Stadt die tschechischen Besatzungstruppen über den Fluss Ipoly jagten.

1950 wurde der Komitatssitz nach Salgótarján verlegt. Das Komitatsgericht befindet sich aber bis heute in Balassagyarmat.

Partnerstädte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dej, Rumänien
Heimenkirch, Deutschland
Ostrołęka, Polen
Lamezia Terme, Italien
Slovenské Ďarmoty/Tótgyarmat, Slowakei

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das ehemalige Rathaus und das Gefängnis von Balassagyarmat.
Das Fahrradmuseum

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Balassagyarmat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.geodesy.gov.sk/sgn/gnzOSN/gnzframe.htm
  2. Miklós Szabó: Nouvelles acquisitions latèniennes du Musée National Hiongrois. Communicationes Archaeologica Hongariae, 1985; S. 39 ff.; In: Susanne Sievers/Otto Helmut Urban/Peter C. Ramsl: Lexikon zur Keltischen Archäologie. A–K; Mitteilungen der prähistorischen Kommission im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2012, ISBN 978-3-7001-6765-5, S. 109.