Boksitogorsk

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Stadt
Boksitogorsk
Бокситогорск
Wappen
Wappen
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Leningrad
Rajon Boksitogorsk
Oberhaupt
Verwaltungschef
Michail Iwanowitsch Katjuschtschenko
Alexander Wjatscheslawowitsch Tonkow
(kommissarisch)
Gegründet 1929
Stadt seit 1950
Fläche 13 km²
Bevölkerung 16.585 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 1276 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 100 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl +7 (81366)
Postleitzahl 187650
Kfz-Kennzeichen 47
OKATO 41 403
Website boksitogorsk.org
Geographische Lage
Koordinaten 59° 28′ N, 33° 51′ OKoordinaten: 59° 28′ 0″ N, 33° 51′ 0″ O
Boksitogorsk (Europäisches Russland)
Boksitogorsk (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Boksitogorsk (Oblast Leningrad)
Boksitogorsk (Oblast Leningrad)
Lage in der Oblast Leningrad
Liste der Städte in Russland

Boksitogorsk (russisch Бокситого́рск; auch Bauxitogorsk) ist eine Stadt in der nordwestrussischen Oblast Leningrad. Sie hat 16.585 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt an der Flanke des Tichwiner Höhenzuges etwa 230 km östlich der Oblasthauptstadt Sankt Petersburg am Flüsschen Pjardomlja, einem Nebenfluss der Woloschba im Flusssystem der Newa.

Boksitogorsk ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus dem Jahr 1869 stammen die ersten Hinweise auf das Vorkommen rötlicher Gesteine im Gebiet der heutigen Stadt. 1916 wurden von Ingenieur P. Timofejew aus Tichwin Gesteinsproben an das Geologische Komitee in Sankt Petersburg gesandt, welches diese analysierte und daraufhin die Tichwiner Bauxitlagerstätte erkundete.

1929 wurde mit dem Abbau begonnen, und eine Bergarbeitersiedlung entstand. Diese erhielt 1935 unter dem heutigen Namen (боксит/boksit ist die russische Schreibweise von Bauxit) den Status einer Siedlung städtischen Typs und 1950 das Stadtrecht.

In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager 157 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[2] Schwer Erkrankte wurden im Kriegsgefangenenhospital 1114 versorgt.

Boksitogorsk unterhält Partnerschaften zu den finnischen Orten Harjavalta, Kiukainen und Nakkila.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1939 9.221
1959 20.394
1970 22.248
1979 23.212
1989 21.839
2002 18.128
2010 16.585

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 14 Kilometer von der Stadt entfernten Dorf Listwenka des Rajons Boksitogorsk steht die Gottesmutter-Geburts-Kirche (церковь Рождества Богородицы/zerkow Roschdestwa Bogorodizy) aus dem 16. Jahrhundert.

Beim 30 Kilometer entfernten Dorf Rudnaja Gorka liegt das zum Naturdenkmal erklärte Flüsschen Raguscha, welches in Karsttrichtern verschwindet und etwa zwei Kilometer unterirdisch verläuft.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtbildendes Unternehmen ist die zu RUSAL gehörende Boksitogorski glinosjom (Boksitogorsker Tonerde), welche hier Bauxit abbaut und zu Tonerdekonzentrat weiterverarbeitet. Die Fabrik Boksitogorski polimer stellt medizintechnische Kunststofferzeugnisse her. Daneben gibt es Betriebe der Bau- und Baumaterialienwirtschaft sowie der Lebensmittelindustrie.

Nächstgelegene Personenverkehrsstation ist Bolschoi Dwor 20 Kilometer nördlich der Stadt an der 1906 eröffneten Eisenbahnstrecke Sankt Petersburg – WologdaKirow (Streckenkilometer 225). Von dort zweigt eine Güterstrecke nach Boksitogorsk und zu den südlicher gelegenen Bauxittagebauen ab.

Die Fernstraße A114 Sankt Petersburg – Wologda führt gut zehn Kilometer nördlich von Boksitogorsk vorbei.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Boksitogorsk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien