Berkenbrück

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Wappen Deutschlandkarte
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Berkenbrück
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Berkenbrück hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 21′ N, 14° 9′ OKoordinaten: 52° 21′ N, 14° 9′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Oder-Spree
Amt: Odervorland
Höhe: 42 m ü. NHN
Fläche: 17,85 km2
Einwohner: 1093 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner je km2
Postleitzahl: 15518
Vorwahl: 033634
Kfz-Kennzeichen: LOS, BSK, EH, FW
Gemeindeschlüssel: 12 0 67 040
Adresse der Amtsverwaltung: Bahnhofstraße 3
15518 Briesen (Mark)
Website: www.berkenbrueck-spree.de
Bürgermeister: Mirko Nowitzki
Lage der Gemeinde Berkenbrück im Landkreis Oder-Spree
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Karte

Berkenbrück ist eine amtsangehörige Gemeinde im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg (Deutschland).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorfkirche in Berkenbrück

Die Gemeinde liegt etwa 70 km südöstlich des Berliner Stadtzentrums, ca. 7 km östlich von Fürstenwalde/Spree und ca. 31 km von Frankfurt (Oder) entfernt. Sie liegt direkt an der Spree und ist vollständig von Waldgebieten umgeben.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Berkenbrück gehören die Wohnplätze Haasenloos und Roter Krug.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals wurde das Dorf 1285 als Byrkenbrucke[3] (Birkenbrücke) in einer Grenzurkunde der Gemarkung Fürstenwalde erwähnt. Das Fließ, das im 21. Jahrhundert Hauptgraben heißt, wurde mehrmals als Grenze der Gemarkung angeführt. An anderer Stelle wurde berichtet, dass durch Berkenbrück die alte Heer- und Handelsstraße (auch Frachtstraße genannt) von Berlin nach Frankfurt (Oder) führte. Wahrscheinlich führte diese alte Straße über eine Holzbrücke, welche die Ufer des Fließes miteinander verband. Allerdings gibt es keine gesicherten Erkenntnisse, dass es eine solche aus Birkenholz bestehende Verbindung gab. Aus archäologischen Grabungen ist jedoch nachgewiesen, dass die Gemarkung bereits in der Steinzeit besiedelt war. Weitere Funde konnten in die Bronzezeit datiert werden.

Im Dreißigjährigen Krieg fiel der Ort wüst; die Überlebenden flohen ins Oderbruch. Erst nach mehreren Jahren siedelten erneut Bauern im Ort. Sie errichteten 1728 die Dorfkirche. Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich die Schreibweise des Ortsnamens mehrfach. Seit 1775 heißt der Ort, so wie heute üblich, Berkenbrück. Am 22. Oktober 1842 passierte der erste Zug Berlin–Frankfurt (Oder) Berkenbrück mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h. 1859 bekam Berkenbrück ein Bahnhofsgebäude und damit einen Haltepunkt. 1909 gründete sich eine Freiwillige Feuerwehr. Zehn Jahre später erhielt Berkenbrück den Anschluss an das elektrische Stromnetz. Der Ort erlebte einen bescheidenen Aufschwung.

1932 zog der Schriftsteller Hans Fallada nach Berkenbrück (Ortsteil Roter Krug) ins heute so genannte Falladahaus, wurde 1933 denunziert, verhaftet und wieder freigelassen und zog nach Carwitz. Die Autobahn Berlin–Frankfurt (Oder) wurde 1937 eröffnet. Die an Berkenbrück vorbeiführende Strecke bildet im 21. Jahrhundert eine der Hauptverkehrsadern im Transitverkehr zwischen West- und Osteuropa. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Ort mehrfach durch Bomben getroffen. Die SS unterhielt im Ort ein Erholungsheim. Flüchtlinge zogen nach der Schlacht um die Seelower Höhen auch nach Berkenbrück. Am 24. und 25. April 1945 ist der Krieg im Ort mit der Besetzung durch die Rote Armee zu Ende.

In der Zeit der DDR entstanden im Ort einige Ferienlager. Durch die Nähe zu Berlin und Frankfurt (Oder) wurde der Ort auch für Wochenendtouristen interessant. Nach der Wende entstanden zahlreiche Neubauten, durch die die Einwohneranzahl anstieg.

Berkenbrück gehörte seit 1817 zum Kreis Lebus in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Fürstenwalde im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder). Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Oder-Spree.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1875 0417
1890 0481
1910 0597
1925 0806
1933 0884
1939 1033
Jahr Einwohner
1946 0882
1950 0972
1964 1032
1971 1042
1981 0966
1985 0917
Jahr Einwohner
1990 0807
1995 0922
2000 0978
2005 1017
2010 1003
2015 0998
Jahr Einwohner
2016 1005
2017 1005
2018 1015
2019 1016
2020 1040
2021 1051

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[4][5][6], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeindevertretung von Berkenbrück besteht aus neun Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[7]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Berkenbrücker-Bürger-Forum 80,6 % 8
Einzelbewerber Mirko Nowitzki 14,0 % 1
SPD 03,8 %
CDU 01,6 %

Der Stimmenanteil Nowitzkis entspricht zwei Sitzen. Daher bleibt nach § 48 (6) des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes[8] ein Sitz in der Gemeindevertretung unbesetzt.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1998–2008: Wolfgang Stephan (SPD)[9]
  • 2008–2014: Joachim Köhn[10]
  • 2014–2023: Andy Brümmer (Berkenbrücker-Bürger-Forum)[11]
  • seit 2023: Mirko Nowitzki (parteilos)[12]

Nowitzki wurde nach dem Rücktritt seines Vorgängers Andy Brümmer am 28.03.2023 von der Gemeindevertretung für die restliche Dauer der Wahlperiode 2019/2024 zum ehrenamtlichen Bürgermeister der Gemeinde Berkenbrück gewählt. Nowitzki war zuvor bereits stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde.[13]


Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgerhaus in Berkenbrück

In der Liste der Baudenkmale in Berkenbrück und in der Liste der Bodendenkmale in Berkenbrück stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Berkenbrück führt die Landesstraße L 38 von Fürstenwalde nach Treplin an der Bundesstraße 5. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist Fürstenwalde-Ost an der A 12.

Der Haltepunkt Berkenbrück an der Bahnlinie Berlin–Frankfurt (Oder) wird von der Regionalexpresslinie RE 1 Magdeburg–Berlin–Frankfurt (Oder) bedient.

Durch die Gemeinde führt auf einer Länge von 3,3 km der Europawanderweg. Auch der Spree-Radweg durchquert Berkenbrück.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Berkenbrück – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg@1@2Vorlage:Toter Link/service.brandenburg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. 725 Jahre – Urkundliche Ersterwähnung von Berkenbrück, Webseite von Berkenbrück, abgerufen am 14. Oktober 2018.
  4. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oder-Spree. S. 14–17
  5. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  6. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  7. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  8. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz § 48
  9. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Oder-Spree (Memento des Originals vom 12. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.brandenburg.de
  10. Kommunalwahlen im Land Brandenburg am 28. September 2008. Bürgermeisterwahlen, S. 10
  11. Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 15. Juni 2014 (Memento des Originals vom 10. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.brandenburg.de
  12. [1]
  13. [2]
  14. Hans-Joachim Notroff: Fürstenwalder Heimatgeschichten – Über die Fürstenwalder Ulanen, Heft 2/2005, herausgegeben vom Freundeskreis Museum im Fürstenwalder Kulturverein e.V., S. 12