Bartoszyce

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Bartoszyce
Wappen von Bartoszyce
Bartoszyce (Polen)
Bartoszyce (Polen)
Bartoszyce
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Bartoszyce
Fläche: 11,00 km²
Geographische Lage: 54° 15′ N, 20° 49′ OKoordinaten: 54° 15′ 1″ N, 20° 49′ 0″ O
Höhe: 43 m n.p.m.
Einwohner: 22.984
(31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 11-200
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NBA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK51 OlsztynekOlsztyn – Bezledy/Bagrationowsk (–Kaliningrad)
DW512 SzczurkowoGórowo IławeckiePieniężno
DW592 ŁankiejmyKętrzynGiżycko
Nächster int. Flughafen: Danzig
Gmina
Gminatyp: Stadtgemeinde
Fläche: 11,00 km²
Einwohner: 22.984
(31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 2089 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 2801011
Verwaltung (Stand: 2015)
Bürgermeister: Piotr Petrykowski[2]
Adresse: ul. Bohaterów Monte Cassino 1
11-200 Bartoszyce
Webpräsenz: www.bartoszyce.pl



Bartoszyce [bartɔˈʃɨʦe]/?, deutsch Bartenstein, ist eine Stadt mit rund 23.000 Einwohnern und Sitz des Powiats Bartoszycki in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt im ehemaligen Ostpreußen am Ufer der Łyna (Alle) auf einer Höhe von 43 m über dem Meeresspiegel,[3] etwa 55 Kilometer nördlich von Olsztyn (Allenstein) und 53 Kilometer südöstlich von Kaliningrad (Königsberg).

Ortschaften (bis 1945)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor 1945 gehörten zur Stadt Bartenstein mehrere Ortschaften.[4]

Sofern die Orte nach 1945 noch existierten, wurden sie – bis auf Mielitzfelde und Wilhelmsruh – verselbständigt und in die – die Stadt Bartoszyce umgebende – Gmina Bartoszyce eingegliedert.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtpanorama
Plac Konstytucji 3 Maja w Bartoszycach nach der Rekonstruktion mit Blick auf Heilsberger Tor und Stadtpfarrkirche
Der Plac Konstucji 3 Maja vor seiner Renovierung und Stadtpfarrkirche, Blick vom Heilsberger Tor

Mittelalter und Frühe Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Grenze zum prußischen Gau Natangen übernahm der Deutsche Orden um 1240 auf dem Gebiet des Gaues Barten am Ufer des Flusses Alle auf einer Anhöhe eine hölzerne, durch Palisaden und Erdwälle geschützte Burg. Der Ortsname geht möglicherweise auf prußisch „bar, bart“ zurück und bedeutet fließen, schnell strömen.

Es gibt noch eine weitere plausible Erklärung für die Herkunft des Namens: In seiner Frühzeit rekrutierte sich der Orden vorwiegend aus dem niederen Adel. Er bot nachgeborenen Söhnen Aufstiegschancen und den Geschlechtern, aus denen sie stammten, gehobenes Ansehen. Heinrich von Hohenlohe war um 1200 bis 1249 Hochmeister des Deutschen Ordens. In Bartenstein (Schrozberg), Einflussbereich der Hohenloher, sind von 1234 bis ca. 1350 die Ritter von Bartenstein nachgewiesen. Die nachgeborenen Söhne dieses Geschlechts könnten vom nahegelegenen Deutschen Orden in Bad Mergentheim aufgenommen und in der Mitte des 13. Jahrhunderts in Ostpreußen eingesetzt worden sein. Möglicherweise hätte dann einer dieser Söhne die Burg Bartenstein/Ostpreußen errichten lassen und mit seinem Namen versehen. Die Ritter von Bartenstein trugen im Wappen drei Wurfbeile.[5]

Während eines Prußenaufstands wurde die Burg von 1260 bis 1263 belagert und, nachdem die Ordensritter die Burg aufgegeben hatten, zerstört. 1273 wurde die inzwischen wieder aufgebaute Burg von Sudauern gebrandschatzt. Zwischen 1274 und 1280 baute der Orden die Festung erneut auf, diesmal als steinernes Gebäude. Bis zum 15. Jahrhundert war dort der Sitz des Komturpflegers von Balga. Als die Burg zu Beginn des preußischen Städtekrieges 1454 erneut zerstört wurde, verzichtete man endgültig auf eine Wiederherstellung.

