Batillariidae

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Batillariidae

Batillaria multiformis

Systematik
Klasse: Schnecken (Gastropoda)
Unterklasse: Orthogastropoda
Überordnung: Caenogastropoda
Überfamilie: Cerithioidea
Familie: Batillariidae
Wissenschaftlicher Name
Batillariidae
Thiele, 1929[1]

Batillariidae sind eine Familie mariner Schnecken, die 14 rezente Arten in sechs bis acht Gattungen umfasst.[2]

Taxonomie und Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der aktuellen, vorläufigen Klassifikation der Schnecken wird diese Familie nicht weiter in Unterfamilien gegliedert.[3] Die Pyrazidae Hacobjan, 1972[4] und die Tiaracerithiinae Bouniol, 1981[5] werden als Synonyme angesehen.[3]

Entsprechend neuester Erkenntnisse, die auf der Analyse molecularer und morphologischer Merkmale basiert, sind die Batillariidae wie derzeit umgrenzt nicht monophyletisch.[2] Die neotropischen Gattungen Lampanella and Rhinocoryne sind Schwestergruppe der Planaxidae. Die monophyletischen Batillariidae sensu stricto sind auf den nordwestlichen Pazifik und Australasien beschränkt.[2]

Ökologie und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Batillaridae sind weit verbreitet in warm-temperaten und tropischen Küstengebieten des Nordwest-Pazifiks, Australasiens und Nord- und Mittelamerikas. Dort sind sie in geeigneten Habitaten für gewöhnlich in hohen Populationsdichten anzutreffen. Sie bewohnen den Gezeitenbereich und leben sowohl auf schlammigen, sandigen als auch steinigen Substraten.[2]

Fossiler Befund and Biogeographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Fossilien, die den Batillariidae im weiteren Sinne zugeordnet werden, sind seit der Oberen Kreide oder dem Paläozän überliefert.[2] Seit ihrem Ursprung in dieser Zeit haben such die heute ausgestorbenen Gattungen Pyrazopsis, Vicinocerithium und Granulolabium entlang der Küsten der Tethys verbreitet. Dort kamen sie in einer Vielzahl von Formen vor, bevor sie in Europa zum Ende des Miozäns ausstarben.[2] Etwa im Späten Oligozän erreichten die Vorfahren der rezenten eigentlichen Batillariidae Australien und Neuseeland. In diesem Gebiet ist die Familie heute durch drei heute noch lebende Gattungen vertreten: Pyrazus, Velacumantus und Zeacumantus.[2] Zwei Gruppen, Batillaria und die heute ausgestorbene Gattung Tateiwaia, erreichten im Frühen Miozän die weiter nördlich gelegenen Küstengebiete Ostasiens (China, Vietnam und Japan), wo sie noch heute anzutreffen sind.[2] Seitdem haben die Batillariidae im Indowestpazifik eine disjunkte Verbreitung.[2]

Gattungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gattungen in Nord- und Mittelamerika (eigenständige Schwestergruppe der Planaxidae)[2]:

Gattungen im Indo-Westpazifik (Batillariidae sensu stricto)[2]:

Fossile Gattungen[2]:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Batillariidae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Thiele, J. 1927-1935. Handbuch der systematischen Weichtierkunde 1 (1): 207.
  2. a b c d e f g h i j k l m Ozawa, T., Köhler, F., Reid, D.G., Glaubrecht, M. 2009. Tethyan relicts on continental coastlines of the northwestern Pacific Ocean and Australasia: molecular phylogeny and fossil record of batillariid gastropods (Caenogastropoda: Cerithioidea). Zoologica Scripta, 38: 503-525.
  3. a b c d Bouchet P., Rocroi J.-P., Frýda J., Hausdorf B., Ponder W., Valdés Á. & Warén A. (2005). Classification and nomenclator of gastropod families. Malacologia, 47: 1–397.
  4. Akopjan (1972). Izvestiia Akademii Nauk Armianskoi SSR, Nauki o Zemle, 25: 6.
  5. Bouniol (1981).Bulletin d'Information des Géologues du Bassin de Paris 18: 26.
  6. Bandel K. (2006). "Families of the Cerithioidea and related superfamilies (Palaeo-Caenogastropoda; Mollusca) from the Triassic to the Recent characterized by protoconch morphology – including the description of new taxa". Freiberger Forschungshefte C 511: 59-138. (PDF).