Boitzenhagen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Boitzenhagen
Stadt Wittingen
Koordinaten: 52° 37′ N, 10° 49′ OKoordinaten: 52° 37′ 11″ N, 10° 48′ 50″ O
Höhe: 95 m
Fläche: 17,18 km²[1]
Einwohner: 231 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 13 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 29378
Vorwahl: 05836
Karte
Lage von Boitzenhagen in Wittingen
Bickelsteinstraße, rechts Dorfgemeinschaftshaus (ehemalige Schule)
Bickelsteinstraße, rechts Dorfgemeinschaftshaus (ehemalige Schule)

Boitzenhagen ist eine Ortschaft der Stadt Wittingen im niedersächsischen Landkreis Gifhorn.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Boitzenhagen ist die südlichste Ortschaft der Stadt Wittingen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Franzosenzeit gehörte Boitzenhagen von 1810 bis 1813 zum Kanton Wittingen im Departement der Nieder-Elbe, ab 1811 im Departement der Elbe, des Königreichs Westphalen. 1859 wurde das Amt Knesebeck, zu dem Boitzenhagen gehörte, aufgehoben und Boitzenhagen dem Amt Isenhagen zugelegt. 1885 wurde der Kreis Isenhagen gegründet, dem Boitzenhagen angehörte. 1932 wurde der Kreis Isenhagen aufgelöst, seitdem gehört Boitzenhagen zum Landkreis Gifhorn.

Am 1. März 1974 wurde die Gemeinde Boitzenhagen in die Gemeinde Ohrdorf eingegliedert. Bereits am 1. April 1974 wurde die Gemeinde Ohrdorf in die Stadt Wittingen eingegliedert.[3]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1910 1925 1933 1939 2008 2013 2017 2021
Einwohner 176 190 200 200 250 246 238 231

[4][5][6]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Boitzenhagen ist seit der Reformation protestantisch geprägt, verfügt jedoch über keine Kirche. Evangelisch-lutherische Einwohner gehören zur Kirchengemeinde Ehra der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers mit der Michaelis-Kirche in Ehra,[7] Katholiken gehören zur Pfarrei Wittingen des Bistums Hildesheim mit der St.-Marien-Kirche in Wittingen.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsvorsteher ist Klaus Palluck.[8]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Baudenkmal sind im Denkmalatlas Niedersachsen zwei Wegweiser verzeichnet.

Das Kriegerdenkmal auf dem Friedhof erinnert an die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege aus Boitzenhagen.

Grünflächen und Naherholung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bickelstein

Im Dorf Boitzenhagen befindet sich der Dorfteich. Ein Wochenendhausgebiet, Waldsiedlung genannt, befindet sich am südlichen Ortsrand von Boitzenhagen.

Im Waldgebiet der Bickelsteiner Heide südlich von Boitzenhagen, jedoch schon zu Ehra-Lessien gehörend, liegt der Bickelstein, ein 2,5 Meter langer und 1,2 Meter hoher eiszeitlicher Findling aus rötlichem Granit. Der Stein, der der bekannteste Findling im Raum Wolfsburg-Gifhorn und das Wahrzeichen der Gemeinde Ehra-Lessien ist, trägt hufeisen- und kreuzähnliche Markierungen.[9] Die Kleine Aller entspringt rund drei Kilometer östlich von Boitzenhagen nahe dem Dorf Wiswedel.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schützenverein Boitzenhagen von 1903 e.V. widmet sich dem Sportschießen.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Boitzenhagen steht ein Postbriefkasten. Die Poststelle II Boitzenhagen, die nach der Eingemeindung nach Wittingen die Bezeichnung Wittingen 7 trug, wurde geschlossen.

Auch die Gaststätte und das Lebensmittelgeschäft wurden geschlossen. Eine Einkaufsmöglichkeit für Lebensmittel besteht nur noch in einem Hofladen,[10] Gastronomie ist in Boitzenhagen nicht mehr vorhanden.

Das Testgelände Ehra-Lessien der Volkswagen AG befindet sich rund drei Kilometer westlich von Boitzenhagen.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Boitzenhagen verfügt über eine Freiwillige Feuerwehr und ein Feuerwehrhaus. Das Dorfgemeinschaftshaus wurde in der ehemaligen Schule eingerichtet, das von 2014 bis 2017 sanierte Gebäude ist noch heute an seinem Dachreiter zu erkennen. Für Kinder steht ein Spielplatz zur Verfügung.

Der Friedhof verfügt über eine Friedhofskapelle und einen freistehenden Glockenturm mit einer Glocke. Auf dem Friedhof steht auch das Kriegerdenkmal zur Erinnerung an die Opfer der beiden Weltkriege.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schule wurde geschlossen und das um 1874 erbaute Schulgebäude zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut.[11]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landesstraße 288 mit Ortseingang von Boitzenhagen, links vorn die ehemalige Gaststätte

Die Landesstraße 288 verläuft in Nord-Süd-Richtung durch Boitzenhagen, in der Ortslage von Boitzenhagen wird sie als Bickelsteinstraße bezeichnet. Die Landesstraße 288 beginnt am Südrand von Ohrdorf an der Bundesstraße 244 und führt über Schneflingen nach Boitzenhagen und weiter bis nach Ehra, wo sie an der Bundesstraße 248 endet.

Die Kreisstraße 23 beginnt in Radenbeck an der Bundesstraße 244 und führt bis nach Boitzenhagen, wo sie an der Landesstraße 288 endet. In Boitzenhagen trägt die Kreisstraße 23 die Bezeichnung Radenbecker Straße.

Außer den beiden Durchgangsstraßen, der Bickelsteinstraße und der Radenbecker Straße, sind alle Straßen in der Ortslage von Boitzenhagen als Tempo-30-Zonen ausgewiesen.

Linienbusse fahren an Schultagen von Boitzenhagen im Norden über Schneflingen bis nach Wittingen, im Osten nach Radenbeck, und im Süden über Ehra bis nach Lessien. An anderen Tagen stehen Anruf-Linien-Taxis zur Verfügung.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Boitzenhagen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einwohnerzahlen und Fläche aus wittingen.de (PDF-Datei, 34 kB, zuletzt abgerufen am 9. Mai 2017)
  2. Einwohnerzahlen aus wittingen.de (PDF-Datei, zuletzt abgerufen am 16. März 2023)
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 227 f.
  4. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. gemeindeverzeichnis.de, abgerufen am 16. März 2023.
  5. Michael Rademacher: Die Gemeinden des Landkreises Gifhorn. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 20. September 2021.
  6. Nahverkehrsplan 2008 für den Großraum Braunschweig. S. 158. (C3.3.3 Teilnetz 12 Wittingen - Hankensbüttel)
  7. Kirchengemeinde. Gemeinde Ehra-Lessien, abgerufen am 16. März 2023.
  8. Ortsvorsteher der Stadt Wittingen
  9. Der Bickelstein - Ein rätselhaftes Steinmonument
  10. Willkommen bei Hof Müller in Boitzenhagen! Hof Müller, abgerufen am 16. März 2023.
  11. Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses Boitzenhagen mit dem Ziel einer perspektivischen Nutzungsoptimierung in Verbindung mit Teil-Umnutzung. Landkreis Gifhorn, abgerufen am 16. März 2023.