Auf dem der Burg gegenüberliegenden Ufer hatte sich am Anfang des 14. Jahrhunderts eine Siedlung entwickelt, die 1326 erstmals erwähnt wurde und 1332 durch den Hochmeister Luther von Braunschweig unter dem Namen Bartenstein Stadtrecht erhielt.[6] Der Komtur Henning Schindekopf veranlasste 1353 die Errichtung einer Wehrmauer. Als der Deutsche Orden nach seinem Krieg gegen Polen in finanzielle Schwierigkeiten geriet, verpfändete er 1513 das Amt Bartenstein an den Ordensritter Heinrich Reuß von Plauen.

In Bartenstein wurde schon 1377 eine Schule erwähnt; später verfügte die Stadt über eine Höhere Bürgerschule,[7] deren Schulordnung von 1621 zu den ältesten Schulordnungen der Region zählt.[8]

19. Jahrhundert und 20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bartensteiner Vertrag wurde während des Vierten Koalitionskrieges am 26. April 1807 zwischen Preußen und Russland gegen Napoleon geschlossen. Im Ergebnis der 1815 in Gang gesetzten preußischen Verwaltungsreform wurde Bartenstein in den Kreis Friedland eingegliedert, der später in Landkreis Bartenstein (Ostpr.) umbenannt wurde. 1868 wurde die Ostpreußische Südbahn durch die Stadt geführt und damit die Voraussetzung für die Ansiedlung zahlreicher Industriebetriebe geschaffen. Es entstanden eine Eisengießerei, eine Maschinen- und eine Wagenfabrik. Außerdem entwickelte sich ein bedeutender Eichenholzhandel. Bartenstein wurde Garnisonsstadt und Sitz des Land- und des Schwurgerichts. 1880 lebten 7.132 Einwohner in der Stadt. Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Bartenstein zwei evangelische Kirchen, eine katholische Kirche, eine Baptistenkapelle, eine Synagoge, ein Gymnasium und ein Landgericht.[9]

Nachdem sich Bartenstein zur größten Stadt im Kreis entwickelt hatte, wurde es 1902 Kreisstadt und gab 1927 dem Kreis auch seinen Namen. Im Ersten Weltkrieg befand sich hier das Hauptquartier von Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg.[10]

Im Januar 1945 wurde Bartenstein von sowjetischen Truppen eingenommen und dabei bzw. in der Folgezeit zu 60 % zerstört; doch blieben wesentliche Teile, darunter der große Marktplatz, erhalten. Im Sommer 1945 wurde Bartenstein von der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens gemäß dem Potsdamer Abkommen unter polnische Verwaltung gestellt. Soweit die deutschen Bewohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit größtenteils aus Bartenstein vertrieben.

