Benniehausen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Benniehausen
Einheitsgemeinde Gleichen
Wappen von Benniehausen
Koordinaten: 51° 29′ N, 10° 3′ OKoordinaten: 51° 29′ 16″ N, 10° 3′ 5″ O
Einwohner: 313 (1. Jan. 2023)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 37130
Vorwahl: 05508
Karte
Der Ortsteil Benniehausen liegt im Zentrum der Gemeinde Gleichen

Benniehausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Gleichen im Landkreis Göttingen. Zu Benniehausen gehören die Wohnplätze Helleberg, Waterloo, Wittmarshof mit dem Eichenkrug, Haus Schnake, Forsthaus Niedeck und Siedlung Niedeck.

Ortseingang mit Schild

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste erhalten gebliebene schriftliche Erwähnung Benniehausens ist in einer Urkunde des Klosters Bursfelde aus dem Jahr 1201 überliefert. Der Ortsname wird dort als „Bennighusen“ angegeben. Bei einer im Mainzer Urkundenbuch abgedruckten Urkunde, die auf das Jahr 1123 ausgestellt ist und den Ort als „Benningehusen“ erwähnt, handelt es sich um eine Fälschung des 13. Jahrhunderts.[2] Die ehemalige Existenz einer Originalurkunde des 12. Jahrhunderts mit Ortserwähnung ist durch die Fälschung nicht belegt, aber auch nicht ausgeschlossen, denn Originalurkunden wurden manchmal als Grundlage abgewandelter Fälschungen verwendet.

Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde Benniehausen am 1. Januar 1973 ein Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Gleichen.[3]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsrat setzt sich aus fünf Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.[4]

  • Wählergemeinschaft Benniehausen: 5 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 12. September 2021)

Ortsbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbürgermeister von Benniehausen ist Thomas Fürst.[5]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Benniehausen
Wappen von Benniehausen
Blasonierung: „In Grün ein silberner (weißer) Wellenbalken, begleitet von drei 2:1 gestellten goldenen (gelben) Mühleisen.“
Wappenbegründung: Das von Heinz Reise entworfene Wappen wurde vom niedersächsischen Ministerium des Inneren am 24. Januar 1950 genehmigt. Die Mühleisen stehen für die drei ehemaligen Wassermühlen (Lockemannsche-, Hessische Mühle in Wittmarshof und Hessenmühle, deren Gebäude heute noch erhalten ist.) in dem als Mühlendorf bekannten Ort, der Wellenbalken symbolisiert die Garte, an der die Mühlen gelegen haben. Gleichzeitig erinnert das Wappen an das Wappen der Familie Lockemann, die alle drei Mühlen betrieben; es zeigte im roten Schild vor drei silbernen Wellenbalken drei goldene Mühleisen.[6][7]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kapelle Wittmarshof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Evangelisch-reformierte Kapelle Wittmarshof bei Benniehausen

Die evangelisch-reformierte Kapelle in Wittmarshof wurde nach 1615 erbaut, nachdem Landgraf Moritz in Hessen-Kassel das reformierte Bekenntnis eingeführt hatte und nun seine Untertanen der Betreuung durch benachbarte lutherische Pfarrer entziehen wollte. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die dem Gartetal zugewandte Nordostwand in Fachwerk neu aufgeführt und mit einem Dachreiter bekrönt, dessen Wetterfahne die Jahreszahl 1819 trägt. Die Kapelle gehört zur ev.-ref. Kirchengemeinde Sattenhausen und diente den Einwohnern des bis 1816 hessischen Amtshofes Wittmarshof und des jenseits der Garte gelegenen Eichenkruges. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts gab es hier aber keine reformierten Einwohner mehr, und ab 1922 wurde von dem lutherischen Pastor Bunnenberg aus Gelliehausen alle vier Wochen Gottesdienst in der Kapelle gehalten.[8] Später wurde sie profaniert, und seit der Renovierung um 1980 finden dort wieder mehrmals im Jahr reformierte Gottesdienste statt. In unmittelbarer Umgebung der Kapelle stand bis 1870 das alte Wohnhaus des hessischen Amtmanns, späterhin des Hofmeisters des Vorwerks Wittmarshof. Es enthielt im Erdgeschoss einige Gefängniszellen mit eisenbeschlagenen Türen.

St.-Urban-Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Urban

Die evangelisch-lutherische Kirche war eine Stiftung der Herren von Uslar. Auf ihre Veranlassung wurde sie 1779/87 als barocke Saalkirche neu errichtet und mit einem dekorativen Wappen- und Inschriftstein über dem Portal versehen. Im Gegensatz zu den üblichen Gepflogenheiten steht der Turm an der Ost- und der Altar an der Westseite.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Benniehausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einwohner der Gemeinde Gleichen (Stand 1. Januar 2023), abgerufen am 26. Mai 2023
  2. Kirstin Casemir, Uwe Ohainski, Jürgen Udolph: Die Ortsnamen des Landkreises Göttingen (= Jürgen Udolph [Hrsg.]: Niedersächsisches Ortsnamenbuch (NOB). Teil IV). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2003, ISBN 3-89534-494-X, S. 39 f.
  3. Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden im Kreis Göttingen 20. November 1972 (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive) (PDF; 16 kB)
  4. Ortsratswahl 12.09.2021 - Gemeinde Gleichen - Benniehausen. In: kdo.de. 12. September 2021, abgerufen am 20. Dezember 2021.
  5. Tammo Kohlwes: Neuer Ortsrat für Benniehausen: Ortsbürgermeister Fürst, Gemeindebürgermeister Otter berät. In: goettinger-tageblatt.de. 5. November 2021, abgerufen am 20. Dezember 2021.
  6. Rundreise durch die Gemeinde Gleichen (Memento vom 8. Juli 2018 im Internet Archive)
  7. Die drei Mühlen In: benniehausen.de
  8. Heinrich Lücke: An den Ufern der Garte. Historisches und Literarisches aus der Südostecke des Göttinger Landes. Mecke, Duderstadt 1927, S. 53.