Berliner Balkon

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Panoramablick den Hang hinauf
Westlicher Beginn des Wanderweges

Als Berliner Balkon wird ein unbebauter Hang an der Grenze zwischen den Berliner Ortsteilen Kaulsdorf und Mahlsdorf bezeichnet, an dem der Höhenunterschied der Barnimhochfläche zum Berliner Urstromtal nachvollzogen werden kann. Einmalig für Berlin wurde hier der Übergang nicht verbaut. Der Barnim weist hier eine Höhe von 57 m und das Berliner Urstromtal von 42 m ü. NHN auf. Der östliche, höhere Hang befindet sich in Mahlsdorf, der westliche, niedrigere Hang in Kaulsdorf.

Lage und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Direkt an der Südseite der auf gemeinsamer Trasse geführten Bundesstraßen B 1/B 5 gelegen, bietet sich vom Berliner Balkon ein freier Blick über den Elsensee und die Kaulsdorfer Seen, die Siedlungsgebiete von Mahlsdorf und Kaulsdorf bis nach Köpenick zu den Müggelbergen.

Die Fläche grenzt im Osten an das Gelände des Abfallentsorgungsunternehmens ALBA, das Anfang der 1980er Jahre als Aufbereitungszentrum des VEB Sekundärrohstofferfassung (SERO) angelegt wurde. ALBA errichtete dort im Jahr 2005 die damals modernste Recyclinganlage Europas. Ebenfalls an die Fläche grenzt im Süden die Freie Schule am Elsengrund, die Anfang 2021 aufgrund von rechtsextremen Lehrern negativ durch die Presse ging.[1]

Im Jahr 2004 wurde ein mit 900.000 Euro von der EU geförderter Weg quer über den östlichen Teil des Berliner Balkons gebaut, der Bestandteil des die Ortsteile Biesdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf durchquerenden Rad- und Wanderwegs Am Barnimhang ist. Er beginnt an der Kreuzung Kressenweg Ecke Elsenstraße und führt zu einem zentral gelegenen Aussichtspunkt. Ein Holzkunstwerk erinnert dort an die Bockwindmühle, die dort von 1808 bis 1936 stand. Auch der Kaulsdorfer Weg, einer der 20 grünen Hauptwege Berlins, berührt den Berliner Balkon.

Am Aussichtspunkt teilt sich der Weg und führt zum einen nach Norden zur B 1/B 5, nach Süden zur Elsenstraße und nach Osten zum Gutspark Mahlsdorf mit dem Gründerzeitmuseum. Der Bau eines Radweges durch den denkmalgeschützten Gutspark sorgte für Kritik seitens des Fördervereins Gutshaus Mahlsdorf e. V. Es wurde vereinbart, dass der Weg durch den Park nur zu den normalen Öffnungszeiten des Gutshauses zugänglich ist.[2]

Seit 2012 ist die Fläche als Landschaftsschutzgebiet Barnimhang (LSG 53) geschützt.[3]

Der Hang wird aktuell (2010er Jahre) noch landwirtschaftlich genutzt.

Panoramablick vom Aussichtspunkt

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Berliner Balkon – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freie Schule in Berlin-Mahlsdorf unter Rechtsextremismus-Verdacht. In: Der Tagesspiegel. 30. Januar 2021, abgerufen am 18. April 2021.
  2. hajo: Tore für Radweg am Gutshaus. In: Berliner Morgenpost. 20. April 2004, archiviert vom Original am 30. September 2007; abgerufen am 14. März 2016: „Der neue Pflasterweg vom Hultschiner Damm zum ‚Berliner Balkon‘ wird künftig im Museumsbereich mit zwei Toren verschlossen. […] Wenn die Tore im Osten und Westen des Parks eingebaut sind, werden sie zu den Betriebszeiten des Museums mittwochs und sonntags (10–18 Uhr) und bei Veranstaltungen offen bleiben.“
  3. Verordnung zum Schutz der Landschaft des Barnimhangs im Bezirk Marzahn-Hellersdorf von Berlin, Ortsteile Kaulsdorf und Mahlsdorf vom 18. Juni 2012, abgerufen am 28. September 2016

Koordinaten: 52° 30′ 11″ N, 13° 36′ 23″ O