Bevölkerungsentwicklung bis 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Anmerkungen
1729 02000 [11]
1785 02780 in 307 Haushaltungen (Feuerstellen), ohne die Garnison (Stab und fünf Kompanien des preußischen Infanterie-Regiments Nr. 14)[12]
1802 03454 [13]
1810 02.507 [13]
1816 02449 davon 2388 Evangelische, 48 Katholiken und 13 Juden[13]
1821 03225 [13]
1831 03603 [14]
1875 06460 [15]
1880 07132 [15]
1890 06442 davon 265 Katholiken und 65 Juden[15]
1905 06805 meistenteils Protestanten[9]
1910 07343 [3]
1925 07890 meist Protestanten[16]
1933 08717 [11]
1939 11.268 davon 10.030 Protestanten, 848 Katholiken, 139 sonstige Christen und 11 Juden[11]
Einwohnerzahlen seit 1945
Jahr Einwohnerzahl
2009 24.994
Balkendiagramm der Einwohnerentwicklung[15][17]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gmina[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Stadt Bartoszyce bildet eine eigenständige Stadtgemeinde.
  • Die Stadt Bartoszyce ist Sitz der eigenständigen Landgemeinde Bartoszyce, der sie aber nicht angehört. Die Landgemeinde hat eine Fläche von 428 km² und umfasst das der Stadtgemeinde an allen Seiten. Sie führt das gleiche Wappen wie die Stadt, zusätzlich mit einem Schriftfeld Gm. Bartoszyce versehen.
Bezirksgericht in Bartoszyce

Justiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bezirksgericht Bartoszyce in der ul. Warszawska 3 ist für die Städte und Gemeinden des Kreises Bartoszyce zuständig.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „Im von Blau und Gold schräglinks geteilten Felde auf rotem Stufengiebel (Stein) zwei schräg gekreuzte abgewendete Barten (Beile) mit roten Stielen.“[18] So war das 1440 gebrauchte SIGILLVM CIVITATIS BARTENSTEIN und ein ähnliches 1458 urkundliches Siegel. Das 1410 in der Schlacht bei Tannenberg verlorene Banner der Stadt zeigte dagegen unter weißem Wimpel ein schwarzes Fahnentuch, darin ein aufgerichtetes Beil. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts setzte man das Bild eines Ordensritters zu Ross ins Siegel, der in der Rechten eine Barte hält, kam aber neuerdings auf die gekreuzten Barten zurück.[19]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St.-Johannes-Evangelist-Kirche
St.-Johannes-der-Täufer-Kirche („Johanniskirche“)
St.-Brun-Kirche

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchengebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtpfarrkirche – Die ehemalige Stadtkirche, jetzt dem Evangelisten Johannes und der Mutter Gottes von Tschenstochau geweiht (Kościół św. Jana Ewangelisty i Matki Boskiej Częstochowskiej), ist im gotischen Baustil errichtet; sie stammt aus der Mitte des 14. Jahrhunderts und wurde 1678 umgebaut. Der Turm wurde 1732 erbaut. Aufgrund starker Zerstörung im Zweiten Weltkrieg fanden zwischen 1945 und 1958 umfangreiche Restaurierungsarbeiten statt. Sie diente seit der Reformation bis 1945 als evangelisches Gotteshaus und ist seit 1959 römisch-katholische Pfarrkirche. Von polnischen Restauratoren erneuert, zieren die Beichtstühle und der Altar aus der Deutschordenskirche in Tilsit seit zehn Jahren die Stadtpfarrkirche.

Johanniskirche – Die schon vor 1945 so genannte Johanniskirche (Kościół św. Jana Chrzciciela) ist Johannes dem Täufer geweiht und stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Der Barockaltar entstand zwischen 1715 und 1720. Bis 1945 war die Kirche evangelisch und ist seit 1946 römisch-katholisches Gotteshaus.

Kirche St. Bruno – Im Jahr 1889 wurde die damals im neugotischen Stil neu erbaute St.-Bruno-Kirche (Kościół św. Brunona) geweiht. Sie war bis 1945 die einzige katholische Kirche in der Stadt.

Bruder-Albert-Kirche – Die römisch-katholische, nach Albert Chmielowski benannte Bruder-Albert-Kirche (Kościół św. Brata Alberta) empfing 1990 ihre Weihe und ist somit die jüngste der vier römisch-katholischen Kirchen in Bartoszyce.

St.-Andreas-Kirche – St. Andreas der Apostel (Cerkiew św. Andrzeja Apostoła) ist ein Kirchenbau von 1996. Er dient der Polnisch-Orthodoxen Kirche als Gotteshaus.

