Basedow (Lauenburg)

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Wappen Deutschlandkarte
Basedow (Lauenburg)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Basedow hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 25′ N, 10° 35′ OKoordinaten: 53° 25′ N, 10° 35′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Herzogtum Lauenburg
Amt: Lütau
Höhe: 31 m ü. NHN
Fläche: 7,47 km2
Einwohner: 623 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 83 Einwohner je km2
Postleitzahl: 21483
Vorwahl: 04153
Kfz-Kennzeichen: RZ
Gemeindeschlüssel: 01 0 53 006
Adresse der Amtsverwaltung: Amtsplatz 6
21481 Lauenburg/Elbe
Website: www.basedow-sh.de
Bürgermeister: Hans-Dieter Lucht (WVB)
Lage der Gemeinde Basedow im Kreis Herzogtum Lauenburg
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Karte

Basedow ist eine Gemeinde im Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einweihung des neuen Gemeindehauses Sprüttenhus
Lanzer See

Das Gemeindegebiet von Basedow erstreckt sich im Bereich der naturräumlichen Haupteinheit Lauenburger Geest (Nr. 696) beim Lanzer See nordöstlich von der benennenden Stadt.[2][3] Durch das Gemeindegebiet verläuft in Nord-Süd-Richtung der Elbe-Lübeck-Kanal.[3]

Im Südwesten des Gemeindegebiets hebt sich das Relief mit dem Basedower Berg auf die Höhenlage von bis zu 47,1 m über Normalhöhennull.[4]

Neben dem Dorf gleichen Namens befinden sich auch die Hofsiedlung Stötebrück und Wochenendsiedlung als ebensolche im Gemeindegebiet.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Basedower Kapelle Winter 2005

Anfänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Basedow ist slawischen Ursprungs und wurde im Ratzeburger Zehntregister von 1230 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, archäologische Funde deuten auf eine Besiedlung in der jüngeren Stein- und Bronzezeit hin.

Basedow gehört zum Kreis der alten Siedlungsplätze in der südlichen Sadelbande, deren deutsche Besiedlung etwa um 1150 anzunehmen ist. Der Name deutet auf eine ursprünglich wendische Siedlung hin, die man Basedowe nannte, was übersetzt „unter dem Holunder“ bedeutet.

Seit dem 14. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch seine Lage am 1398 in Betrieb genommenen Stecknitzkanal, den man im heutigen Sprachgebrauch als nasse Salzstraße bezeichnet und auf dem unzählige Salzlasten im Laufe der Jahrhunderte von Lüneburg kommend nach Lübeck befördert wurden, hatte Basedow immer einen Anschluss an den Handel der Hanse.

Basedow litt schwer unter den Heeren des Dreißigjährigen Krieges. Von ursprünglich zwölf Gehöften überstanden diese Zeit lediglich drei Höfe.

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutschland verlor 1945 den Zweiten Weltkrieg und es wurde schrittweise besetzt. In den letzten Kriegstagen rückten die alliierten Truppen immer weiter nach Norden vor. Im Kreis Herzogtum Lauenburg begannen im April die Vorbereitungen hinsichtlich der zu erwartenden Kämpfe. Stellungen, Schützenlöcher, Schützengräben und mit Minen ausgestattete Panzersperren wurden eingerichtet. Zudem wurden verschiedene Brücken für Sprengungen vorbereitet.[6]

Nachdem die britischen Truppen am 29. April nahe Lauenburg, bei Artlenburg und Schnakenbek, die Elbe überquerten, konnte die Stadt Lauenburg eingenommen werden. Die britischen Truppen stießen noch am selben Tag weiter nach Krüzen, Lütau und Basedow vor, wo ein SS-Panzergrenadier Ausbildungs- und Ersatzbataillon zur Verteidigung in Stellung lag. Eine schottische Einheit nahm am späten Nachmittag das kurz vor dem Dorf Basedow liegende Waldstück Stötebrück sowie das Dorf Basedow selbst ein. Dabei geriet offenbar auch das Dorf in Mitleidenschaft. Am frühen Morgen des 30. April griffen die Glasgow Highlanders Lütau an. Fünf britische und 21 Soldaten des SS-Bataillons starben. Mit einem letzten konzentrierter Gegenangriff versuchten die deutsche 245. Infanterie-Division bei Basedow noch einmal die Briten zurückzudrängen. Aber der verlustreiche deutsche Angriff scheiterte. Die Briten führten noch am Abend einen Gegenangriff durch.[7]

