Boumalne Dadès

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Boumalne Dadès
بومالن دادس
ⴱⵓⵎⴰⵍ ⵏ ⴷⴰⴷⵙ
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
Boumalne Dadès (Marokko)
Boumalne Dadès (Marokko)
Boumalne Dadès
Basisdaten
Staat: Marokko Marokko
Region: Drâa-Tafilalet
Provinz: Tinghir
Koordinaten 31° 22′ N, 6° 0′ WKoordinaten: 31° 22′ N, 6° 0′ W
Einwohner: 12.328 (2014[1])
Höhe: 1580 m
Blick über die Palmenoase auf Boumalne (um 1990)
Markt in Boumalne
Aït Arbi im Dadès-Tal

Boumalne Dadès oder auch Boumalne du Dadès (arabisch بومالن دادس, Zentralatlas-Tamazight ⴱⵓⵎⴰⵍ ⵏ ⴷⴰⴷⵙ Bumal n Dads) ist eine Oasenstadt im Süden Marokkos mit etwa 12.500 Einwohnern.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Boumalne liegt am Südrand des Hohen Atlas am Fluss Dadès an der sogenannten Straße der Kasbahs etwa 117 km (Fahrtstrecke) nordöstlich von Ouarzazate bzw. 53 km südwestlich von Tinghir in einer Höhe von knapp 1600 m ü. d. M. Südlich von Boumalne erstreckt sich der Gebirgszug des Jbel Sarhro.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt wird hauptsächlich von Berbern bewohnt, die – neben ihrem regionalen Berberdialekt – auch Marokkanisches Arabisch und etwas Französisch sprechen.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In früheren Zeiten unterschied sich Boumalne kaum von den Oasendörfern der Umgebung – man lebte hauptsächlich als Selbstversorger von den Erträgen der am Flussufer betriebenen Landwirtschaft und von der Viehzucht (Schafe, Ziegen, Hühner). Seit dem Bau der großen West-Ost-Verbindung (heute N10) während der Französischen Kolonialzeit entwickelte sich der Ort zu einem regionalen Handels-, Handwerks- und Dienstleistungszentrum.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mangels schriftlicher Aufzeichnungen ist über die frühere Geschichte des Ortes nichts bekannt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stand der Ort unter der Kontrolle des Berberstammes der Aït Atta, der sich mit der französischen Kolonialmacht jahrelange Kämpfe lieferte, die erst im Jahre 1933 endeten. Danach verzeichnete die ehemalige Oasensiedlung ein bedeutendes Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Von der einstigen Lehmarchitektur sind nur mehr Reste geblieben. Die heutige Betonständerbauweise mit Ausfachungen aus Hohlblocksteinen ist zur Straße hin verputzt und rötlich getüncht.
  • Eine um 1925 errichtete Kasbah des Berberfürsten Thami El Glaoui überragt den Ort.

Umgebung

  • Etwa 10 km nördlich am Ausgang der Dadesschlucht befinden sich die imposanten, aber leider auch in argem Verfall begriffenen Wohnburgen der beiden Dörfer Aït Arbi und Aït Youl. Die landschaftliche Situation lohnt in jedem Fall einen Abstecher (eventuell auch mit einem gemieteten Fahrrad).
  • Von Boumalne bzw. vom 20 km südöstlich gelegenen Dorf Tagdilt aus können Wander- und Trekkingtouren in das Gebiet des Jbel Sarhro unternommen werden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arnold Betten: Marokko. Antike, Berbertraditionen und Islam – Geschichte, Kunst und Kultur im Maghreb. DuMont, Ostfildern 2012, ISBN 978-3-7701-3935-4, S. 300f
  • David Hart: The Ait Atta of Southern Morocco. Daily Life and Recent History. Westview Press, Cambridge 1984, ISBN 0-906559-15-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Boumalne Dadès – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. geohive.com: Morocco extended population statistics (Memento vom 3. März 2016 im Internet Archive)