Bergen (Chiemgau)

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Wappen Deutschlandkarte
Bergen (Chiemgau)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Bergen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 48′ N, 12° 35′ OKoordinaten: 47° 48′ N, 12° 35′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Traunstein
Verwaltungs­gemeinschaft: Bergen
Höhe: 553 m ü. NHN
Fläche: 36,9 km2
Einwohner: 5034 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 136 Einwohner je km2
Postleitzahl: 83346
Vorwahl: 08662
Kfz-Kennzeichen: TS, LF
Gemeindeschlüssel: 09 1 89 113
Gemeindegliederung: 32 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hochfellnstraße 14
83346 Bergen
Website: www.bergen-chiemgau.de
Erster Bürgermeister: Stefan Schneider[2] (Grüne Liste)
Lage der Gemeinde Bergen im Landkreis Traunstein
KarteChiemseeLandkreis Berchtesgadener LandLandkreis RosenheimLandkreis AltöttingLandkreis Mühldorf am InnWaginger SeeWonnebergWaging am SeeVachendorfUnterwössenÜbersee (Chiemgau)TrostbergTraunsteinTraunreutTittmoningTaching am SeeTachertingSurbergStaudach-EgerndachSiegsdorfSeeon-SeebruckSchnaitseeSchlechingRuhpoldingReit im WinklPittenhartPetting (Gemeinde)PallingObingNußdorf (Chiemgau)MarquartsteinKirchanschöringKienberg (Oberbayern)InzellGrassauGrabenstättFridolfingEngelsbergChiemingBergen (Chiemgau)Altenmarkt an der AlzÖsterreichÖsterreichÖsterreich
Karte

Bergen ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Traunstein. Das gleichnamige Pfarrdorf ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Bergen. Der Luftkurort liegt im Chiemgau am Fuße des Hochfelln.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick auf Bergen vom Hochfelln aus

Die Gemeinde liegt in der Planungsregion Südostoberbayern. Die nächste größere Ortschaft ist Traunstein (ca. 10 km nördlich).

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt 32 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Es gibt die Gemarkungen Bergen, Bergener Forst und Holzhausen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet war vor Christi Geburt besiedelt. Vom ersten bis zum fünften Jahrhundert n. Chr. war es Teil des römischen Imperiums, was etwa die Villa rustica in Holzhausen bezeugt. Bergen wurde 924 als Perch oder Perga in einer Urkunde des Erzbistums Salzburg erstmals urkundlich genannt.[5] 959 ging Bergen an Salzburg, 1275 wurde es wieder bayerisch.

Die Geschichte des Ortes ist eng verknüpft mit dem 1562 Pankraz von Freyberg zu Hohenaschau gegründeten Eisenhüttenwerk Bergen, das seit 1824 Maximilianshütte hieß. Es zählte zu den größten Hüttenwerken Süddeutschlands und war bis zu seiner Schließung 1932 ein industrieller Mittelpunkt des Chiemgaus. Seit den 1950er Jahren erlebt der Tourismus einen Aufschwung. 1971 wurde die Seilbahn auf den 1671 m hohen Hochfelln fertiggestellt.

Bergen gehörte zum Rentamt Traunstein und zum Landgericht Marquartstein des Kurfürstentums Bayern[6]. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Bergen.

Gebietsreform[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform wurden am 1. Januar 1972 zehn Ortsteile der aufgelösten Gemeinde Holzhausen eingegliedert.[7]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1987 und 2020 wuchs die Gemeinde von 3542 auf 4889 um 1347 Einwohner bzw. um 38 %.

  • 1961: 2450 Einwohner
  • 1970: 2831 Einwohner
  • 1987: 3542 Einwohner
  • 1991: 4007 Einwohner
  • 1995: 4412 Einwohner
  • 2000: 4605 Einwohner
  • 2005: 4831 Einwohner
  • 2010: 4912 Einwohner
  • 2015: 4893 Einwohner
  • 2020: 4889 Einwohner

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2020[8]
(in %)
 %
40
30
20
10
0
34,89
32,89
21,28
10,93
Grüne LB
UWc
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b CSU einschließlich BBU
c UW einschließlich BBH
d SPD einschließlich FWG
aktuelle Sitzverteilung im Gemeinderat Bergen (15. März 2020)
    
Insgesamt 16 Sitze
  • Grüne LB: 6
  • CSU/BBU: 5
  • UW/BBH: 3
  • SPD/FWG: 2

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 0000–2014: Bernd Gietl (CSU)
  • 2014–2014: Josef Schweiger (SPD/FWG)
  • 2014–0000: Stefan Schneider (Grüne Liste)[9]

Bei der Bürgermeisterwahl vom 15. März 2020 wurde Stefan Schneider mit 86,93 % der Stimmen wiedergewählt.[10]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat besteht aus 16 Mitgliedern und dem ersten Bürgermeister, der Vorsitzender des Gemeinderates ist. Bei der Gemeinderatswahl vom 15. März 2020 haben von den 4073 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Bergen 2455 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 60,27 % lag.[8]

Parteien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die in Bergen am längsten aktive und älteste Partei ist die SPD mit der Gründung im Jahr 1919. Die CSU gibt es in der Gemeinde seit 1966 und den Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen seit dem Jahr 2013.

