Baumgarten (Burgenland)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Baumgarten
Pajngrt
Wappen Österreichkarte
Wappen von Baumgarten Pajngrt
Baumgarten (Burgenland) (Österreich)
Baumgarten (Burgenland) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Mattersburg
Kfz-Kennzeichen: MA
Fläche: 6,96 km²
Koordinaten: 47° 44′ N, 16° 30′ OKoordinaten: 47° 44′ 20″ N, 16° 30′ 8″ O
Höhe: 255 m ü. A.
Einwohner: 919 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 132 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7021
Gemeindekennziffer: 1 06 17
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Gemeinde Baumgarten
7021 Baumgarten
Website: www.baumgarten.gv.at
Politik
Bürgermeister: Kurt Fischer (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(15 Mitglieder)
12
3
12 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Baumgarten
Pajngrt im Bezirk Mattersburg
Lage der Gemeinde Baumgarten (Burgenland) im Bezirk Mattersburg (anklickbare Karte)AntauBad SauerbrunnBaumgartenDraßburgForchtensteinHirmKrensdorfLoipersbachMarzMattersburgNeudörflPöttelsdorfPöttschingRohrbach bei MattersburgSchattendorfSieggrabenSigleßWiesenZemendorf-StötteraBurgenland
Lage der Gemeinde Baumgarten (Burgenland) im Bezirk Mattersburg (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Baumgarten
Baumgarten
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Baumgarten (ungarisch Sopronkertes, Kertes; kroatisch Pajngrt)[1] ist eine Gemeinde mit 919 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Burgenland im Bezirk Mattersburg in Österreich.

Ungefähr die Hälfte der Einwohner des Ortes sind Angehörige der burgenlandkroatischen Minderheit.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baumgarten/Pajngrt ist die einzige Ortschaft in der Gemeinde.[2] Die Gemeinde grenzt an Ungarn. So befindet sich in Baumgarten auch der Grenzbahnhof der Bahnstrecke Győr–Sopron–Ebenfurth.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Draßburg Zagersdorf (EU)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Schattendorf Ungarn

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baumgarten (oben rechts), um 1880 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Später unter den Römern lag das heutige Baumgarten dann in der Provinz Pannonia.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Sopronkertes verwendet werden.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde 1919, nach zähen Verhandlungen, Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon Österreich zugesprochen.

Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Anfang August 2014 wurde der Windpark Baumgarten der Energie Burgenland mit Kosten von 23 Mio. Euro eröffnet. Damit stehen nun 200 Windkraftturbinen im Burgenland. Eines der fünf knapp 150 m hohen Windräder wurde mit Bürgerbeteiligung (Miteigentümerschaft) finanziert, weitere sind in der Nähe von einem anderen Betreiber geplant und bewilligt.[3]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftssektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren 1999 bis 2010 nahm die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe von zwanzig auf dreizehn ab. Vor allem die Anzahl der Nebenerwerbsbetriebe verringerte sich von neun auf drei. Im Dienstleistungssektor gab es starke Zuwächse in den Bereichen freiberufliche Tätigkeiten und soziale Dienste.[4][5][6]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige 2)
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 13 20 8 10
Produktion 7 8 62 62
Dienstleistung 32 12 86 38

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, 2) Erwerbstätige am Arbeitsort

Pendler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baumgarten ist eine Pendlergemeinde. Von den 390 Erwerbstätigen, die im Jahr 2011 in der Gemeinde wohnten, fanden 50 hier einen Arbeitsplatz und 340 pendelten aus. Aus anderen Gemeinden pendelten 106 Personen nach Baumgarten.[7]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde gibt es einen Kindergarten und eine Volksschule. Die näheste Neue Mittelschule befindet sich in Schattendorf.[8]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Baumgarten
  • Katholische Pfarrkirche Baumgarten im Burgenland mit Friedhofsmauer als Wehrmauer
  • Ödes Kloster[2] (auch: Paulinerkloster)
  • Bildstock hl. Florian: auf dem Florianiplatz
  • Hügelgrab Krippelberg
  • Wegkapelle zu Ehren der Kreuzauffindung: Ödenburgerstraße
  • Figurenbildstock hl. Johannes Nepomuk
  • Mariensäule
  • Figurenbildstock, Familiensäule

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2022
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
77,85
(+4,98)
22,15
(−4,98)
2017

