Benda (Adelsgeschlecht)

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Wappen derer von Benda im Kreishaus in Greifswald

Die Familie von Benda war eine Adelsfamilie, die ab dem 19. Jahrhundert im vorpommerschen Rubkow bei Lassan ansässig war.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm Benda (* 2. Januar 1779), thurn und taxischer Kammerdirektor und früherer preußischer Regierungsrat, ein Sohn des Musikers Karl Hermann Benda (1748–1836), wurde am 28. April 1825 vom bayerischen König in den Adelsstand erhoben.[1]

Der nationalliberale Politiker und Reichstagsmitglied Robert von Benda war Inhaber des Rittergutes Rudow am Stadtrand von Berlin. Der Vizepräsident[2] des Preußischen Abgeordnetenhauses war zweimal verheiratet. Mit seinen Ehefrauen Elise Honig und Marie Jonas ist er der Stammvater[3] aller heute lebenden Mitglieder des Adelsgeschlechts.

1903 erwarb Robert von Benda-Rubkow (1870–1950) das Gut Rubkow und war zuvor Schüler[4] am Pädagogium Putbus. 1922 trat er als Ehrenritter dem Johanniterorden bei. 1928 veräußerte er Rubkow an die Pommersche Landgesellschaft Stettin. Er lebte dann mit seiner Familie zeitweise in Potsdam[5] und nachmals in Stettin.[6] Rubkow blieb das einzige nennenswerte Gut der Familie von Benda in Vorpommern.

Des Weiteren gründeten Familienangehörige im neu entstandenen Gutsbezirk des vormaligen weltlichen Amtes Kloster Stötterlingenburg für zwei Generationen einen Familienfideikommiss. Die Stötterlingenburger Gutsbesitzer trugen nach preußischer Genehmigung von 1887, gegeben zu Schloss Babelsberg, den Namen von Lambrecht-Benda. Der Fideikommissherr Kurt[7] von Lambrecht-Benda (1848–1922) war verheiratet mit Maria (Myriam) Gentz, Tochter des Künstlers Wilhelm Gentz. Sein Besitz Stötterlingenburg beinhaltete Anfang der 1920er Jahre laut dem Güter-Adressbuch der Provinz Sachsen 666 ha Land, davon waren 7 ha Waldbesitz.[8]

Der 1941 in Greifswald geborene Franz von Benda-Beckmann war einer der weltweit führenden im Fachbereich der Rechtsethnologie.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das gevierte Wappen zeigt im Herzschild in rot zwei spitze weiße Hörner. In 1 und 4 in Gold je drei rote Rosen von rechts oben nach links unten. 2 und 4 geteilt in Blau und Weiß. Auf dem Helm zwei Büffelhörner in Blau und Weiß mit je drei Rosen an den Außenseiten.[9]

Das Wappen der Familie von Benda ist im Wappenfries der ständischen Mitglieder des Kreistages (24 Gutsherren und 3 Städte) des Landkreises Greifswald enthalten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Bd. 1, Friedrich Voigt, Leipzig 1859, S. 297 (Google Books).
  2. Heinrich Ritter von Poschinger: Fürst Bismarck und die Parlamentarier. 2. Auflage. 1. Die Tischgespräche des Reichskanzlers, Die parlamentarischen Gesellschaften Bismarck's von 1869-1890. IV. Legislatur-Periode, Session 1881. Eduard Trewendt, Breslau 1894, S. 88–205 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 3. April 2022]).
  3. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1915. Neunter Jahrgang Auflage. Briefadelige Häuser nach alphabetischer Ordnung. B, Benda. Justus Perthes, Gotha 11. November 1914, S. 55–56 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 3. April 2022]).
  4. Victor Loebe: Lehrer und Abiturienten des Königlichen Pädagogiums zu Putbus 1836 - 1911. In: Jahresbericht Pädagogium zu Putbus. Beilage zum Jahresbericht 1912. 1912. Progr. 207 Auflage. Verzeichnis der mit dem Zeugnis der Reife entlassenen Schüler, Nr. 1890: 312. Richard Decker, Putbus 1912, S. 25 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 3. April 2022]).
  5. Stadt Potsdam (Hrsg.): Adreßbuch der Städte Potsdam, Nowawes und Werder für 1930. 59. Online-Ausgabe Klaus D. Becker Auflage. 2. Teil. Alphabetisches Verzeichnis der Potsdamer Einwohner und Firmen, von Benda, Robert, Rittmstr. a. D. Moltkestraße 16. A. W. Hayn`s Erben, Potsdam 1930, S. 86 (kobv.de [abgerufen am 3. April 2022]).
  6. Stadt Stettin (Hrsg.): Stettiner Adreßbuch für das Jahr 1940. 84. Auflage. Band I, v. Benda, Robert. Wehrm. Angest. Barnimstr. 70 Erdg. August Scherl Nachfolger, Stettin 1940, S. 21 (digitale-bibliothek-mv.de [abgerufen am 3. April 2022]).
  7. Semigothaisches Genealogisches Taschenbuch ari(st)okratisch-jüdischer Heiraten mit Enkel-Listen. 1914. Dritter Jahrgang Auflage. Ari(st)okratisch-jüdische Heiraten. B, Benda. Kyffhäuser-Verlag, München 1914, S. 29 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 3. April 2022]).
  8. Oskar Köhler, Gustav Wesche, H. Krahmer: Niekammer’s Landwirtschatliche Güter-Adreßbücher, Band V, Provinz Sachsen. 1922. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter und Güter von ungefähr 20 ha herab mit Angabe der Gutseigenschaft, des Grundsteuerertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer zu Halle a. S. (Hrsg.): Verzeichnis der für die Landwirtschaft wichtigen Behörden und Körperschaften. 3. Auflage. V der Reihe Paul Niekammer, Kreis Halberstadt. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1922, S. 22–23 ([highlight_word=St%C3%B6tterlingenburg&cHash=3e663d3448ce2e2328b4503799c6d8fc slub-dresden.de] [abgerufen am 3. April 2022]).
  9. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Band 1, Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1836, S. 201 (Google Books).