Bourgaltroff

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Bourgaltroff
Bourgaltroff (Frankreich)
Bourgaltroff (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Sarrebourg-Château-Salins
Kanton Le Saulnois
Gemeindeverband Saulnois
Koordinaten 48° 52′ N, 6° 46′ OKoordinaten: 48° 52′ N, 6° 46′ O
Höhe 217–312 m
Fläche 9,75 km²
Einwohner 231 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 24 Einw./km²
Postleitzahl 57260
INSEE-Code

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Rathaus
Kirche Saint-Wendelin

Bourgaltroff (deutsch Burgaltdorf) ist eine französische Gemeinde mit 231 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Kommunalverband Saulnois.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Bourgaltroff liegt im Saulnois (Salzgau), 76 Kilometer nordwestlich von Straßburg, 26 Kilometer nordwestlich von Sarrebourg (Saarburg) und sieben Kilometer nordöstlich von Dieuze (Duß), zwischen den Nachbargemeinden Guébling (Gebling) im Südwesten und Marimont-lès-Bénestroff (Morsberg) im Nordosten.[1] Der Weiler Bédestroff (Beidersdorf) gehört zur Gemeinde und liegt östlich des Ortskerns.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Überlieferte Ortsbezeichnungen sind Burigaltorff (1301) und Altorff près de Wergaville, Buraltorff (1525).[2] In einer Urkunde aus dem Deutschen Bauernkrieg (1524–1526) von 1525 wurde der Ort als Burgk-et-Alstroff bezeichnet. Der zugehörige Weiler Beidersdorf wurde als Bederstorff 1310 erstmals urkundlich erwähnt.[3]

Die Ortschaft gehörte dem Bistum Metz. Ab dem 8. Jahrhundert unterstand die örtliche Pfarrei der Abtei Sankt Peter und Paul in Wissembourg (Weißenburg). Burg und Herrschaft gehörten zur Grafschaft Zweibrücken. Es soll hier einst ein Templerhaus im Norden des Dorfs vor coté boisée du Bénespère gestanden haben.[4] Jedenfalls gab es hier einmal ein Schloss.[2] 1556 war ein Graf Fugger Herr des Orts.[4]

1793 erhielt die Ortschaft als Bourgaltroff et Biderstroff im Zuge der Französischen Revolution (1789–1799) den Status einer Gemeinde und 1801 als Bourg-Altroff das Recht auf kommunale Selbstverwaltung. Es gehörte von 1801 bis 1871 zum früheren Département Meurthe.

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an Deutschland. Das Dorf wurde dem Kreis Château-Salins im neu gegründeten Departement Mosel, Bezirk Lothringen, im Reichsland Elsaß-Lothringen zugeordnet. Die Dorfbewohner betrieben Wein-, Obst- und Gemüsebau. Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Die Verwaltungseinheit Departement Mosel blieb erhalten, wurde jedoch in Département Moselle umbenannt.[5] Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2019
Einwohner 246 251 207 226 238 239 280 239

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen der Gemeinde ist auf der rechten Hälfte rot und zeigt einen rechten Arm mit blauem Ärmel, der aus einer silbernen Wolke kommt. Der Arm hält ein silbernes Schwert mit goldenem Knauf, über dem zwei goldene Kieselsteine schweben. Diese Hälfte entspricht dem Wappen des Bistums Metz. Die linke Hälfte ist golden und zeigt einen roten Löwen. Der Löwe stammt vom Wappen der Grafschaft Zweibrücken.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 179 (books.google.de).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bourgaltroff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bourgaltroff auf info-mairie.com (französisch) Abgerufen am 8. März 2024.
  2. a b Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 48 (books.google.de).
  3. Henri Lepage: Dictionnaire topographique du département de la Meurthe. In: Société d'archéologie lorraine et du Musée historique lorrain (Hrsg.): Dictionnaire topographique de la France. 6. Auflage. Band 14, Nr. 18. Imprimerie impériale, Paris 1862, S. 13+21 (französisch, in Google Books [abgerufen am 24. März 2010]).
  4. a b Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 509 (books.google.de).
  5. Bourgaltroff auf cassini.ehess.fr (französisch) Abgerufen am 24. März 2010.
  6. Union des Cercles Génealogiques Lorrains (französisch) Abgerufen am 24. März 2010.