Öffentliche Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1978 bildet die Gemeinde Bergen eine Verwaltungsgemeinschaft mit Vachendorf.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen Gde. Bergen
Wappen Gde. Bergen
Blasonierung:Geteilt von Silber und Blau; oben schräg gekreuzt zwei schwarze Eisenhämmer, unten drei, zwei zu eins gestellte, sechsstrahlige goldene Sterne.“[11][12]
Wappenbegründung: Der geteilte Schild mit den drei Sternen im unteren Feld ist vom Familienwappen der Herren von Freyberg übernommen, die vom 14. bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts die Herrschaft Hohenaschau innehatten und als Bergbauunternehmer eine wichtige Rolle im südöstlichen Bayern spielten. Die zwei gekreuzten Eisenhämmer erinnern an die frühe industrielle Entwicklung im Bergener Winkel, die 1562 durch die Gründung eines Hammerwerks durch Pankraz von Freyberg eingeleitet wurde. Im spanischen Erbefolgekrieg wurde das Werk 1705 durch die österreichischen Truppen unter General Graf Guttenstein vollständig zerstört. Bis 1712 unter Österreichischer Verwaltung wurde es aber wieder aufgebaut. Um 1750 soll das Eisenwerk 750 Arbeiter beschäftigt haben. Nach der Zerstörung durch Brand 1816 wurde das Werk neu errichtet und führte ab 1824 den Namen Maximilianshütte. Das zu verhüttende Eisenerz wurde bis 1881 aus dem nahen Bergwerk Kressenberg bei Neukirchen bezogen. 1928/32 wurde der Betrieb wegen der Weltwirtschaftskrise und der ungünstigen Verkehrslage eingestellt. Die Maxhütte in Bergen gehörte zu den größten Hüttenwerken Süddeutschlands. Seit 2002 befindet sich in den Räumen der Maxhütte ein Museum. Die Feldtingierung in Silber und Blau spielt auf die wittelsbachische Landesherrschaft und die Zugehörigkeit des Bergener Winkels zum Landgericht Traunstein, dann seit 1374 zum Gericht Marquartstein an.

Dieses Wappen wird seit 1971 geführt.

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Außerdem finden seit 1995 Bergentreffen mit acht deutschen Orten dieses Namens statt.[13]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bodendenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2017 gab es in der Gemeinde 702 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 1694 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 992 Personen größer als die der Einpendler. 72 Einwohner waren arbeitslos. 2016 gab es 37 landwirtschaftliche Betriebe.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof Bergen (Oberbay) ist ein Haltepunkt an der Bahnstrecke Rosenheim–Salzburg. Die A 8 von München nach Salzburg verläuft nördlich angrenzend am Ortsteil Bernhaupten; diese Anschlussstelle heißt „Bergen“ in beiden Richtungen (Nr. 110).

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2018 gab es folgende Einrichtungen:

  • zwei Kindertageseinrichtungen mit 145 Plätzen, davon waren 126 belegt
  • eine Grundschule mit 5 Klassen und 89 Schülern

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen, die vor Ort gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bergen (Chiemgau) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Herr Schneider, Stefan. Gemeinde Bergen, abgerufen am 30. Mai 2020.
  3. Gemeinde Bergen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
  4. Gemeinde Haselbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 5. August 2020.
  5. Gotthard Kießling, Dorit Reimann: Landkreis Traunstein (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band I.22). Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu 2007, ISBN 978-3-89870-364-2. S. 42
  6. Johann Josef Wagner: Geschichte des Landgerichts Traunstein. Hrsg.: Drei Linden Verlag AG. Grabenstätt 1981, S. 35.
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 581.
  8. a b Ergebnis Gemeinderatswahl 2020. OK.VOTE, 15. März 2020, abgerufen am 24. Mai 2020.
  9. Herr Schneider, Stefan. Gemeinde Bergen, abgerufen am 30. Mai 2020.
  10. Ergebnis Bürgermeisterwahl 2020. OK.VOTE, 15. März 2020, abgerufen am 24. Mai 2020.
  11. Eintrag zum Wappen von Bergen (Chiemgau) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  12. Geschichte & Wappen. Gemeinde Bergen, abgerufen am 30. Mai 2020.
  13. Bergentreffen
  14. "Chiemgau-Woodstock im Aufwind", Traunsteiner Tagblatt v. 13.7.18. Abgerufen am 28. November 2019.
  15. Homepage zum Festival "Grimmig und Grantig"