2022


Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 15 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2022[11] 2017[12] 2012[13] 2007[14] 2002[15] 1997[15]
Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M.
SPÖ 464 77,85 12 427 72,87 11 402 68,02 10 426 68,49 10 415 66,40 11 382 68,34 9
ÖVP 132 22,15 3 159 27,13 4 189 31,98 5 196 31,51 5 179 28,64 4 177 31,66 4
Grüne nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 31 4,96 0 nicht kandidiert
Wahlberechtigte 830 812 794 772 773 740
Wahlbeteiligung 75,90 % 79,19 % 81,99 % 84,84 % 86,55 % 86,49 %

Gemeindevorstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben Bürgermeister Kurt Fischer (SPÖ) und Vizebürgermeister Friedrich Maron (SPÖ) gehören weiters Manuela Gombotz (SPÖ), Doris Rojatz (SPÖ) und Kurt Rothleitner (ÖVP) dem Gemeindevorstand an.[16]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindeamt Baumgarten

Bürgermeister ist Kurt Fischer (SPÖ), der 2002 die Nachfolge von Stefan Pichler (SPÖ) angetreten hat.[15] Bei der Bürgermeisterdirektwahl 2017 konnte Fischer noch 6,72 Prozentpunkte dazu gewinnen und wurde mit 79,13 % der Stimmen in seinem Amt bestätigt. Sein Mitbewerber Kurt Rothleitner (ÖVP) erreichte 20,87 %.[12] Als Vizebürgermeister wurde Friedrich Maron (SPÖ) in der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats gewählt.[16]

Amtsleiter ist Stefan Hausmann.[17]

Chronik der Dorfrichter und Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Jahr Dorfrichter[18]
1641 Johann Pavičich
1651 1657 Matthias Spanich
1715 Johann Pichler
1738 1759 Veit Pichler
1759 1762 Veit Vuketich
1762 1765 Lorenz Ivancsich
1765 1776 Andreas Ferzsin
1776 1778 Andreas Klikovich
1776 1795 Veit Wimmer
1795 1797 Thomas Pichler
1797 1799 Matthias Marhold
1799 1803 Martin Kriegler (Periode I)
1803 1808 Josef Reiff (Periode I)
1808 1811 Andreas Dorner I.
1811 1814 Martin Kriegler (Periode II)
1814 1817 Josef Reiff (Periode II)
1817 1820 Andreas Mikats
1820 1823 Andreas Klikovich
1823 1834 Karl Weigl
1834 1846 Paul Hombauer
1846 1848 Johann Mikats
1848 1849 Jakob Dubrovich
Jahr Jahr Dorfrichter[18]
1849 1851 Karl Holzinger
1851 1853 Lorenz Reiff (Periode I)
1853 1855 Anton Francsich
1855 1857 Stefan Reiff (Periode I)
1857 1859 Andreas Dorner II.
1859 1861 Andreas Jurasovich
1861 1866 Johann Ivancsich I.
1867 Johann Leeb
1868 Lorenz Reiff (Periode II)
1869 1872 Jakob Dubrovich II. (Periode I)
1872 1875 Paul Fischer
1875 1878 Franz Mikats I.
1878 1879 Jakob Ivancsich Jurak
1879 1881 Jakob Dubrovich II. (Periode II)
1881 1885 Stefan Reiff (Periode II)
1885 1888 Simon Francsich
1888 1889 Jakob Dubrovich II. (Periode III)
1889 1891 Johann Ivancsich Jurak II.
1891 1893 Johann Mikats Katin II.
1893 1895 Jakob Pichler
1895 1897 Johann Ivancsich III.
1897 1900 Franz Mikats II.
Jahr Jahr Bürgermeister[18]
1903 1906 Michael Fischer
1906 1909 Stefan Reiterich (Periode II)
1909 1918 Matthäus Reiff Mrazov
1918 1920 Franz Leeb
1920 1924 Peter Dubrovich Haukov
1924 Johann Selinger
1924 1927 Veit Bobich
1927 1931 Martin Fischer
1931 1934 Thomas Presich (Periode I)
1934 1938 Stefan Pichler
1938 1940 Johann Fischer Burić
1940 1941 Adalbert Reiff Mrazov
1941 1945 Josef Makovich
1945 Thomas Presich (Periode II)
1945 1947 Johann Rojacz
1947 1950 Thomas Bobich
1950 1958 Thomas Presich (Periode III)
1959 1962 Ludwig Ivancsich
1962 1970 Alexander Hausmann
1991 2002 Stefan Pichler
seit 2002 Kurt Fischer

