Bortriiodid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel von Bortriiodid
Allgemeines
Name Bortriiodid
Andere Namen

Triiodboran

Summenformel BI3
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13517-10-7
EG-Nummer 236-857-4
ECHA-InfoCard 100.033.492
PubChem 83546
Wikidata Q420944
Eigenschaften
Molare Masse 391,52 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,35 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

49,9 °C[1]

Siedepunkt

209,5 °C[3]

Löslichkeit
  • nahezu unlöslich in Wasser[3]
  • löslich in Kohlenstoffdisulfid[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314
P: 280​‐​305+351+338​‐​310[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Bortriiodid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Bor-Halogen-Verbindungen bzw. anorganischen Iodverbindungen.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bortriiodid kann durch Reaktion von Lithiumborhydrid mit Iod gewonnen werden, wobei neben Bortriiodid auch Lithiumiodid, Wasserstoff und Iodwasserstoff entstehen.[1]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bortriiodid bildet im reinen Zustand farblose, sonst rötliche, glänzende, luft- und hydrolyseempfindliche[4] Kristalle, welche eine hexagonale Kristallstruktur (a = 699,09 ± 0,02 pm, c = 736,42 ± 0,03 pm, Raumgruppe P63/m (Raumgruppen-Nr. 176)Vorlage:Raumgruppe/176)[5] besitzen. Bortriiodid ist eine starke Lewis-Säure und löslich in Kohlenstoffdisulfid.[1]

Bortriiodid reagiert mit Wasser unter Zersetzung zu Borsäure und Iodwasserstoffsäure:

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bortriiodid kann zur Herstellung von anderen chemischen Verbindungen[6] und als Katalysator (zum Beispiel bei der Kohleverflüssigung) verwendet werden.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3.
  2. a b c d Datenblatt Boron triiodide, 95% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 1. Dezember 2019 (PDF).
  3. a b Lide, D. R., ed. (2005), CRC Handbook of Chemistry and Physics (86th ed.), Boca Raton (FL): CRC Press, ISBN 0-8493-0486-5.
  4. Bernd Stange: Beiträge zur Chemie der Bor-Stickstoff-Verbindungen (Memento vom 23. September 2010 im Internet Archive) (PDF; 1,2 MB), Dissertation Universität Bochum 2001.
  5. Barbara Albert, Konny Schmitt: Die Kristallstruktur von Bortriiodid, BI3. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie, Volume 627 Issue 5, S. 809–810; doi:10.1002/1521-3749(200105)627:5<809::AID-ZAAC809>3.0.CO;2-J.
  6. Thorsten Harald Klawonn: Niedermolekulare metallorganische Gelatoren Desoxyaminozucker-Carbenkomplexe und Cholesterol-Titanocene, Dissertation Universität Bonn, 2008 DNB 991806476/34.
  7. Hydrierung in Gegenwart von Boran- und Iod-Katalysatoren ebnet den Weg zur Verflüssigung von Magerkohle (innovations-report)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]