Bermsgrün

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bermsgrün
Koordinaten: 50° 31′ N, 12° 47′ OKoordinaten: 50° 31′ 19″ N, 12° 46′ 37″ O
Höhe: 545 m
Fläche: 3,98 km²
Einwohner: 1359 (9. Mai 2011)[1]
Bevölkerungsdichte: 341 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1999
Postleitzahl: 08340
Vorwahl: 03774
Bermsgrün (Sachsen)
Bermsgrün (Sachsen)

Lage von Bermsgrün in Sachsen

Bermsgrün von Erla-Crandorf aus gesehen
Bermsgrün von Erla-Crandorf aus gesehen

Bermsgrün ist ein Ortsteil der Stadt Schwarzenberg im sächsischen Erzgebirge.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige Gemeindeverwaltung Bermsgrün
Sonnenhotel Hoher Hahn (ehemaliges Arbeiterheim Bermsgrün)
Kapelle Bermsgrün

Der Ort entstand als doppelreihiges Waldhufendorf in der Herrschaft Schwarzenberg und wurde 1448 als Bermaßgrün[2] erstmals urkundlich erwähnt. Dass das Dorf bereits 1193 entstanden ist – 1993 wurde von den Bewohnern die 800-Jahr-Feier begangen – lässt sich mit urkundlichen Quellen und archäologischen Grabungen nicht nachweisen.

Von Anfang an war das eine halbe Stunde südlich von Schwarzenberg gelegene Dorf nach Schwarzenberg eingepfarrt, wohin auch der Kirchsteig führt.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte Bermsgrün 101 Häuser, 626 Einwohner und war mit ansehnlichen Kirschbaumpflanzungen versehen. Die Einwohner klöppelten damals Spitzen und trieben Handel damit. Die meisten Männer waren Wald-, Berg- und Hammerarbeiter, Kohlen- und Eisensteinfuhrleute. Einige richteten Gimpel zum Singen ab und handelten damit im Ausland. In der Gegend von Bermsgrün brach man Schieferspat. Um 1800 entdeckte man eine Bleimine, die etwas Silber enthielt.

Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Arbeiterheim als Haft- und Folterort für NS-Gegner benutzt. Eine „Schulungsburg“ der Deutschen Arbeitsfront bestand in dieser Epoche in Bermsgrün.

In der DDR-Zeit gab es in Bermsgrün ein Ferienheim des „VEB Braunkohlenwerk Großkayna“.

Am 1. Januar 1999 wurde Bermsgrün nach Schwarzenberg eingemeindet.[3]

Am 26. Februar 2021 wurde im Haus des Gastes die Organisation „Freie Sachsen“ unter dem 1. Vorsitzenden Martin Kohlmann gegründet, die sich „im Angesicht der staatlichen Corona-Zwangsmaßnahmen“ als Dach für eine Sammlungsbewegung versteht.[4]

Entwicklung der Einwohnerzahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohnerzahl[5]
1550/51 18 besessene Mann, 2 Häusler, 11 Inwohner, 7 ½ Hufen
1764 40 besessene Mann, 6 Gärtner, 29 Häusler, 9 ¾ Hufen
18341 1123
18711 1378
Jahr Einwohnerzahl
18901 1604
19101 2878
19251 2568
19391 2691
Jahr Einwohnerzahl
1946 2583
1950 2084
1964 1619
1990 1258
1 
mit Antonsthal

Gedenkstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dezember 1990 öffnete in Bermsgrün der erste Sexshop des Landkreises Schwarzenberg.[6]

Söhne und Töchter des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bermsgrün – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Bermsgrün im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kleinräumiges Gemeindeblatt für Schwarzenberg/Erzgeb., Stadt. (PDF; 0,69 MB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, September 2014, abgerufen am 31. Januar 2015.
  2. Vgl.: Bermsgrün im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen, wo weitere Schreibweisen des Ortsnamens dokumentiert sind.
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands
  4. Daniel Schrödel: Rechtsextreme steuern Protest-Gruppe „Freie Sachsen“. mdr Sachsen, 6. März 2021, abgerufen am 6. April 2021.
  5. Vgl. Bermsgrün im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  6. Erotisches Bermsgrün, in: Freie Presse, Ausg. Schwarzenberg vom 31. Dezember 1990.