Ben Crenshaw

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Ben Crenshaw
Crenshaw 2008
Personalia
Nation: Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Spitzname: Gentle Ben
Karrieredaten
Profi seit: 1973
Derzeitige Tour: Champions Tour
Turniersiege: 27
Majorsiege: 2 (1984, 1995)
Auszeichnungen: Bob Jones Award (1991)
Old Tom Morris Award (1997)
World Golf Hall of Fame (2002)

Ben Daniel Crenshaw (* 11. Januar 1952 in Austin, Texas) ist ein US-amerikanischer Profigolfer der Champions Tour und zweifacher Major-Sieger.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Crenshaw besuchte die University of Texas. In seiner Aufsehen erregenden Amateurkarriere erreichte er 17 Siege. Er spielte als Amateur alle drei Majors – für das vierte, die PGA Championship sind nur Profis zugelassen – und weitere elf PGA TOUR Events. Jedes Mal schaffte er den Cut. Drei Mal in Folge – 1971 bis 1973 – siegte er beim Turnier der National Collegiate Athletic Association (NCAA) in der Einzelwertung. Gemeinsam mit Phil Mickelson ist er damit Rekordtitelhalter. 1971 und 1972 gewann er an der Seite von Tom Kite mit dem Team der University of Texas auch die Mannschaftswertung.

Im Jahr 1973 wurde Crenshaw Berufsgolfer und gewann im selben Jahr sein erstes Turnier auf der PGA TOUR. Er holte sich insgesamt 19 Titel auf dieser großen nordamerikanischen Turnierserie, darunter die beiden Majors, die Masters der Jahre 1984 und 1995. Mitte der 1980er Jahre litt er an der Basedowschen Erkrankung, konnte aber seine Karriere schadlos und erfolgreich fortsetzen.

Er stand zwischen 1981 und 1995 viermal im Team der USA beim Ryder Cup und war 1999 Kapitän (non-playing captain) der siegreichen Amerikaner. Mit Mark McCumber gewann Crenshaw 1988 den World Cup für sein Land.

Crenshaw wird allgemein als einer der besten Putter in der Geschichte des Golfsports angesehen. Schon in seiner Jugend hatte ihm sein Golflehrer Harvey Penick einen sanften, anstrengungslosen Puttstil gelehrt, der es Crenshaw ermöglichte, die weltweit schnellsten Grüns im Augusta National Golf Club zu beherrschen und keinen einzigen Dreiputt während der Masters 1995 zuzulassen.

Seit 2002 bespielt Crenshaw die Champions Tour.

Ben Crenshaw ist mit seiner Frau Julie verheiratet und hat zwei Töchter. Er betätigt sich auch als anerkannter Golfplatzdesigner.

Gentleman und Heißsporn zugleich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bob Jones Award, Payne Stewart Award, Aufnahme in die World Golf Hall of Fame – die Ehrungen, die Crenshaw im Laufe seiner Karriere zuteilwurden, zeugen von hoher Sportlichkeit. Er wird als warmherziger und gütiger Mann beschrieben, eben ein perfekter Gentleman.

Auf der anderen Seite räumte Crenshaw in einem Interview ein, dass sein Spitzname „Gentle Ben“ eine sarkastische Anspielung auf sein Temperament sei. Der Sportjournalist Dick Collins verwandte diese Bezeichnung erstmals, als Crenshaw im Alter von 15 Jahren die Stadtmeisterschaften von Austin gewann. Neben dem häufiger vorkommenden Werfen von Schlägern illustrieren zwei Episoden eindrucksvoll seine Neigung zu Wutausbrüchen: 1987 verlor er am Finaltag des Ryder Cups die Nerven. Am sechsten Loch benötigte er drei Putts, um den Ball einzulochen. Aus Ärger darüber und über die Tatsache, dass er gegen Eamonn Darcy mit zwei Löchern in Rückstand geriet, zerbrach er den Schaft seines Putters. Laut Regel darf ein so zerstörter Schläger nicht ausgetauscht werden. Deswegen musste er das Match ohne einen Putter zu Ende spielen. Stattdessen verwandte er sowohl ein Sand-Wedge als auch ein Eisen 1 zum Einlochen des Balles. Crenshaw verlor nach großem Kampf erst am letzten Loch das Spiel. Dennoch unterlagen die USA auch wegen dieses Matchverlustes mit 13:15 Punkten den Europäern.

Sein größter Ausbruch fand wohl beim Colonial Invitational in Fort Worth statt. Ebenfalls nach einem Dreiputt trat er so heftig gegen eine Öltonne, dass er einen Haarriss im Fuß erlitt. Da die Verletzung sich auch Jahre später noch bemerkbar machte, musste er sich knapp 20 Jahre nach dem Vorfall operieren lassen.[1]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

PGA Tour Siege (19)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Major Championships sind fett gedruckt.

Ergebnisse bei den Majors[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turnier 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979
The Masters DNP DNP T19 LA T24 LA T22 T30 2 T8 T37 CUT
U.S. Open T36 LA T27 CUT CUT DNP T3 T8 T49 CUT T11
The Open Championship DNP DNP DNP DNP T28 DNP DNP T5 T2 T2
PGA Championship DNP DNP DNP DNP T63 T10 T8 DNP T16 2
Turnier 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989
The Masters T6 T8 T24 T2 1 T57 T16 T4 4 T3
U.S. Open T32 T11 T19 CUT CUT CUT T6 T4 T12 CUT
The Open Championship 3 T8 T15 CUT T22 T35 T21 T4 T16 T52
PGA Championship T41 CUT CUT T9 CUT T59 T11 T7 T17 T17
Turnier 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999
The Masters T14 T3 46 CUT T18 1 CUT 45 CUT CUT
U.S. Open CUT DNP DNP DNP T33 T71 CUT T65 CUT CUT
The Open Championship T31 T80 DNP CUT T77 T15 T27 DNP CUT DNP
PGA Championship T31 WD T73 T61 T9 T44 T69 CUT CUT CUT
Turnier 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
The Masters CUT CUT CUT CUT CUT CUT 47 T55 CUT CUT
U.S. Open DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP
The Open Championship DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP
PGA Championship WD DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP DNP
Turnier 2010 2011 2012 2013 2014 2015
The Masters CUT CUT CUT CUT CUT CUT
US Open DNP DNP DNP DNP DNP DNP
The Open Championship DNP DNP DNP DNP DNP DNP
PGA Championship DNP DNP DNP DNP DNP DNP

LA= Bester Amateur
DNP = nicht teilgenommen
CUT = Cut nicht geschafft
WD = zurückgezogen
„T“ geteilte Platzierung
Grüner Hintergrund für Sieg
Gelber Hintergrund für Top 10.

Champions Tour Siege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andere Turniersiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teilnahmen an Teambewerben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ryder Cup 1981 (Sieger), 1983 (Sieger), 1987, 1995, 1999 (Sieger, non-playing captain)
  • World Cup: 1987, 1988 (Sieg in der Einzelwertung und Sieger im Team mit Mark McCumber)
  • Four Tours World Championship: 1988 (Sieger)
  • Alfred Dunhill Cup: 1995

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Melanie Hauser: Get ready to cry. In: pgatour.com (31. März 2015).