Bayerisches Federgras

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Bayerisches Federgras

Bayerisches Federgras (Stipa pulcherrima subsp. bavarica)

Systematik
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Pooideae
Gattung: Federgräser (Stipa)
Art: Gelbscheidiges Federgras (Stipa pulcherrima)
Unterart: Bayerisches Federgras
Wissenschaftlicher Name
Stipa pulcherrima subsp. bavarica
(Martinovský & H.Scholz) Conert

Das Bayerische Federgras (Stipa pulcherrima subsp. bavarica) gilt bei manchen Autoren als Unterart aus der Gattung der Federgräser (Stipa). Sie ist äußerst selten.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bayerische Federgras ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von etwa 70 Zentimetern. Sie wächst in Horsten. Die langen Laubblätter sind grau-grüne. Die unteren Blattscheiden der Halme und Erneuerungssprosse (vor allem in ihrem oberen Teil) sind dicht und kurz behaart.[1] Die Blattspreiten sind auf der Unterseite sowie oberseits auf und an den Flanken der Rippen kurz und dicht behaart.[1] Die Ligula sind gestutzt.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Deckspelze ist 23 bis 25 Millimeter lang mit 33 bis 41 Zentimeter langen Grannen. Die Haarreihe auf dem Mittelnerv der Deckspelze ist länger als die der Nachbarnerven.[1] Die Haarreihe jeweils am Rand der Spelze läuft bis zur Ansatzstelle der Granne durch.[1] Die Spelze hat am oberen Ende zwei etwa 1 Millimeter lange, abgerundete, am Rand fein behaarte Seitenlappen.[1]

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bayerische Federgras wächst weltweit nur an einem einzigen Standort, ein Trockenrasen im Naturschutzgebiet Finkenstein bei Neuburg an der Donau. Es wächst nur auf einer Fläche von ca. 30 m² mit gut 100 Horsten und hat damit die kritische Populationsgröße unterschritten. Das Vorkommen ist seit 1848 bekannt.[1] Die örtliche Naturschutzbehörde bemüht sich um den Erhalt dieser Unterart. Sie wächst dort zusammen mit der Erd-Segge (Carex humilis), dem Kalk-Blaugras (Sesleria caerulea), Berg-Lauch (Allium lusitanicum) und dem Bleichen Schöterich (Erysimum crepidifolium).[1]

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der taxonomische Status des Bayerischen Federgrases ist umstritten: Ursprünglich wurde es als eigene Art Stipa bavarica von Jan Otakar Martinovský (1903–1980) und Hildemar Scholz (1928–2012) in Willdenowia Band 4, Teil 3, S. 322 erstbeschrieben.[1] Es könnte sich um eine Kreuzung aus dem Gelbscheidigen Federgras (Stipa pulcherrima) und dem Weichhaarigen Federgras (Stipa dasyphylla) handeln. Heute wird es meist als eine Unterart des Gelbscheidigen Federgrases geführt[2] und dann Bayerisches Gelbscheidiges Federgras (Stipa pulcherrima ssp. bavarica (Martinovský & H.Scholz) Conert) genannt. Doch oft gilt es als Art Stipa bavarica Martinovský & H.Scholz.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h Hans Joachim Conert: Familie Poaceae. S. 425. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Auflage, Band I, Teil 3, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1992, ISBN 3-489-52020-3.
  2. Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6.
  3. Datenblatt Stipa bavarica bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]