Barry Seal (Drogenschmuggler)

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Barry Seal (1982)

Adler Berriman „Barry“ Seal (* 16. Juli 1939 in Baton Rouge, Louisiana; † 19. Februar 1986 ebenda) war ein Drogenschmuggler und Informant der Antidrogenbehörde DEA, der große Mengen Kokain in die USA flog. Er gilt als einer der erfolgreichsten Drogenschmuggler in der Geschichte. Der Straßenverkaufswert der von ihm eingeführten Drogen wird von Behörden auf drei bis fünf Milliarden US-Dollar geschätzt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adler Seal wurde in Baton Rouge (Louisiana) geboren. Seal entwickelte früh eine Leidenschaft für das Fliegen. Bereits mit 15 Jahren steuerte er zum ersten Mal eigenhändig ein Flugzeug. Seal arbeitete zunächst als Flugingenieur und wurde später Pilot. Er gilt als einer der jüngsten Piloten, der eine Boeing 707 flog. Ab 1964 arbeitete Seal für die Fluggesellschaft TWA. 1972 wurde er von dieser wegen des Verdachts des Schmuggels entlassen. Seal begann daraufhin, per Flugzeug illegal Marihuana in die USA einzufliegen. Später verlegte Seal sich auf den Transport von Kokain, das er aus Kolumbien und Panama in die USA brachte. Er arbeitete hier eng mit dem kolumbianischen Drogenbaron Pablo Escobar und dessen Medellín-Kartell zusammen.[1]

Im weiteren Verlauf seiner Aktivitäten bezog Seal einen eigenen Flugplatz in der Kleinstadt Mena (Arkansas). Ab diesem Zeitpunkt ließ er auch andere Piloten für sich fliegen und kümmerte sich um die Organisation des von ihm begründeten Drogenrings sowie die Wäsche des eingenommenen Geldes. Im Jahr 1983 wurde er wegen der Einfuhr einer größeren Menge der Droge Methaqualon festgenommen und zu einer zehnjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Um dem Gefängnis zu entgehen, bot sich Seal der amerikanischen Antidrogenbehörde DEA als Informant an. Diese nahm das entsprechende Angebot an. Seine Flugzeuge wurden daraufhin mit Kameras präpariert, und Seal arbeitete weiter als Drogenkurier. Durch seine Mitarbeit wurden mehrere frühere Geschäftspartner des Drogenhandels überführt und verurteilt. Zudem lieferte Seal Waffen an die damals von den USA unterstützten Contras in Nicaragua und spionierte durch Fotografieren bei Überflügen deren linke Gegenspieler, die Sandinisten, aus.

Auf einem der von Seal gelieferten Fotos waren neben sandinistischen Soldaten, die Kokain in ein Flugzeug verluden, auch Pablo Escobar und andere Mitglieder des Medellín-Kartells zu sehen. Nachdem das Foto öffentlich gemacht worden war, wurde Seal durch einen Zeitungsartikel als Informant enttarnt. Daraufhin stellte er seine weiteren Aktivitäten ein. Am 19. Februar 1986 wurde er in Baton Rouge auf offener Straße von einem kolumbianischen Killerkommando erschossen.

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Spielfilm Barry Seal: Only in America aus dem Jahr 2017 mit Tom Cruise in der Hauptrolle basiert auf Seals Leben.
  • Im Spielfilm The Infiltrator taucht Seal, gespielt von Michael Paré, als Nebenfigur auf.
  • In der ersten Staffel der Serie Narcos verkörpert Dylan Bruno den Piloten Seal in einem kurzen Auftritt.
  • In der Serie Pablo Escobar: El Patrón del Mal wird u. a. auf Berry Seal (alias Harry Beal) eingegangen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Claudia Frickel: Spektakuläre Kriminalfälle: Barry Seals kuriose Geschichte. In: Web.de. 23. Januar 2018, abgerufen am 6. August 2019.