Barbara Yelin

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Barbara Yelin 2023
Barbara Yelin auf der Frankfurter Buchmesse 2022. Gespräch mit Andreas Platthaus von der FAZ über die Graphic Novel "Aber ich lebe".

Barbara Yelin (* 26. Juli 1977 in München) ist eine in Deutschland mehrfach ausgezeichnete deutsche Comic-Künstlerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Barbara Yelin studierte Illustration an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Zunächst erschienen von ihr in Frankreich die Comicgeschichten Le visiteur (2004) und Le retard (2006). In deutscher Sprache zeichnete sie Beiträge für die Anthologien Spring[1] und Pomme d’amour.

Ihren Comic Gift über die Geschichte der Gesche Gottfried produzierte sie 2010 nach einem Szenario von Peer Meter. Die Frankfurter Rundschau brachte zwischen 2011 und 2012 regelmäßig ihren Comicstrip Riekes Notizen, eine Auswahl der Strips veröffentlichte Reprodukt im Jahr 2013.[2] 2014 erschien ebenfalls bei Reprodukt ihre Geschichte Irmina über eine Mitläuferin in der Zeit des Nationalsozialismus, womit sie auch ein Stück eigener Familiengeschichte aufarbeitete.[3] Das Werk wurde bisher in 10 Sprachen übersetzt (Stand März 2022), unter anderem ins Englische, Französische, Italienische, Niederländische und Türkische.[4] Ab Herbst 2015 veröffentlichte sie zusammen mit dem Autor Thomas von Steinaecker den Webfortsetzungscomic Der Sommer ihres Lebens,[5] das 2016 ebenfalls bei Reprodukt als Buch erschien. 2018 brachte der Carlsen Verlag in der von Isabel Kreitz herausgegebenen Reihe Die Unheimlichen Yelins Adaption von Das Wassergespenst von Harrowby Hall heraus. 2019 brachte Yelin im Eigenverlag die Geschichte Unsichtbar heraus, in der sie in Zusammenarbeit mit Ursula Yelin die Geschichte eines eritreischen Flüchtlings erzählt.[6] In Zusammenarbeit mit Alex Rühle erschien 2020 das Kinderbuch Gigaguhl und das Riesen-Glück bei dtv Junior.

Im Mai 2022 erschien But I live bei University of Toronto Press, in der Yelin über das Thema Erinnerung anhand der Lebensgeschichte der Holocaustüberlebenden Emmie Arbel erzählt.[7] Das Buch porträtiert drei Holocaustüberlebende in Comicgeschichten.[8]

2012 wurde sie für eine Gastprofessur für Comics und Graphic Novels an die Hochschule der Bildenden Künste Saar berufen[9] 2013 bis und 2015 war sie Dozentin beim Comic-Seminar Erlangen. 2018 war sie Writer-in-Residence am Grinnell College in Iowa.[10] Ebenfalls seit 2018 hat sie einen Lehrauftrag an der Universität für Angewandte Kunst, Wien. Außerdem leitet und moderiert sie seit 2018 die ComicBar, eine Vortragsreihe der Münchner Stadtbibliothek mit internationalen Gästen.[11]

Yelin war Mitglied im Berliner Atelier Bilderbureau.[12] Sie arbeitet und lebt mit ihrem Lebenspartner und dem gemeinsamen Sohn in München.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Vorwort zu Riekes Notizen zeigt sich Hella von Sinnen begeistert: „Ich bin sicher, dass meine Nachttischlampe meinen Wecker auch oft tröstet und ihm sagt, er ist nicht der Einzige, der nicht richtig tickt! Ein bunter, beschwingter, humorvoller Comic-Strip.“[2]

In ihrer Laudatio für den Ernst-Hoferichter-Preis schreibt die Regisseurin Doris Dörrie: „In die Zeichnungen von Barbara Yelin kann man abtauchen wie in immer andere Gewässer: mal sind sie still und kontemplativ, zart, mal wild und stürmisch. Sie erzählt mit Vorliebe Geschichten von Widersprüchen, Ambivalenzen und Brüchen.“[13]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Barbara Yelin – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Spring, website
  2. a b Riekes Notizen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Januar 2022; abgerufen am 12. März 2022.
  3. Petra Morsbach: Wie ich lernte, Comics zu lieben, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5. Dezember 2015, S. 20
  4. Irmina. Abgerufen am 12. März 2022.
  5. der-sommer-ihres-lebens, bei hundertvierzehn.de. Siehe Richard Kämmerlings: Woraus das Glück ist. Rezension, in: Literarische Welt, 25. Juni 2016, S. 4
  6. „Aber ich lebe!“ In: arolsen-archives.org. 17. März 2021, abgerufen am 17. Juni 2022 (deutsch).
  7. Interview mit Arbel und Yelin, 18. Nov 2021.
  8. But I live bei Barnes & Noble, 18. Nov 2021.
  9. Personenverzeichnis HBK Saar, 25. Juli 2020.
  10. Newsblog Grinnel College, 25. Juli 2020.
  11. ComicBar bei der Münchner Stadtbibliothek, 18. Nov 2021.
  12. 15 Fragen an – Barbara Yelin. in: Der Tagesspiegel, 9. August 2010
  13. Laudatio Doris Dörrie, Seiten der Stadt München, 18. Nov 2021.
  14. Prix Artémisia 2015 : la sélection, bei association artemisia
  15. Über mich. Abgerufen am 4. September 2017.
  16. Reprodukt Verlag (Memento vom 27. Juni 2020 im Internet Archive), 25. Juli 2020
  17. Facebookseite Rudolph Dirks Award, 25. Juli 2020
  18. Webseite Rudolph Dirks Award, 25. Juli 2020
  19. muenchen.de: Preisträger*innen für den Ernst-Hoferichter-Preis stehen fest. Abgerufen am 18. November 2021.
  20. Stadt München, 18. Nov 2021.
  21. https://twitter.com/StMWK_Bayern/status/1676333923469541377/photo/1. Abgerufen am 5. Juli 2023.
  22. Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, PM 64/2023
  23. Deutscher Jugendliteratur Preis 2024 Nominierungen. Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V., abgerufen am 4. April 2024.