Kapelle der Evangelisch-Augsburgischen Gemeinde

Evangelisch-Augsburgische Kirche – Die kleine evangelisch-lutherische Kapelle in Bartoszyce nimmt sich gegenüber den katholischen Kirchenbauten sehr bescheiden aus. Sie ist eine Filialkapelle der Johanneskirche in Kętrzyn (Rastenburg) und gottesdienstliches Zentrum einer weitgestreuten Diasporagemeinde in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Evangelische Kirchengemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einführung der Reformation gelang in Bartenstein[21] schon sehr früh, wenn auch nicht ohne erheblichen Widerstand. Die geistlichen Führer der Stadt wehrten sich mit Rückendeckung des ermländischen Bischofs Mauritius Ferber und verweigerten dem von dem evangelischen Bischof Erhard von Queis beauftragten Prediger den Zutritt zur Stadt. Doch bereits 1525 wurden die beiden damaligen Kirchen den Evangelischen zur Verfügung gestellt. Bis 1945 waren die Stadt- und die Johanniskirche evangelische Gotteshäuser, die jeweils gottesdienstliche Zentren weitgedehnter Kirchspiele waren. Die beiden evangelischen Gemeinden gehörten zunächst zum Kirchenkreis Friedland (heute russisch: Prawdinsk), danach zum umbenannten Kirchenkreis Bartenstein. Er lag in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Im Jahre 1939 waren von den 11.268 Einwohnern der Stadt 10.030 evangelischer Konfession.

Aufgrund der Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950 schrumpfte die Zahl der evangelischen Kirchenglieder in Bartenstein auf ein Minimum. Erst in den folgenden Jahrzehnten bildete sich in Bartoszyce wieder eine kleine Diasporagemeinde, die heute eine Filialgemeinde der Pfarrkirche St. Johannes in Kętrzyn (Rastenburg) ist. Sie gehört zur Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Kirchspiele (bis 1945)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den beiden evangelischen Pfarreien Bartensteins gehörten vor 1945 mehr als 50 Kirchspielorte.[22][23]

Pfarrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1525 und 1945 amtierten an der Bartensteiner Stadtkirche jeweils zwei Geistliche (Pfarrer und Diakonus), an der St.-Johannis-Kirche lediglich ein Geistlicher (Diakonus, bis 1827 polnische Amtsträger):[24] Bis 1928 war Ernst Nietzki Superintendent.[25]

Kirchenbücher (bis 1945)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirchenbücher der beiden Bartensteiner Pfarreien liegen bis auf wenige Ausnahmen im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin-Kreuzberg:[26]

  • Taufen: 1644 bis 1944
  • Trauungen: 1652 bis 1944
  • Beerdigungen: 1765 bis 1944
  • Konfirmationen: 1735 bis 1935
  • Abendmahlsteilnehmer: 1838 bis 1941

Römisch-katholische Pfarrgemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der Reformation bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Bartenstein keine katholische Kirche. Erst 1889 wurde ein Gotteshaus errichtet. Bartenstein gehörte zum damaligen Bistum Ermland. 1939 lebten 848 Katholiken in der Stadt. Das änderte sich in den Jahren nach 1945. Die Kirchenmitgliederzahl stieg so stark an, dass es heute in Bartoszyce vier römisch-katholische Pfarrgemeinden gibt. Sie gehören zum Dekanat Bartoszyce im Erzbistum Ermland der Katholischen Kirche in Polen.