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen wird wie folgt beschrieben: „Im silbernen Schild auf grünem Schildfuß ein grüner Apfelbaum mit sieben rot-goldenen Früchten, davor ein roter Zaun.“

Das Wappen der Gemeinde Baumgarten ist ein sprechendes Wappen, es zeigt einen "Baum im Garten", also "Baumgarten". Es basiert auf den Gemeindesiegeln, die seit 1774 benutzt worden sind. Die Farbe der Äpfel ist rot-gelb, die Landesfarben des Burgenlandes. Die Gemeindefarben sind rot-grün.[19][20]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anton Berger (1928–1986), österreichischer Politiker, Präsident des Bundesrates
  • Andreas Ivanschitz (* 1983), österreichischer Fußballspieler, ehem. Kapitän der österreichischen Fußballnationalmannschaft, jüngerer Bruder von Clemens, aufgewachsen in Baumgarten
  • Clemens Ivanschitz (* 1980), österreichischer Fußballspieler und Musiker, älterer Bruder von Andreas, aufgewachsen in Baumgarten
  • Lukas Rotpuller (* 1991), Profifußballer
  • Andreas Vukovich (1871–1957), österreichischer Genossenschafter und Politiker

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Meršić: Baumgarten im Burgenland. Ein Beitrag zur Orts- und Kirchengeschichte des Burgenlandes. Selbstverlag des Verfassers, Baumgarten 1963.
  • Helene Koschat: Die čakavische Mundart von Baumgarten im Burgenland. Schriften der Balkan-Kommission, Linguistische Abteilung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse, Band 24,2, ZDB-ID 519043-5. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1978, ISBN 3-7001-0248-8.
  • Adelheid Schmeller-Kitt: Archivalische Vorarbeiten zur österreichischen Kunsttopographie, Gerichtsbezirk Mattersburg, Burgenland. Band 1. Bundesdenkmalamt, Wien 1982.
  • Adelheid Schmeller-Kitt, Theodor Brückler: Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirkes Mattersburg. Österreichische Kunsttopographie, Band 49, ZDB-ID 515450-9. Schroll, Wien 1993, ISBN 3-7031-0676-X.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Baumgarten (Burgenland) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 78.
  2. a b Burgenland. Andau – Forchtenstein. 7. Baumgarten. In: Österreichischer Amtskalender online. Erscheinungsverlauf: Nachgewiesen 2002–. Jusline Österreich GmbH (Verlag Österreich), Wien 2013, ZDB-ID 2126440-5.
  3. Windpark Baumgarten eröffnet, ORF.at vom 2. August 2014
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Baumgarten, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. Oktober 2020.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Baumgarten, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. Oktober 2020.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Baumgarten, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. Oktober 2020.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Baumgarten, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. Oktober 2020.
  8. Naturparkgemeinde Baumgarten / Pajngrt, Burgenland. Abgerufen am 30. Oktober 2020.
  9. Entfernungsrechner - Entfernung berechnen und darstellen. Abgerufen am 30. Oktober 2020 (deutsch).
  10. Fahrplanauskunft. ÖBB, abgerufen am 30. Oktober 2020.
  11. Land Burgenland: Wahlergebnis Baumgarten 2022 (abgerufen am 19. Oktober 2022)
  12. a b Land Burgenland: Wahlergebnis Baumgarten 2017 (abgerufen am 5. Dezember 2017)
  13. Land Burgenland: Wahlergebnis Baumgarten 2012 (abgerufen am 5. Dezember 2017)
  14. Land Burgenland: Wahlergebnis Baumgarten 2007 (abgerufen am 5. Dezember 2017)
  15. a b c Land Burgenland: Wahlergebnis Baumgarten 2002 (abgerufen am 5. Dezember 2017)
  16. a b Gemeinde Baumgarten: Gemeinderat (abgerufen am 5. Dezember 2017)
  17. Gemeinde Baumgarten: Verwaltung (abgerufen am 5. Dezember 2017)
  18. a b c Gemeinde Baumgarten: Baumgartner Bürgermeister (PDF-Dokument; abgerufen am 5. Dezember 2017)
  19. Naturparkgemeinde Baumgarten / Pajngrt, Burgenland. Abgerufen am 30. Oktober 2020.
  20. Gemeinde Baumgarten (Hrsg.): Baumgarten / Pajngrt. Ortschronik. Baumgarten im Burgenland Juli 2017.