Bydlino

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Bydlino
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Bydlino (Polen)
Bydlino (Polen)
Bydlino
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Słupsk
Gmina: Redzikowo
Geographische Lage: 54° 32′ N, 16° 59′ OKoordinaten: 54° 32′ 16″ N, 16° 58′ 44″ O
Einwohner: 210
Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GSL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Woiwodschaftsstraße 210: Ustka → SłupskUnichowo (– Bytów)
Eisenbahn: PKP-Bahnstrecke Piła–Ustka
Bahnstation: Strzelinko
Nächster int. Flughafen: Danzig



Bydlino (deutsch Bedlin, kaschubisch Bëdlëno, slowinzisch Bȧ̃dlänɵ[1]) ist ein Dorf bei Słupsk in der polnischen Woiwodschaft Pommern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bydlino liegt in Hinterpommern, auf halbem Wege zwischen Słupsk (Stolp) und Ustka (Stolpmünde) am Übergang der Woiwodschaftsstraße 210 über den Fluss Słupia (Stolpe). Nachbardörfer sind Charnowo (Arnshagen) im Nordwesten, Machowino (Groß Machmin) im Nordosten sowie Strzelinko (Klein Strellin) und Strzelino (Groß Strellin) im Süden. Im Osten grenzt das Dorf an den 38 Meter hohen Hügel Bedliner Berg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das kleine Dorf, in seinen Anfängen ein Gassendorf, wurde in früheren Zeiten auch Beddelin genannt. Urkunden zufolge war es im Jahr 1485 im Besitz der Adelsfamilie von Schwaven und dann seit 1626 im Besitz der Adelsfamilie von Lettow. Im Jahr 1784 gab es in Bedlin ein Vorwerk, eine Korn- und Schneidemühle, drei Bauern, drei Kossäten, einen Schulmeister und elf Feuerstellen (Haushalte).[2]

Vor 1945 gehörte Bedlin zum Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der Provinz Pommern. Im Jahr 1925 standen im Dorf 23 Wohnhäuser. Die Gemeindefläche war 527 Hektar groß. 1939 wurden 57 Haushaltungen und 198 Einwohner gezählt. Letzter Gutsbesitzer in Bedlin vor 1945 war Konrad von Uckermann († 1973 in Weißenburg in Bayern).

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Bedlin am 8. März 1945 von der Roten Armee besetzt und anschließend zusammen mit ganz Hinterpommern Teil Polens. Im Laufe des Jahres übernahmen Polen die Häuser und Gehöfte. Es waren überwiegend Ostpolen aus der Gegend von Suwałki (Suwalken). Die Dorfbewohner wurden 1945/46 vertrieben. Später wurden in der Bundesrepublik Deutschland 93 und in der DDR 59 aus Bedlin vertriebene Dorfbewohner ermittelt.[3]

Bedlin wurde in Bydlino umbenannt. Im Jahr 2007 hatte das Dorf 212 Einwohner.

Entwicklung der Einwohnerzahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1910: 230
  • 1933: 208
  • 1939: 198
  • 2007: 212

Söhne und Töchter des Orts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bydlino – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag im „Slowinzischen Wörterbuch“ von Friedrich Lorentz. Zum System der Slowinzisch-Lautschrift von Lorentz, vgl. „Slowinzische Grammatik“, S. 13–16 (scan 40–43), anschließend die Lautlehre.
  2. Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpomern (Ludwig Wilhelm Brüggemann, Hrsg.). Stettin 1784, S. 942–943, Nr. 3.
  3. Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 391 (PDF Ortsbeschreibung Bedlin).