Die vier römisch-katholischen Pfarrgemeinden in der Stadt Bartoszyce bilden mit weiteren sechs ländlichen Parochien das Dekanat Bartoszyce:[27]

Griechisch-katholische Pfarrkirche

Griechisch-katholische Pfarrgemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Bartoszyce hat sich außerdem eine Polnisch-Orthodoxe Pfarrgemeinde konstituiert. Sie gehört zum Dekanat Olsztyński (Allenstein) der Griechisch-katholischen Kirche in Polen. Die Kirche St. Apostel Andreas wurde in den Jahren 1996–1998 im Gebäude der ehemaligen Feuerwache in der ul. Poniatowskiego eingerichtet, dass die Gemeinde am 7. November 1996 von der Stadtverwaltung erhalten hat. Am 27. Juni 1998 wurde die erste heilige Messe im neuen Kirchengebäude gefeiert. Im Inneren der Kirche befindet sich eine moderne Ikonostase.

Heilsberger Tor
Wasserturm

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altpreußischer Halsring „Typ Totenkrone“ aus Bartoszyce, (13.–14. Jh.)

Außer den Kirchen sind sehenswert:

  • Das Heilsberger Tor (Brama Lidzbarska) wurde als Teil der Stadtbefestigung im 14. Jahrhundert im Stil der Backsteingotik errichtet.
  • Der Wasserturm in der ul. Limanowskiego 1 wurde um 1904 erbaut und von 1912 bis in die 1970er Jahre betrieben, 1991 wurde er in das Denkmalregister eingetragen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhofsgebäude

Durch die Ortschaft führt die Landesstraße 51 von der 72 Kilometer entfernten Stadt Allenstein (Olsztyn) über den 17 Kilometer entfernten Grenzübergang zur russischen Exklave Oblast Kaliningrad nach Königsberg (Kaliningrad).

Trotz ihrer Lage in der Nähe der Grenze hat Bartoszyce eine gute Straßenanbindung. Die vom Grenzübergang Bagrationowsk/Bezledy kommende Landesstraße DK 51 durchzieht das Gemeindegebiet von Norden nach Süden in Richtung Lidzbark Warmiński, Olsztyn und Olsztynek. Aus südlicher Richtung von Kleszewo über Szczytno (Ortelsburg) und Biskupiec kommend endet die Landesstraße DK 57 im südlichen Gemeindegebiet bei Szwarunki an der DK 51. Außerdem führen zwei Woiwodschaftsstraßen in das Gebiet der Gmina Bartoszyce: Die Woiwodschaftsstraße 512 (Teilstück der früheren Reichsstraße 142) beginnt im nordöstlichen Gemeindegebiet bei Szczurkowo (Schönbruch) und führt in westlicher Richtung bis nach Górowo Iławeckie und Pieniężno. Die Woiwodschaftsstraße 592 (ehemalige Reichsstraße 135) trifft von Südosten in das Gemeindegebiet – von Giżycko und Kętrzyn kommend – und endet in Bartoszyce.

Das Gebiet um Bartoszyce war über den Bahnhof der Stadt Bartoszyce an das Netz der Polnischen Staatsbahn (PKP) angeschlossen. Bereits in Korsze (Korschen) allerdings endet jetzt die PKP-Linie 38 (Bahnstrecke Głomno–Białystok), die von Białystok, Giżycko (Lötzen) und Kętrzyn (Rastenburg) kam. Die Strecke führte dereinst weiter über das heute russische Bagrationowsk (Preußisch Eylau) nach Kaliningrad (Königsberg). Personenverkehr wird nach Bartoszyce nicht mehr betrieben.

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bartenstein, Kreisstadt, rechts der Alle, Regierungsbezirk Königsberg, Provinz Ostpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Bartenstein (meyersgaz.org).
  • Martin Zeiller: Bartenstein. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (= Topographia Germaniae. Band 13). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1652, S. 9 (Volltext [Wikisource] – Kurzeintrag).
  • Leopold Krug: Die preußische Monarchie – topographisch, statistisch und wirtschaftlich dargestellt. Teil 1: Provinz Ostpreußen, Berlin 1833, S. 488–493 (books.google.de).
  • August Eduard Preuß: Preußische Landes- und Volkskunde. Königsberg 1835, S. 512–513, Nr. 108 (books.google.de).
  • Johann Gottlob Behnisch: Versuch einer Geschichte der Stadt Bartenstein in Ostpreußen und des Kirchspiels, als Denkmal der fünfhundertjährigen Jubelfeier der Stadt am 3ten August 1832, nebst Beschreibung der Stadt und LIX. Beilagen. Königsberg 1836 (Volltext)..

