Berufliches Gymnasium

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Bildungsgänge im deutschen Bildungssystem

Das Berufliche/berufliche Gymnasium oder manchmal auch zusammenfassend Berufsgymnasium (kurz: BG beziehungsweise BGY; früher: Fachgymnasium) ist in Deutschland (oder in einigen Bundesländern) eine Schulform im berufsbildenden Schulbereich.

Eigenschaften

Das berufliche Gymnasium ist ein dreijähriger vollzeitschulischer Bildungsgang in der Sekundarstufe II (Klassen 11–13), der neben den allgemeinbildenden Fächern der gymnasialen Oberstufe auch ein berufsbezogenes Profilfach, wie zum Beispiel Wirtschaft (Wirtschaftsgymnasium) und Technik (Technisches Gymnasium), umfasst. Für den Besuch wird der Erweiterte Sekundarabschluss I (beziehungsweise Fachoberschulreife plus Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe) vorausgesetzt, wobei bestimmte Zugangsvoraussetzungen miteinbezogen werden. Ziel ist der Erwerb der allgemeinen Hochschulreife (Abitur), das den Zugang zu allen Studiengängen an den Universitäten, Gesamthochschulen und Fachhochschulen, aber auch den Weg in eine berufliche Ausbildung ermöglicht.

Abgängern wird nach der 12. Jahrgangsstufe unter bestimmten Voraussetzungen die Fachhochschulreife zuerkannt. In Brandenburg, Hessen, Baden-Württemberg und Niedersachsen wird maximal der schulische Teil der Fachhochschulreife anerkannt. Für die Fachhochschulreife selbst wird dann noch ein praktischer Teil (zum Beispiel eine Berufsausbildung oder ein einjähriges Praktikum) benötigt. Genaueres regelt die zuständige Schulaufsicht.

Geschichte

In Baden-Württemberg sowie Rheinland-Pfalz, wo berufliche Gymnasien auf eine lange Geschichte zurückblicken können, wird schon seit jeher diese Bezeichnung verwendet.

Im Saarland gibt es seit 1990 ein Berufliches Oberstufengymnasium mit der Fachrichtung Technik in Völklingen.[1]

Beginnend mit dem Jahr 2002 wurden im Bundesland Bremen sukzessive berufliche Gymnasien aufgebaut. Seit 2006 gibt es 6 Berufliche Gymnasien.

Seit dem Schuljahr 2006/2007 wird das Fachgymnasium in einigen Bundesländern, z. B. in Brandenburg, offiziell „berufliches Gymnasium“ genannt.

In Schleswig-Holstein ist „Berufliches Gymnasium“ seit Ende 2007 die Bezeichnung für die früheren Fachgymnasien. Die Änderung entstand durch eine Novellierung des Schulgesetzes und die damit verbundene Einführung der Landesverordnung über das Berufliche Gymnasium (BGVO) vom 2. Oktober 2007.

Niedersachsen benennt seit dem Schuljahr 2010/2011 das Fachgymnasium in Berufliches Gymnasium um.[2]

Abgrenzung

Es gibt in Deutschland Institutionen, die ebenfalls den Abitur-Bildungsgang anbieten, ohne dass dies in der Bezeichnung der Schule erkennbar ist, wie etwa die Kollegschule in NRW (ca. 1970–1990 neben dem bereits existierenden System Berufsschule existierend) sowie das jetzige Berufskolleg in Nordrhein-Westfalen.

Fachrichtungen

Innerhalb dieses Rahmens existieren (in Deutschland) je nach Bundesland im Detail Unterschiede, insbesondere beim Angebot der Fachrichtungen. Häufig angebotene Fachrichtungen sind:

Die Fachrichtungen können wiederum in Schwerpunkte (Profile) unterteilt werden.

Einzelnachweise

  1. Berufliches Oberstufengymnasium mit der Fachrichtung Technik am BBZ Völklingen. bbz-voelklingen.de, abgerufen am 15. April 2015.
  2. Das Berufliche Gymnasium. mk.niedersachsen.de, abgerufen am 7. Juni 2012.

Weblinks