Sodann bezogen die restlichen deutsche Einheiten Stellungen zwischen dem Elbe-Lübeck-Kanal bei Büchen über Nüssau bis kurz vor Müssen. Am Folgetag kam es auch bei Büchen zu heftigen Kämpfen, das aber letztlich ebenfalls eingenommen wurde. Schon am 2. Mai konnte Lübeck besetzt werden.[8][9] Am selben Tag flüchtete die Geschäftsführende Reichsregierung aus dem 70 Kilometer weiter nördlich gelegenen Raum Eutin-Plön vor den herannahenden britischen Truppen weiter nach Flensburg-Mürwik. Den anschließenden Tag marschierten die britischen Soldaten im unweit westlich gelegenen Hamburg ein. Den Tag darauf, erfolgte letztlich die Kapitulation aller deutschen Truppen in Nordwestdeutschland, den Niederlanden und Dänemark.[10]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Kommunalwahl 2008 hat die Wählergemeinschaft WVB alle neun Sitze in der Gemeindevertretung.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In Grün mit goldenem Bord über einem ziselierten, bronzezeitlichen goldenen Armring vier mit den schwarzen Stielen nach Art eines Andreaskreuzes dicht aneinander gestellte silberne Buchenblätter.“[11]

Die vier Blätter im Wappen sind Buchenblätter, die auf den Namen des Orts hinweisen, der als wendische Bezeichnung für einen Buchenhorst gedeutet wurde. Heute wird allerdings davon ausgegangen, dass diese Interpretation nicht stimmt. Unter den Buchenblättern ist ein bronzezeitlicher Armring abgebildet, der im Gemeindegebiet gefunden wurde.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftsstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wirtschaft in der Gemeinde Basedow ist durch die landwirtschaftliche Urproduktion geprägt. Bekannt ist die Gemeinde insbesondere für den Spargelanbau.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nächsten Bahnhöfe mit Personenverkehr sind Lauenburg (Elbe) an der Bahnstrecke Lübeck–Lüneburg und Büchen am Schnittpunkt dieser Strecke mit der Bahnstrecke Hamburg–Berlin. Beide sind etwa acht Kilometer von Basedow entfernt.

Die schleswig-holsteinische Landesstraße 200, und damit die bedeutende Nord-Süd-Verbindung im Kreis Herzogtum Lauenburg, tangiert den Ort.

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste der Kulturdenkmale in Basedow (Lauenburg) stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jutta Kürtz: Die Kirche mitten im Dorf. In: Wolfgang Henze (Hrsg.): Schleswig-Holstein-Topographie: Städte und Dörfer des Landes. Band 1. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2001, ISBN 3-926055-58-8, S. 238–241.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Basedow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) S. 1, abgerufen am 10. Dezember 2021.
  3. a b Relation: Basedow (1467754) bei OpenStreetMap (Version #7). Abgerufen am 10. Dezember 2021.
  4. Topographische Karte SH im Digitaler Atlas Nord. Abgerufen am 10. Dezember 2021.
  5. Wohnplatzverzeichni Schleswig-Holstein 1987. (PDF) Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, 1992, S. 26, abgerufen am 10. Dezember 2021.
  6. Lübecker Nachrichten: Letzte Kämpfe im Frühjahr 1945, vom: 14. April 2015; abgerufen am: 30. Mai 2018
  7. Lübecker Nachrichten: Letzte Kämpfe im Frühjahr 1945, vom: 14. April 2015; abgerufen am: 30. Mai 2018
  8. Lübecker Nachrichten: Letzte Kämpfe im Frühjahr 1945, vom: 14. April 2015; abgerufen am: 30. Mai 2018
  9. Bergedorfer Zeitung: Serie: Vor 65 Jahren. Als der Krieg nach Lauenburg kam, vom: 28. April 2010
  10. Dorfzeitung Kröppelshagen-Fahrendorf. Kriegsende vor 70 Jahren, S. 10, vom: Frühjahr 2015; abgerufen am: 30. Mai 2018
  11. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein