Bijiachang Menhuan

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Bijiachang Menhuan (chinesisch 毕家场门宦, Pinyin Bìjiāchǎng ménhuàn) ist ein Zweig des Khufiyya-Menhuan, eine der vier großen islamischen Schulen Chinas[1]. Seine Qubba (chin. gongbei[2], das Heiligtum des sakralen Kuppelgebäudes über dem Grab des Schulengründers) befindet sich in Bijiachang[3] im Westen der Stadt Linxia des Autonomen Bezirks Linxia der Hui in der nordwestchinesischen Provinz Gansu, wovon sich der Name der Schule ableitet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gründer der Schule, Ma Zongsheng 马宗生 bzw. 'Abd-ul Rahman[4] (1639–1719), hatte persische Vorfahren. In seiner Kindheit lernte er in einer Moschee in Xi’an in der Provinz Shaanxi Arabisch. Später wurde er dort Akhund und darauf Imam der Moschee[5]. Dann ging er nach Linxia in Gansu und wurde Senior-Akhund einer Moschee. 1673 ging er nach Xining in Qinghai, um von Apak Hodscha zu lernen, dem berühmten islamischen Gelehrten und Führer der Aqtaghliq (chin. Baishan pai, ein Naqschbandi-Orden) in Xinjiang, und nahm den Khufiyya-Glauben an. Nach seiner Rückkehr nach Linxia, begann er seine Missionstätigkeit. Dabei trat er dafür ein, dass sich die verschiedenen Schulen des Islam gegenseitig respektierten, egal wie verschieden sie seien, und dass sie andere nicht zurückwiesen und keine Kämpfe mit Andersgläubigen austrügen.[6]

Diese Schule hatte keine Konflikte mit anderen Schulen und erlaubte ihren Anhängern sogar, mit Gläubigen anderer Schulen Moscheen zu bauen und zusammen Gottesdienste zu halten. Die Nachfolgefrage wird über Vererbung geregelt. Gläubige dieser Schule sind hauptsächlich über Linxia, Hezheng und Lintan in der Provinz Gansu, Sungqu in der Provinz Sichuan und Xiji im Autonomen Gebiet Ningxia der Hui verstreut.[6]

Oberhäupter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ma Tong: Zhongguo Yisilan jiaopai yu menhuan zhidu shilüe (Kurze Geschichte der chinesischen islamischen Schulen und des Menhuan-Systems). Yinchuan: Ningxia Renmin Chubanshe 1983
  • Michael Dillon: China's Muslim Hui Community 1999

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jahriyya (Zhehelinye 哲赫林耶), Khufiyya (Hufeiye 虎非耶), Qadiriyya (Jiadilinye 戛底林耶) und Kubrawiyya (Kubulinye库不林耶).
  2. 拱北
  3. 毕家场
  4. 阿布都若海麻尼, Abudu Ruohaimani
  5. Es handelt sich offenbar um die Daxue-Xixiang-Moschee.
  6. a b chinaculture.org: Islamism in China – Bijiachang Menhuan (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive) (englisch)
  7. Bijiachang menhuan. In: norislam.com. 15. April 2010, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 30. April 2022.@1@2Vorlage:Toter Link/www.norislam.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)