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bartoszyce – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Bartoszyce – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. Website der Stadt, Burmistrz Miasta Bartoszyce, abgerufen am 11. März 2015
  3. a b Bartenstein, in: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, und alter Landkarte der Umgebung von Bartenstein).
  4. Heimatkreisgemeinschaft Bartenstein: Stadt Bartenstein: Orte
  5. A. und C. Reimann: Bartenstein wie es früher war, von Handwerkern, Hofräten und Lakaien. Niederstetten 2009.
  6. Heinrich Gottfried Philipp Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter. Erlangen 1863, S. 123–126.
  7. L. Wiese: Das höhere Schulwesen in Preußen. Historisch-statistische Darstellung, Band II: 1864–1868 (1869). Berlin 1869, S. 92–93.
  8. Dietrich Gerhard: Bartensteiner Schulordnung von 1621. In: Neue Preußische Provinzial-Blätter, Band 4, 1. Heft. Königsberg 1871, S. 535–540.
  9. a b Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage, Band 2, Leipzig/Wien 1906, S. 402.
  10. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 28. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/portalwiedzy.onet.pl
  11. a b c Erich Weise (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Ost- und Westpreußen (= Kröners Taschenausgabe. Band 317). Unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1966. Kröner, Stuttgart 1981, ISBN 3-520-31701-X, S. 12–13.
  12. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen, Teil I: Topographie von Ost-Preussen. Marienwerder 1785, S. 18, Nr. 1.
  13. a b c d Alexander August Mützell, Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 5: T–Z. Halle 1823, S. 250–251, Ziffer 34.
  14. August Eduard Preuß: Preußische Landes- und Volkskunde. Königsberg 1835, S. 512–513, Nr. 108.
  15. a b c d Michael Rademacher: Provinz Ostpreußen, Kreis Friedland/Bartenstein. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  16. Der Große Brockhaus. 15. Auflage, Band 2. Leipzig 1929, S. 333.
  17. Für 1995, 2000, 2005: Główny Urząd Statystyczny (Memento vom 7. März 2008 im Internet Archive)
  18. Erich Keyser: Deutsches Städtebuch – Handbuch städtischer Geschichte, Band I Nordostdeutschland. Kohlhammer, Stuttgart 1939, S. 26/27.
  19. Otto Hupp: Deutsche Ortswappen, Kaffee-Handels-Aktiengesellschaft, Bremen 1925.
  20. Kirschstein-Gamber, Birgit.: 750 Jahre Schrozberg. Hrsg.: Stadt Schrozberg. 2. Auflage. Band 15. Fränkische Nachrichten, Schrozberg 1999, ISBN 3-00-004713-1 (wuerttembergischfranken.de [abgerufen am 26. Februar 2020]).
  21. Geschichte der Stadt Bartoszyce – Bartenstein
  22. hkg-bartenstein.de: Die Städte und Gemeinden des Kreises Bartenstein/Ostpr. 1939 (Memento vom 27. November 2015 im Internet Archive)
  23. Ergänzt um die Angaben bei: Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 455
  24. Friedwald Moeller: Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945. Hamburg 1968, S. 20 f.
  25. Nietzki (1864–1930) war Angehöriger des Corps Masovia.
  26. Christa Stache: Verzeichnis der Kirchenbücher im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin, Teil I: Die östlichen Kirchenprovinzen der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union. 3. Auflage. Berlin 1992, S. 24–26.
  27. Erzbistum Ermland: Dekanat Bartoszyce, abgerufen am 31. Juli 2023