Birkensee (Nürnberger Land)

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Birkensee
Sanddüne beim großen Birkensee
Geographische Lage Bayern
Ufernaher Ort Röthenbach an der Pegnitz
Daten
Koordinaten 49° 27′ 24″ N, 11° 15′ 30″ OKoordinaten: 49° 27′ 24″ N, 11° 15′ 30″ O
Birkensee (Nürnberger Land) (Bayern)
Birkensee (Nürnberger Land) (Bayern)
Höhe über Meeresspiegel 334 m
Fläche 5 ha
Maximale Tiefe 11 m
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Der Birkensee ist ein Naherholungsareal auf dem Gebiet der Stadt Röthenbach im Landkreis Nürnberger Land. Es besteht aus dem Großen und dem Kleinen Birkensee.[1]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Seen befinden sich etwa 13 km östlich von Nürnberg im Lorenzer Reichswald, nahe dem Autobahnkreuz Nürnberg und sind Bestandteil der Sandachse Franken.[2] Beide Gewässer werden durch das Grundwasser des Röthenbachs gespeist, der, durch eine Sanddüne getrennt, im Nordosten vorbeifließt und in Röthenbach in die Pegnitz mündet.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1970er Jahren wurde zunächst das Gebiet um den westlich gelegenen Teil, den Kleinen Birkensee, zum Sandabbau genutzt. Durch Unterwasserabbau mit Schürfbaggern bildete sich ein Grundwassersee. Nach Abschluss der Arbeiten wurden hier die Sandlagen teilweise aufgeforstet, während die Uferbereiche sich selbst überlassen blieben.

Der östliche Teil, der Große Birkensee, wurde bis in die 1980er Jahre für Sandabbau genutzt und durch Wassereinbruch auf fast die doppelte Größe erweitert.

Ursprünglich war nur ein einziger wesentlich größerer See geplant, der beide heutige Seen und das Gebiet dazwischen umfassen sollte.[3] Die Fertigstellung war für Mitte 1973 geplant und sollte eine Wasserfläche von 24 Hektar umfassen, mit Sandstrand, Liegewiesen, einem Kinderspielplatz, einem Campingplatz, Sport- und Waldparkanlagen und einem Wirtschaftsgebäude ausgestattet sein, sowie 15.000 bis 20.000 Parkplätze bieten.[4]

Großer Birkensee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

180-Grad-Panoramablick Großer Birkensee vom Nordufer, Januar 2013

Der Große Birkensee hat eine Tiefe von bis zu über 20 Metern nahe dem steiler ansteigenden Ostufer mit seiner vorgelagerten Sanddüne. Der zur Autobahn hin gelegene Teil ist als geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesen und fällt flach ab.

Der See ist für diverse Freizeitaktivitäten freigegeben. Im Sommer ist er ein beliebter Badesee und wird auch für FKK genutzt. Als Badestrand dienen vor allem die Sanddüne am Nordostufer, eine Wiese am Südufer und das Ufer am nördlich gelegenen Wanderweg (Markierung, Roter Ring).[5] Hier befindet sich an den Wochenenden ein bewirtschafteter mobiler Kiosk sowie ein Müllcontainer. Trotz der Anwesenheit der Wasserwacht kam es schon zu tödlichen Badeunfällen.[6] Im Winter wird der See gerne zum Eislaufen, die Sanddünen werden zum Rodeln genutzt.

Biberspuren

Verbissspuren an Bäumen (2015) weisen darauf hin, dass sich Biber angesiedelt haben.

Ende August 2015 wurde bei einer Wasseranalyse eine erhöhte Konzentration von möglicherweise krebserregenden perfluorierten Tensiden (PFT) festgestellt. Daraufhin erließ das zuständige Landratsamt ein vorläufiges Badeverbot und empfahl, auf den Verzehr von im See geangelten Fischen zu verzichten. Eine weitere im November 2015 durchgeführte Analyse ergab, dass der Schlamm des Seegrundes hochgradig belastet ist. Nachdem noch im April 2016 Untersuchungen angestellt worden waren, bei denen u. a. auch Bohrungen zum Grundwasser erfolgten,[7] wurde das Badeverbot im Juni 2016 aufgehoben. Eine offizielle Warnung durch die Behörden besteht weiterhin, doch am Seeufer selbst befinden sich keine Warnschilder.[8][9] Der Verursacher der erhöhten PFT-Konzentration im See ist ungeklärt. Einen definierten Grenzwert, gegen den eine Konzentration verstoßen könnte, gibt es indes nicht.[10]

Panoramablick vom Südostufer auf den Großen Birkensee

Kleiner Birkensee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

180-Grad-Panoramablick Kleiner Birkensee vom Ostufer, März 2013

Der Kleine Birkensee ist als geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesen[11] und das Baden ist nicht erlaubt. Das Ufer ist schwer zugänglich und darf nicht betreten werden. Hier konnte sich ein Lebensraum für zahlreiche hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten entwickeln. Es finden sich Kreuzkröte, Heuschreckenarten, Ameisen, Wildbienen, Silbergras, Filzkräuter und Bauernsenf. Verbissspuren an Bäumen (März 2013) weisen darauf hin, dass sich auch Biber hier angesiedelt haben.

Zugang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der See ist mit dem Fahrrad und zu Fuß gut erreichbar. In unmittelbarer Nähe befinden sich keine Parkplätze, jedoch gibt es einen Großparkplatz an der Verbindungsstraße von Leinburg nach Schwaig.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. bayern.de/bayernatlas: Lage des Birkensees
  2. Bundnaturschutz, Kein Sandabbau am Birkensee (Abgerufen am 11. März 2013; PDF; 136 kB)
  3. nordbayern.de: 28. Juni 1970: Sandstrand bald vor der Haustür
  4. Pressebericht Nordbayern.de vom 14. Feb. 1971
  5. Verlauf des Wanderweges In: ra.OSMsurround.org.
  6. Badeausflug endet für 29-jährigen Mann tödlich. (Memento vom 17. Dezember 2013 im Internet Archive), Freiwillige Feuerwehr Röthenbach, abgerufen am 19. November 2018
  7. Die Spurensuche am Birkensee geht weiter. In: N-LAND.de. 8. April 2016, archiviert vom Original am 19. November 2018; abgerufen am 22. Juni 2016.
  8. Tanja Oppelt: Rechtzeitig zur Saison: Badeverbot am Birkensee aufgehoben. In: BR.de. Bayerischer Rundfunk, 20. Mai 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2016; abgerufen am 22. Juni 2016.
  9. nordbayern.de: Badespaß mit Restrisiko: Noch immer Gift im Birkensee?, vom 2. Mai 2018, geladen am 24. Juli 2019
  10. Schadstoffe vom Birkensee belasten auch Reichswald. In: nordbayern.de, 1. Oktober 2016
  11. Verordnung über den geschützten Landschaftsbestandteil kleiner Birkensee (Memento vom 26. Januar 2016 im Internet Archive) (Abgerufen am 26. Januar 2016)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Birkensee (Nürnberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien